Bochum. Die Bochumerin Thelma Fischer arbeitet als Hochzeitsplanerin. Was den Beruf so besonders macht und wie lang die Planung einer Trauung dauert.
Es ist für viele der schönste Tag im Leben: Die eigene Hochzeit. Thelma Fischer war schon auf vielen Hochzeiten in ihrem Leben, wenn auch nicht immer als Gast. Als Hochzeitsplanerin ist es ihr Beruf, für einen problemlosen Ablauf an diesem Tag zu sorgen. „Die Tatsache, dass die Leute einem vertrauen an einem der wichtigsten Punkte im Leben“, sagt die Bochumerin, sei für sie das Besondere an dem Beruf.
Bochumerin ist spezialisiert auf afrikanische Hochzeiten : „Kulturen vereinen“
Zu Fischers Kunden gehören Kundinnen und Kunden jeder Herkunft, aber: „Wir sind spezialisiert auf afrikanische und afrikanisch-europäische Hochzeiten“, sagt die 51-Jährige. Sie selbst komme aus Kamerun und kenne daher beide Kulturen, die sie bei den Hochzeiten vereinen wolle.
Zwischen afrikanischen und europäischen Hochzeiten gebe es viele Unterschiede, erklärt Fischer: „Das sind zwei verschiedene Welten.“ So seien ihre afrikanischen Kunden deutlich spontaner als europäische. Ein Beratungsgespräch würde da nicht ausreichen. „Die Wünsche sind jeden Tag anders, bis zur letzten Minute“, sagt die Hochzeitsplanerin. Afrikanische Hochzeiten seien außerdem immer sehr groß. Mindestens 150 Gäste seien auf jeder Feier eingeladen.
Bochumer Hochzeitsplanerin verbringt bis zu eineinhalb Jahre mit der Planung
Vom Beginn der Planung bis hin zum Hochzeitstag könne viel Zeit vergehen. Für eine Trauung, die Anfang Juni dieses Jahres stattgefunden hat, habe sie eineinhalb Jahre geplant. Zu Beginn führt Fischer mit ihren Kundinnen und Kunden ein Gespräch, um zu erfahren, was ihre Kunden sich wünschen. „Dann überlege ich, wie wir das am besten umsetzen können.“
Nachdem sie ein erstes Konzept erstellt und den Leuten vorgestellt hat, nehme sie weitere Änderungswünsche an. Der Prozess sei aber immer unterschiedlich lang. Zu Beginn der Planung stehe sie in regelmäßigen Abständen mit ihren Kunden in Kontakt. Kurz vor der Hochzeit dann fast täglich.
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Alltag ist ruhig: Fischer kann sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen
Als Hochzeitsplanerin sei Fischers Alltag vergleichsweise ruhig. Sie könne sich ihre Arbeitszeiten selbst einteilen: „Ich kann mir aussuchen, ob ich morgens, mittags oder abends plane.“ Dabei gehöre es nicht nur zu ihren Aufgaben, nach einer geeigneten Location zu suchen, sondern auch gemeinsam mit der Braut nach einem Kleid. Außerdem übernehme sie die Suche nach weiteren Dienstleistern, wie beispielsweise Caterer, Fotografen oder Floristen, mit denen sie anschließend eng zusammenarbeite.
Fischer nennt sich selbst Hochzeitsdesignerin, da sie nicht immer die gesamte Planung übernehme, sondern auch nur einzelne Elemente, wie das Design der Hochzeitsdekoration. Daher sei es wichtig, kreativ zu sein. Welche Voraussetzungen man in diesem Beruf noch erfüllen sollte? „Man sollte Spaß haben am planen und organisieren und geduldig sein.“ Eine Sache ist Fischer besonders wichtig: „Man muss die Fähigkeit haben, wenn alles brennt, ruhig zu bleiben.“
Die Coronazeit war schwierig für die Bochumer Hochzeitsplanerin
Die Coronapandemie sei für die Hochzeitsplanerin eine schwierige Zeit gewesen. Fast alle geplanten Hochzeiten seien abgesagt worden. Mittlerweile sei das Geschäft aber wieder in vollem Gange. Allein im Juni finden drei ihrer geplanten Hochzeiten statt.
Bei den Feiern sei sie, gemeinsam mit ihrer Kollegin, immer anwesend und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. „Wir sind früher da als alle anderen und die letzten, die gehen.“
Von der Krankenschwester zur Hochzeitsplanerin
Als Hochzeitsplanerin arbeitet die Bochumerin Thelma Fischer nebenberuflich. Eigentlich ist sie gelernte Krankenschwester und übt diesen Beruf in einer Klinik in Gelsenkirchen noch immer aus. Ihre Leidenschaft für die Dekoration und Planung für Veranstaltungen habe sie entdeckt, als sie in ihrer Kirche mitgeholfen hat. Dort habe sie beispielsweise Feste oder Hochzeiten von Bekannten aus der Gemeinde organisiert.
„Ich habe entdeckt, dass ich die Fähigkeit dazu habe, und überlegt, wie ich das dann zum Beruf machen kann“, sagt die 51-Jährige. 2015 habe sie sich dann mit ihrem eigenen Unternehmen „Calvary Wedding und Event Designer“ selbstständig gemacht. An einer Wedding Academy im schottischen Glasgow belege sie derzeit außerdem Fernkurse im Bereich Hochzeitsplanung, um sich weiterzubilden.