Bochum. . Fast die Hälfte der öffentlichen Parkplätze an der Ruhr-Uni Bochum sind nicht mehr zugänglich. Grund sind der allgemein schlechte Zustand und die statische Unsicherheit der Parkhäuser. Ein “Park and Ride“-Konzept soll nun die Studenten überzeugen.
Es ist, als hätte es Herbert Grönemeyer in seinem Song „Mambo“ schon 1984 geahnt. Nur dreht heute nicht er zunehmend verzweifelt seine Runden auf der Suche nach einem Parkplatz, sondern die Studenten der Ruhr-Uni. Fast die Hälfte der öffentlichen Parkplätze der Uni sind nicht mehr zugänglich. Der Grund: Das Parkhaus West ist wegen „statischer Unsicherheit“ gesperrt. Der Unmut darüber ist auf allen Seiten groß.
„Die Parkhäuser der Uni machen uns schon seit einiger Zeit Sorgen“, gibt Reinhard Daniel, der stellvertretende Leiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Niederlassung Dortmund (BLB) zu. Der vermietet das betroffene Parkhaus an die Uni. Im Winter gab es Probleme mit Glätte durch eindringendes Wasser. Und : die Stahlstützen, die das marode Parkhaus stützen sollten, wurden mehrfach gestohlen.
Geplante Fertigstellung des Neubaus - 2012
Bis zum August soll die eine Hälfte des Gebäudes nun kurzfristig wiederhergestellt werden. „Für die andere Hälfte strengen wir das Vergabeverfahren für einen Neubau an“, so Daniel. Der BLB hofft eine Fertigstellung des Neubaus bis 2012.
Auf Seiten der Ruhr-Uni sei man seit Monaten mit dem BLB im Gespräch, erklärt Pressesprecher Dr. Josef König. „Seit die Parkhäuser nicht mehr benutzbar sind, zahlen wir allerdings keine Miete mehr.“ Der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) gibt dem Rektorat Rückendeckung. „Wir haben zwar keine Möglichkeit einer direkten Einflussnahme“, so Jan Keitsch vom AStA, „aber wir ziehen an einem Strang“.
Park and Ride-Konzept soll überzeugen
Das Parkplatzchaos sei einfach nicht tragbar. „Wir rufen zwar regelmäßig dazu auf, den Öffentlichen Nahverkehr und damit das Semesterticket zu nutzen, aber die Ruhr-Uni ist eine Pendler-Uni“, räumte Keitsch ein. Mindestens 50 Prozent der Studenten seien Pendler, schätzte er. Für die hatte er allerdings auch eine Idee: „Zusammen mit der Uni-Verwaltung wollen wir die Bogestra von einem ,Park and Ride’-Konzept überzeugen“ – Parkplätze außerhalb könnten die Uni-Stellplätze entlasten, und Shuttle-Busse oder -Bahnen brächten die Pendler zum Ziel.
Entlastung wäre auch der Polizei recht. „Nahezu täglich fahren wir Einsätze zur Uni“, sagte Guido Mengen von der Polizei Bochum. Eigentlich sei zwar die Stadt für den ruhenden Verkehr zuständig, aber es gebe immer wieder so genannte Eilfahrten – wenn das Ordnungsamt geschlossen ist, oder Fluchtwege zugeparkt sind. „Wir versuchen, das meist einvernehmlich mit dem Fahrzeughalter zu regeln“, so Mengen, das sei so auch mit der Uni-Verwaltung abgesprochen. Trotzdem bleiben Strafzettel. Und im gröbsten Fall wird abgeschleppt.