Bochum. Um sich selbst zu verwirklichen, hat eine Bochumerin die Chance auf eine Verbeamtung ausgeschlagen. Was sie jetzt macht und ihre Erfahrungen.
„Du kannst alles – wirklich alles – schaffen, wenn du an dich glaubst.“ Das ist die Herzensbotschaft von Mira Koglin, die die Bochumerin in die Welt hinaustragen möchte. Die 37-Jährige tritt als Speakerin auf, um ihre Botschaft und Erfahrungen zu teilen und Menschen zu motivieren.
Aber nicht nur als Speakerin auf der Bühne ist sie aktiv, sondern auch als Coach und Seminarleiterin, zu der sie sich hat ausbilden lassen. Derzeit macht sie eine weitere Ausbildung als Traumatherapeutin. Doch nicht immer war Koglin so ungebunden in ihrem Beruf. Der Schritt in die Selbstständigkeit kostete sie einiges an Überwindung.
Erste Zweifel hatte die Bochumerin schon während des Studiums
Als Tochter einer südamerikanischen alleinerziehenden Mutter und einer schwerstbehinderten Schwester habe sie es nicht immer leicht gehabt. In ihrer Kindheit sei die 37-Jährige unter anderem gemobbt worden. „Da meinen eigenen Selbstwert zu finden, war schwierig“, erinnert sie sich. Als junge Erwachsene sei sie dann von zuhause ausgezogen. Erstmals habe sie sich mit sich selbst auseinandergesetzt: „Ich habe mich selbst nicht geliebt.“
Da zu sich selbst zu finden, sei nicht einfach gewesen. Die Aufarbeitung ihrer Kindheit übernahm die 37-Jährige in Eigenregie. Mittlerweile sei sie glücklich: „Ich habe mit allem, was war, Frieden gemacht.“
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Bochumerin tauschte Verbeamtung gegen Selbstständigkeit
Ihre Erfahrungen und Botschaften möchte Koglin heute mit anderen Menschen teilen und ihnen so helfen. Das war aber nicht immer ihr Beruf. Zunächst studierte sie an der Ruhr-Universität-Bochum Jura, machte ihre Staatsexamina am Landgericht der Stadt. Während des Studiums hatte sie schon erste Zweifel an ihrem Weg. Abbrechen kam für Koglin aber nicht infrage, dafür hatte sie schon zu viele Prüfungen hinter sich gebracht.
Nach ihrem Abschluss begann die 37-Jährige im Bereich Steuerstrafrecht zu arbeiten, bis sie Risikomanagerin und Inhouse-Juristin in einem Verband wurde. Dann wechselte sie zum Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen.
Unverständnis aus dem Umfeld: Bochumerin blieb sich treu
Eigentlich ein sicherer Job. Genau das, was sie sich früher gewünscht habe: Im Staatsdienst zu arbeiten und verbeamtet zu werden. Ausgerechnet diese Verbeamtung auf Lebenszeit nahm sie nicht an. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich sonst viel bewirken kann.“ Eine Entscheidung, die zu Beginn immer wieder auf Unverständnis in ihrem Umfeld trifft.
Bochumerin will „Germanys Next Speakerstar“ werden
Die Bochumerin Mira Koglin nimmt derzeit an dem Wettbewerb „Germanys Next Speakerstar“ teil. Sie habe sich selbst beworben, nachdem sie auf die Auszeichnung aufmerksam geworden ist. Jetzt ist sie eine von circa 350 Teilnehmenden.
Zurzeit laufe ein Onlinevoting, an dem bis zum 18. Juni für die Bochumerin abgestimmt werden kann. Ist sie dann unter den besten 20, bekommt sie die Chance bei einer Liveaudition vor einer Jury aufzutreten. Danach finden vier Workshops statt, gefolgt von einer weiteren Liveaudition der besten 15 Teilnehmenden. Unterstützende können für Mira Koglin im Internet unter https://speakerstars.de/videos/mira-koglin/ ihre Stimme abgeben.
Die damalige Juristin habe überlegt: „Was will ich wirklich?“ Nachdem sie selbst ein Event in Köln besucht habe, auf dem Speaker gesprochen und andere motiviert haben, fasste sie den Entschluss zu kündigen und selbst auf der Bühne stehen zu wollen. Einen Monat später war es dann auch schon so weit: Im September des vergangenen Jahres stand die 37-Jährige in Zwickau vor circa 100 Leuten erstmals auf der Bühne.
Auftritt in Bochum ist für die Speakerin etwas Besonderes
Am 24. Juni wird Koglin wieder auftreten und das in ihrer Wahlheimat. In der Quartiershalle in Bochum werden die 37-Jährige und sieben weitere Speaker auf der Bühne stehen und über ihre Botschaften und Erfahrungen im Bereich Persönlichkeit, Gesundheit und Karriere sprechen.
Zwar sei Bochum nicht ihre Heimatstadt, sie kommt aus Hattingen, dennoch verbinde sie sehr viel mit der Stadt. „Ich möchte hier nie weg.“ In dieser Stadt auf der Bühne zu stehen, ist für Mira Koglin etwas Besonderes: „Ich blicke voller Vorfreude auf den Auftritt.“