Bottrop. Die aktuelle Karnevalssession von Tobias I. und Kristina I. hat bisher Höhen und Tiefen. So haben sie die Wochen seit der Proklamation erlebt.
Die Tollitäten melden sich zu Wort. Seit dem 13. November regieren Tobias I. und Kristina I. über das närrische Volk in Bottrop. Aber die aktuelle Session läuft bisher anders als erhofft. „Der Terminkalender war ziemlich voll“, sagt die Prinzessin. Das war vor Beginn der Session mit dem Hoppeditz-Erwachen am 11. November. Nun sieht die Situation weniger erfreulich aus.
Vereine wie die KG 13 oder KG Boy haben in der Zwischenzeit wegen der Corona-Lage ihre Prunksitzungen abgesagt. Andere Vereine überlegen noch. Die KG Stellkeswägg hat schon vor der Session angekündigt, keine Sitzung zu veranstalten. Trotz der Hiobsbotschaften strahlt das Prinzenpaar der Pink-Weißen-Funken einen geradezu ansteckenden Optimismus aus. Sie blicken voller Vorfreude auf das, was noch kommen wird.
Bottroper Karnevals-Prinzenpaar: „Da geht noch was“
Als leidenschaftlicher BVB-Fan nimmt es Tobias I. sportlich: „Ein Spiel dauert 90 Minuten“, sagt er und fügt hinzu: „Wir haben ja noch nicht einmal Halbzeit. Da geht noch was.“ Der Kalender gibt ihm Recht. Aschermittwoch, das Ende des Karnevals, ist erst am 2. März. Das Stadtprinzenpaar verschließt jedoch nicht die Augen vor der Realität. „Es wird anders“, sagt Tobias I. über die kommenden Wochen.
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Die Gesundheit sei das Wichtigste. Dabei denken beide nicht nur an das Narrenvolk, sondern auch an ihre eigene private Familie. Sie ist Mutter eines Kleinkinds, er wird bald Vater. Aber vor allem die vielen positiven Rückmeldungen, die sie von Närrinnen und Narren seit der Proklamation erhalten haben, sind Motivation genug. Beide nehmen diese schwierige Session mit Corona an und versuchen, das Beste daraus zu machen.
„Der Karneval in Bottrop ist alles andere als tot“
Wenn sie zum Beispiel an die Proklamation in der Aula Welheim zurückdenken, geraten sie ins Schwärmen. „Die Stimmung war der Wahnsinn“, sagt Kristina I. Auf die Frage, ob sie vorher nervös gewesen sei, sagt sie lachend: „Oh ja, sehr nervös.“ Als Adjutantin des Prinzenpaares von 2016/17 (Sebastian I./ Eileen I.) der Pink-Weißen-Funken hat sie eine Vorahnung gehabt, was sie auf der Bühne erwartet. Als Prinzessin dort zu stehen, war aber noch mal ein ganz anderes Gefühl. „Man hat uns spüren lassen, dass die Leute Bock auf Karneval haben“, sagt Prinz Tobias I.
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Zwei Wochen später folgte die Kürung des Kinderprinzenpaares Mila I. und Jonas I. (Pink-Weiße-Funken). Anschließend das Treffen ehemaliger Prinzessinnen bei Hürter und als Pendant das Prinzentreffen in der Rathausschänke. „Das sind alles schöne Erlebnisse, die uns keiner mehr nehmen kann. Wir hoffen, dass noch ein paar dazukommen“, sagt der Stadtprinz. „Der Karneval in Bottrop ist alles andere als tot.“
Neuinterpretation des Sitzungskarnevals in kleiner Runde
Man spürt, wie sehr sie mit Herzblut und Leidenschaft an der Session hängen. Auch wenn der Sitzungskarneval wahrscheinlich ins Wasser fallen sollte, hat das Stadtprinzenpaar Ideen. Warum nicht einfach aus der Not eine Tugend machen. Beide würden sich wünschen, zum Beispiel „etwas mit Gastronomen zu planen“, die die entsprechenden Räumlichkeiten dafür haben. So eine Art von Neuinterpretation des Sitzungskarnevals in kleiner Runde bei privaten oder öffentlichen Feiern. „Natürlich unter Einhaltung aller geltenden Corona-Vorschriften“, betont der Stadtprinz.
In der Corona-Krise muss das Stadtprinzenpaar erfinderisch sein. Denn normalerweise würden sie, wenn es keine Pandemie gebe, Kitas, Kindergärten oder Seniorenzentren besuchen. Tobias I. und Kristina I. hoffen daher, dass sich vielleicht derartige Besuche vor Ort auch anders realisieren lassen. „Wer Ideen hat, kann sich gerne bei uns melden. Also wir haben Lust. Unser Optimismus ist ungebrochen“, sagt Tobias I.
Impfaktion Jeckenpieks
Am Samstag, 8. Januar, werden Tobias I. und Kristina I. wieder ihre Ornate anziehen. Das Bottroper Stadtprinzenpaar besucht mit anderen Paaren aus dem Bund Ruhr Karneval die Impfaktion „Jeckenpieks“ des Festkomitees in Hamm. „Hoffentlich sind viele Karnevalisten da, die sich impfen lassen. Solche Aktionen zeigen, wie sehr sich der Karneval fürs Impfen einsetzt“, sagt Tobias I.
Wer Ideen für Anlässe hat, wo sich das Bottroper Stadtprinzenpaar präsentieren kann, kann sich gerne per E-Mail melden unter pink-weisse-funken@gmx.de oder auf dem Instagram- bzw. Facebook-Kanal.