Bochum. Seit mehr als einem Jahr ist der Bochumer Husemannplatz eine Großbaustelle. Welche Verzögerungen es gab und wann ein Ende in Sicht sein könnte.
- Bochums Husemannplatz soll ein komplett neues Gesicht bekommen
- Seit mehr als einem Jahr ist die Fläche zwischen Viktoriastraße und Kortumstraße eine Großbaustelle
- Die Arbeiten verzögern sich und werden noch einmal teurer als geplant
Seit über einem Jahr rumort es am Husemannplatz in der Bochumer Innenstadt. Aber die Arbeit ist noch längst nicht getan. Mitte März gingen die Umbauarbeiten in eine neue Runde: Das Parkhaus P1, das den Platz unterkellert, wird neu gestaltet.
Zunächst mussten die alten Treppenhäuser dran glauben. Diese sollen den zukünftigen Glastreppenhäusern Platz machen. Im Treppenhaus Kortumstraße werden zusätzlich zwei neue Aufzüge installiert. Bis Mitte Juli 2024 stehen daher nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung.
Ausweichmöglichkeiten bietet laut Stephanie Bersin, Sprecherin der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, die Tiefgarage Husemann Karree mit 500 Parkplätzen. Ebenso wie das Parkhaus P1 ist sie über die Viktoriastraße zu erreichen. Darüber hinaus können im benachbarten Parkhaus P2 375 Autos parken.
Was am Husemannplatz bisher geschah
Im Februar 2023 ging es am Husemannplatz mit den Umbauarbeiten los. Damals verabschiedete sich die Stadt zunächst vom Glascafé und „Café Zeitlos“, um Platz für Neues zu machen. Dieses Neue besteht laut Plan insbesondere aus der „Green Cloud“ und der „Blue Cloud“.
Nach Angaben der Stadt verbergen die Namen einerseits einen begrünten Pavillon inklusive Café, Spielplatz und öffentlicher Toilette; andererseits durch Wassernebel erzeugte Lichtbilder, die an warmen Sommertagen ganz nebenbei für Abkühlung sorgen.
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Der Jobsiade-Brunnen musste den Husemannplatz vorübergehend verlassen
Neben den beiden Cafés am Husemannplatz musste auch der Jobsiade-Brunnen zunächst weichen: das berühmte Bochumer Kunstwerk, das mit fünf Bronzefiguren eine Geschichte von Carl Arnold Kortum bebildert.
Allerdings verlässt dieses den Husemannplatz nur vorübergehend. Eingelagert bei einer Fachfirma im Kreis Steinfurt, soll es pünktlich zur Wiedereröffnung des Husemannplatzes im kommenden Jahr zurückkehren.
Die Zelte auf dem Husemannplatz wandern
Zwischenzeitlich sorgten Zelte auf dem Husemannplatz bei einigen Bochumern für Aufsehen. Stand auf dem Platz in der Innenstadt lange Zeit nur ein Zelt, um Bauarbeiten bei Kälte und Regen zu ermöglichen, waren es mitunter sieben Stück.
Gegenüber der WAZ erklärte die Stadt Bochum im Februar, dass diese dem Schutz vor Feuchtigkeit dienen. So ermöglichen sie – ebenso wie das große Zelt im vergangenem Jahr – die andauernden Bauarbeiten, ungeachtet der Wetterlage.
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So steht es um den Fortschritt der Umbauarbeiten am Husemannplatz
Am Husemannplatz habe sich schon einiges getan, so Stadtsprecherin Kirsten Ilk: Ein Teil der freigelegten Tiefgaragendecke sei schon wieder abgedichtet, eine Hochspannungsleitung verlegt worden. Aber es habe auch „Erschwernisse“ gegeben.
So seien unter anderem unbekannte Leitungen entdeckt worden. Dadurch habe es Verzögerungen gegeben. Auch der Rückbau massiver Stahlträger habe länger gedauert als geplant. Daher würden, so die Sprecherin der Stadt, auch die kalkulierten Kosten von zwölf Millionen Euro überschritten. In welcher Höhe, sei noch unklar.
Ursprünglich hatte die Stadt für den Umbau des zentralen Platzes in der Innenstadt mit 3,7 Millionen Euro Kosten kalkuliert – diese Schätzungen wurden 2022 auf acht Millionen Euro korrigiert, zuletzt dann eben auf besagte zwölf Millionen Euro. Darin enthalten seien die Kosten für Planung und Gutachten, für die Abdichtung der Tiefgarage, Hochbau und Freianlagen. Einen Lichtblick gibt es jedoch: Die Stadt plant weiterhin mit Fertigstellung in 2025.