Bochum.
Wenn 2013 der doppelte Abiturjahrgang an die Universitäten kommt, wird es auch an der Ruhr-Uni eng. Deshalb hat die Universitätsleitung das Projektteam RUB.2013 ins Leben gerufen.
Hier sollen alle Fäden zur Organisation des Ansturms zusammenlaufen. Nun ging das Info-Portal des Projekts online. Ein Blick auf die Seiten verrät, dass noch eine Menge Arbeit bevorsteht. Besonders die Raumnot gilt es zu lindern.
„Der doppelte Abiturjahrgang ist eine große Herausforderung“, räumt Projektleiterin Martina Hoffmann ein. Den steigenden Studierendenzahlen – bis zu 2600 zusätzliche Einschreibungen – soll unter anderem mit der Anmietung externer Räumlichkeiten begegnet werden. „Die gesamte Fakultät für Archäologie wurde zum Beispiel im Hinblick auf unser drohendes Platzproblem in die Nähe des Bergbaumuseums ausgelagert“, so Hoffmann. Auch die Kapazitäten auf dem Campus können effektiver genutzt werden.
Fertigstellung von GD nicht mehr rechtzeitig zu erwarten
Eigentlich sollte vor allem das geplante Gebäude GD für die nötige räumliche Entlastung sorgen. Inzwischen musste allerdings selbst die Unileitung einräumen, dass eine Fertigstellung des vierten Gebäudes der G-Reihe nicht mehr rechtzeitig zu erwarten sei.
Auf dem Internetportal von RUB.2013 wird das Gebäude GD noch als Trumpf im Kampf gegen die Raumnot aufgeführt. Intern arbeitet das Projektteam aber schon längst an einem Plan B. „Wir verhandeln gerade mit der Stadt über die Anmietung einer großen Räumlichkeit und mit einem privaten Investor, der in Campus-Nähe bauen wird“, so Hoffmann. Details oder gar Erfolge gibt es noch nicht zu vermelden.
Planungen für 2013 zu spät begonnen
Trotz der drohenden Enge gelte es, nicht an den Bedürfnissen der Studierenden vorbei zu planen: „Wichtig ist, dass die RUB auch ab 2013 eine Uni bleibt, auf der man sich wohlfühlen kann. Das ist ein entscheidendes Kriterium für unsere Qualität“, so Hoffmann. Dazu gehört auch eine Umgestaltung des Mensaangebots: Bis 2013 soll im jetzigen Tutorienzentrum eine zweite Mensa entstehen. Im Mensagebäude selbst wird Platz für neue studentische Arbeitsräume geschaffen.
Die Vertretung der Studierendenschaft (AStA) kritisiert bereits seit längerem, dass die Planungen für 2013 viel zu spät in Gang gekommen seien. „Ich kann auf dem Informationsportal noch nicht viele konkrete Maßnahmen entdecken“, sagt AStA-Pressesprecher Jan Keitsch. Er fordert zum Beispiel ein klares Verkehrskonzept für die wachsende Studierendenzahl.
Bisher wenig Konkretes
Schon lange will der AStA eine höhere Taktung der Campuslinie U35 und eine neue Buslinie vom Hauptbahnhof zum Campus durchsetzen. „Bisher vermissen wir die Zusammenarbeit mit RUB.2013”, so Keitsch. Das soll sich allerdings ändern: „Wir werden uns bald an die studentischen Gremien wenden“, kündigt Hoffmann an. Die Verhandlungen mit der Bogestra über eine höhere Taktung der U35 und zusätzliche Busse laufen laut Hoffmann positiv.
Dass das Infoportal bisher wenig Konkretes bietet, räumt die Projektleiterin ein: „Der doppelte Abiturjahrgang ist eben eine Mammutaufgabe, die das langsame Bohren ganz vieler Bretter erfordert. Wir hoffen aber, dass wir das Infoangebot ab jetzt schrittweise ergänzen können.“