Bochum. Händler in Bochums Innenstadt belohnen Einkäufe mit einem neuen Bonussystem. Wie es funktioniert und was sich die Geschäftsleute versprechen.

„Bei allen Herausforderungen sind und bleiben wir konkurrenzfähig und schlagen uns deutlich besser als andere Innenstädte im Revier.“ So reagiert Marc Mauer, Vorstand der Werbegemeinschaft IBO, auf den zuletzt lauter werdenden Abgesang auf die Bochumer City. Die Entwicklung sei „grundsätzlich positiv“, bekräftigt Modehändler Andor Baltz. Die Kundinnen und Kunden sollen für ihre Treue fortan belohnt werden: Derzeit läuft die Testphase für ein neues Bonussystem.

Geschäftsschließungen, Leerstände, die Dauerbaustelle Husemannplatz, der mächtige Konkurrent Ruhrpark mit seinen kostenlosen Parkplätzen: Der Innenstadt tut jede Art von Belebung und zusätzlichen Kaufanreizen gut. Dabei tritt der Handel zunehmend als Gemeinschaft auf.

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„Wir sind Bochum“: Online-Marktplatz hat aktuell 40 Partnerfirmen

Als ursprüngliche Idee des Händlerverbundes „Bochumer Originale“ und unter dem Dach der Bochum Marketing GmbH ist ab 2020 „Wir sind Bochum“ entwickelt worden: ein Online-Marktplatz, auf dem sich stadtweit aktuell 40 Dienstleister, Geschäfte, Restaurants und Hotels präsentieren – vom Atelier Bellis in Riemke bis zum Edel-Griechen Yamas auf dem Boulevard.

Bei 21 Partnern kann direkt online gekauft oder bestellt werden. „Zudem dient die Plattform als digitales Schaufenster, wo sich die Kundschaft über das Angebot informiert“, erklärt BO-Marketing-Sprecher Felix Kannengießer. Mit Dirk Frommes „E-Cargo“ gibt es die Option, die Ware tagesaktuell innerhalb Bochums umweltfreundlich zu versenden.

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„Stadtgutschein“ für Bochum: Karte kann in 31 Läden eingelöst werden

Als „perfektes Geschenk“ bezeichnen die Stadtwerber die Gutschein-Karte. Bücher, Schmuck, Schuhe, Mode, Möbel, Spielwaren, Restaurantbesuch und mehr: Der „Stadtgutschein“ im Wert bis zu 250 Euro kann drei Jahre lang bei allen teilnehmenden Partnern eingelöst werden. Aktuell sind es 31.

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Neu ist die Bonuskarte von „Wir sind Bochum“. Für jeden Euro wird – ähnlich wie bei „Payback“ – beim Bezahlen ein Cent gutgeschrieben. Beispiel: Bei einem 100-Euro-Einkauf landet ein Euro auf der Habenseite. „Wurden mindestens 100 Punkte gesammelt, können diese beim nächsten Einkauf bequem zum Bezahlen verwendet werden“, erklärt Felix Kannengießer. Der Kunde muss sich zuvor registrieren. „Mit Ihren sensiblen Daten gehen wir äußerst vertrauensvoll um. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt“, versichert BO-Marketing

Die Bonuskarte ist bei Bochum Marketing an der Huestraße (Foto) und in den teilnehmenden Geschäften erhältlich.
Die Bonuskarte ist bei Bochum Marketing an der Huestraße (Foto) und in den teilnehmenden Geschäften erhältlich. © WAZ Bochum | Volker Wiciok

Bonuskarte: Zahl der Partner in Bochum ist noch übersichtlich

Noch übersichtlich ist die Zahl der teilnehmenden Partner: acht. Mit dabei sind neben der Tourist-Info von Bochum Marketing der Juwelier Marc, die Konditorei Cremino, Optik Lindemann, die Orthopädie-Schuhtechniker Noack und Schramm sowie das Restaurant Yamas.

Auch das Spielwarengeschäft „Brummbär“ an der Brückstraße macht mit: sowohl auf der Online-Plattform als auch beim neuen Bonusprogramm. „Wir sind Bochum“: Das sei weit mehr als ein Werbespruch, betont Mitarbeiter Valentin Engelmann. „Es gilt, die Innenstadt und ganz Bochum gemeinsam nach vorne zu bringen.“

Das Spielwarengeschäft „Brummbär“ mit Inhaber Matthias Martens (hier ein Archivbild) beteiligt sich zum Start am neuen Bonusprogramm von „Wir sind Bochum“.
Das Spielwarengeschäft „Brummbär“ mit Inhaber Matthias Martens (hier ein Archivbild) beteiligt sich zum Start am neuen Bonusprogramm von „Wir sind Bochum“. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Spielwarengeschäft „Brummbär“ sammelt gute Erfahrungen mit Online-Marktplatz

Der Spielzeughandel habe gute Erfahrungen mit dem Online-Marktplatz gemacht. „Die Präsenz beschert uns bundesweit Kunden, die den ,Brummbär‘ sonst nie auf der Rechnung gehabt hätten. Sogar aus Österreich ging eine Bestellung ein“, schildert Engelmann.

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Auch das Bonussystem sei schon mehrfach genutzt worden. Für den Handel lohne sich die Investition in die Prämien-Punkte. Die Kaufkraft werde in der Stadt gehalten. „Es geht ja hauptsächlich darum, dass die Menschen wiederkommen: zu uns und allen anderen teilnehmenden Geschäften“, so Engelmann. Auch für die Kunden sei die Karte „auf Dauer durchaus lukrativ“.