Bottrop. Seit 2010 feiern die Pink-Weißen mit. Über die Liebe zum Tanzen gründet sich der Verein. Ein tierisches Maskottchen ist oft mit von der Partie.

Eine Garage taugt nicht nur dafür, um das geliebte Auto abzustellen. Das weiß keiner besser als die KG Pink-Weiße Funken. Nicht in einer Kneipe und auch nicht aus einer Bierlaune heraus, nein, die Gesellschaft gründet sich in einer Garage in Batenbrock.

Das geschieht im August 2009, im Januar 2010 wird der Verein offiziell eingetragen. Die aktuelle Stadtprinzessin Kristina I. (Gronau) ist Gründungsmitglied. Ihre Freundin Janine Naujokat fragte sie damals, ob sie Lust hätte, Gardetänze auszuprobieren. Die heutige Juniorentrainerin tanzte vorher schon in einer anderen Bottroper Gesellschaft. Kristina Gronau hat Lust, weitere Freundinnen schließen sich ihnen an. In kurzer Zeit ist eine tanzwillige Gruppe zusammen. Die Straßenkleidung muss in schöner Regelmäßigkeit den Sportklamotten weichen. Es wird getanzt zu klassischer Karnevalsmusik.

Der Gedanke, einen eigenen Karnevalsverein zu gründen, schlummert zunächst nur im Hinterkopf. Mit der Begeisterung für den Tanz reift der Entschluss. Aber woher mit den Kostümen? Die Lösung findet sich in den eigenen Reihen. Birgit Naujokat, Mutter von Janine und heute Vorsitzende, näht aus Leidenschaft. Also näht sie die Kostüme. Dann geht es Schlag auf Schlag beim Verein.

Schon 2009 nehmen die Pink-Weißen Funken erstmals am Hoppeditz Erwachen teil. Die neue Gesellschaft fällt auf - vor allem dank ihrer Farbkombination. „Bei Pink waren wir uns schnell einig“, erinnert sich Kristina Gronau lachend. Eben eine typische Mädchenfarbe. Kein Wunder, schließlich sind zum Zeitpunkt der Gründung alle Mitglieder weiblich und zwischen 14 und 18 Jahre jung.

Die Idee einer schwarz-pinken Farbkombination steht anfangs noch zur Diskussion, wird dann schließlich endgültig verworfen. An die Stelle von Schwarz kommt das unschuldige Weiß. Aus der Freundschaft und der Freude am Tanzen entwickelt sich die Geschichte der Pink-Weißen Funken.

Vor allem das Letztgenannte soll sich im Wappen darstellen. Zu sehen ist ein lächelndes Tanzmariechen mit Zöpfen, ausgebreiteten Armen, gekleidet in traditionellem Kostüm und mit Dreispitz in den Vereinsfarben, dass ihr rechtes Bein in die Höhe schwingt.

Als Mitglied im Festkomitee Bottroper Karneval wollen die Pink-Weißen Funken von Beginn an mittendrin anstatt nur dabei sein. Mit Dennis I. und Laura II. stellen sie in der Session 2010/2011 sofort das Kinderprinzenpaar. Im Jahr drauf die Fortsetzung mit Jana I. und Prinz Nico I. 2012/13 mit Christiane II. und Dirk III. (Meierotte) folgt das erste offizielle Stadtprinzenpaar. Doch damit nicht genug. 2016/17 regieren wieder Mitglieder der Pink-Weißen Funken über das Narrenvolk. Eileen I. (Engemann) und Sebastian I. (Schank) schwingen das Zepter, ebenso wie Justin Peter I. und Leonie I.

Seit dieser Regentschaft haben die Pink-Weißen Funken ein tierisches Mitglied. „Unser Maskottchen“, wie Kristina Gronau ihn nennt. Er heißt Franz und ist ein Schwein. Nicht falsch verstehen: Er ist aus Stoff, nicht aus Fleisch. Außerdem trägt er ein Tanzkleid am Leib und einen glänzend-pinkfarbenen Zylinder auf dem Kopf. Wenn Franz sprechen könnte, hätte er einiges zu erzählen. Denn auf den Karnevalsveranstaltungen, die der Verein im Laufe einer Session besucht, ist er häufig mit von der Partie. Aber Franz schweigt lieber.

In dieser Corona-Session, in der Kristina I. und Tobias I. das Stadtprinzenpaar bilden, sind nicht allzu viele Termine zusammengekommen. „Wir können mit dem, was möglich war, und was wir am Ende gemacht haben, vollkommen zufrieden sein“, bilanziert die Stadtprinzessin. Den Optimismus haben beide angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten in der Pandemie nie verloren. „Ich selbst habe gar nicht mehr mit so vielen Terminen gerechnet“, sagt sie.

Von Altweiber am Donnerstag bis Dienstag nach Rosenmontag ist der Kalender voll. „Es ist Wahnsinn, wie viel auf die Beine gestellt wurde.“ Darunter waren unter anderem der Besuch beim Stadtprinzenpaar in Düsseldorf und bei einer närrischen Impfaktion in Gelsenkirchen. Letzter Programmpunkt: Am Mittwoch soll noch der Bacchus beerdigt werden.