Bochum. Nach einem Jahr zieht die Stadt Bochum ein positives Zwischenfazit zum Online-Traukalender: Paare könnten so bequem Wunschtermin und -Ort buchen.
Was darf’s denn sein? Der Klassiker unter den Eheschließungen, schlicht im Rathaus? Mit Ruhrpottcharme in der Lohnhalle von Zeche Holland? Historisch im Heimatmuseum „Helfs Hof“? Oder doch vielleicht galaktisch: im Planetarium mit Blick zu den Sternen? Wer in Bochum heiraten möchte, hat die Auswahl aus 16 verschiedenen Orten, drei davon in Wattenscheid. Seit einem Jahr bietet die Stadt Paaren die Möglichkeit, ihr Hochzeitsdatum online über den Traukalender zu reservieren. Das Zwischenfazit fällt überschwänglich aus: Das Angebot sei „eine Erfolgsgeschichte“, bilanziert die Stadt.
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„Die positive Resonanz der Paare und die steigende Anzahl an Buchungen bestätigen uns, dass wir mit dem Traukalender den Bedürfnissen der Paare gerecht werden“, sagt Standesamtsleiter Torsten Haunert. Die Online-Lösung sei „bequem und modern“ – und für sein Amt „eine wichtige Grundlage für die weitere Digitalisierung“.
Heiraten in Bochum: Schon 2600 Buchungen über den Traukalender
Seit der Traukalender vor einem Jahr eingeführt wurde, seien darüber 2600 Termine gebucht worden, berichtet die Stadt. Mit wenigen Klicks können Paare über das Portal nach freien Trauterminen suchen und ihren Wunschtermin am Wunschort kostenlos reservieren. Sie müssen dafür nicht mehr persönlich im Standesamt erscheinen oder Termine telefonisch abfragen.
Und die Brautleute können mehr Vorlauf für ihre Hochzeitsplanung gewinnen: Denn während die formelle Anmeldung zur Eheschließung im Standesamt frühestens sechs Monate vorher möglich ist, bietet der Online-Traukalender Termine bis zum einem Jahr im Voraus an. Auch für das Standesamt habe die digitale Buchung Vorteile, sagt Amtsleiter Haunert. „Wir können sehen, wie die Nachfrage an bestimmten Trauorten ist“, erklärt er, „und dann können wir schauen, ob wir an einzelnen Standorten bei großer Nachfrage gegebenenfalls zusätzliche Termine vergeben können.“
Hochzeit in Bochum: 1646 Trauungen im Jahr 2022
1646 Ehen sind in Bochum nach Angaben der Stadt im Jahr 2022 geschlossen worden – mit Abstand die meisten, nämlich über 960, im Rathaus in der Innenstadt. Dort gebe es aber auch schlicht die größten Kapazitäten. 155 Ehen wurden im Amtshaus Weitmar, 120 im Rathaus Wattenscheid geschlossen. Trauungen im Planetarium seien „immer sehr beliebt“, erzählt Torsten Haunert. Dort gebe es oft mehr Anfragen als Termine. 44 Paare gaben sich dort im vergangenen Jahr das Ja-Wort.
Bei externen Orten wie dem Planetarium oder dem Anneliese Brost Musikforum sei das Standesamt auch vom Veranstaltungskalender dort abhängig. „Da können wir dann nur in bestehende Lücken reinrutschen.“
An den Wochenenden in den klassischen „Hochzeitsmonaten“ zwischen Mai und September knubbelten sich die Anfragen mitunter, berichtet der Standesamtsleiter. „Wenn Paare ein ganz bestimmtes Datum wollen und einen ganz bestimmten Ort, dann wird’s manchmal schwierig“, sagt er. Wenn aber zumindest eines von beidem flexibel sei, „dann bekommen wir das hin“.
Hier kann man in Bochum heiraten
16 Trauorte listet der Traukalender der Stadt Bochum auf. Da sind zum Beispiel die Locations der Stadt selbst: das Standesamt im Rathaus, das Rathaus Wattenscheid sowie die Amtshäuser Gerthe, Langendreer und Weitmar.
Industriekultur gibt’s im Dampfgebläsehaus an der Jahrhunderthalle, in der „Steigerstube“ im Bergbaumuseum sowie in der Alten Lohnhalle der Zeche Holland in Wattenscheid.
Historisches Ambiente bieten die Trauzimmer in Sattelkammer und Atrium auf dem Ümminger Hof, im „Kubus“ im Schlosspark Weitmar, im Heimatmuseum „Helfs Hof“ sowie im „Beckmannshof“ der Ruhr-Universität.
Wer’s ausgefallener mag: Trauungen sind auch im Anneliese-Brost-Musikforum, in einer historischen Straßenbahn der Bogestra, im LSBTIQ*-Zentrum des Vereins „Rosa Strippe“ und im Kuppelsaal des Planetariums möglich.
Wie viele Sitz- und Stehplätze bietet die jeweilige Location? Wie sieht’s mit Parkplätzen aus, wie mit der Barrierefreiheit? Die Antworten auf diese Fragen finden sich im Traukalender übersichtlich aufgelistet. Wichtig zu wissen: Für die Trauungen an den besonderen Orten fallen jeweils Zusatzkosten an. Diese sind unterschiedlich hoch – Heiraten im Heimatmuseum „Helfs Hof“ in Sevinghausen beispielsweise kostet 400 Euro extra. Für Trauungen in der Alten Lohnhalle von Zeche Holland muss man mit 200 Euro zusätzlich für Termine außerhalb der regulären Standesamts-Arbeitszeiten sowie weiteren 350 Euro für die Bereitstellung der Räume rechnen. Auch darüber bietet der Traukalender einen Überblick. Das Standesamt jedenfalls ist überzeugt: Mit den 16 Trauorten sei „für jeden Geschmack und jedes Budget etwas dabei“.
Weitere Informationen gibt es auf traukalender.bochum.de im Netz