Bochum. Die Bochumerin Lea Melies arbeitet seit dem vergangenen Jahr als Flugbegleiterin. Was den Beruf für sie besonders macht und was ihre Ziele sind.

Während der Arbeit aus mehreren Kilometern Entfernung auf die Erde blicken: Diese Aussicht hat Lea Melies fast täglich. Die 23-Jährige arbeitet als Flugbegleiterin bei einer großen deutschen Fluggesellschaft.

Das Fliegen fand die Bochumerin schon immer toll, auch wenn sie keines der Kinder war, die früher mit der Familie oft weggeflogen ist, wie sie erzählt. „Als ich dann das erste mal geflogen bin, war ich direkt begeistert.“ Zurzeit fliegt sie ausschließlich Kurz- und Mittelstreckenflüge, die maximal fünf Stunden dauern.

Bochumerin arbeitet als Flugbegleiterin: „Von der Aussicht bekommt man nie genug“

Aufgrund des Berufes ist Melies viel unterwegs. An manchen Tagen hat sie bis zu vier Flüge. Auch wenn die Zeit vor Ort sehr begrenzt ist, sei es doch immer wieder etwas Besonderes: „Von der Aussicht bekommt man nie genug.“ Ihre weiteste Strecke war ein Flug nach Ägypten. Direkt nach der Ankunft ging es auch schon wieder nach Hause. Dennoch blieb dieser Flug für die 23-Jährige im Gedächtnis: „Das war mit dem Anflug über die Wüste total schön.“

Aber auch die Arbeit mit den Menschen, die immer unterschiedlich sind, mache ihr Spaß. Nicht nur die Passagiere wechseln bei jedem Flug, sondern auch ihre Kollegen sind fast jeden Tag andere. „Wir sind ein sehr großes Team“, erklärt Melies, „da kommt es schonmal vor, dass man den ein oder anderen nur ein- oder zweimal gesehen hat.“

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Morgens noch auf die Kanaren, abends wieder in Bochum auf der Couch

Flugbegleiterin war für die Bochumerin Lea Melies schon immer ein Traumjob.
Flugbegleiterin war für die Bochumerin Lea Melies schon immer ein Traumjob. © Lea Melies | Lea Melies

Der Arbeitsalltag der Flugbegleiterin erinnert, bis auf ihren Arbeitsort, an den eines Mitarbeiters, der im Schichtdienst arbeitet. Nach ihrem Arbeitstag, der entweder früh morgens oder später am Tag beginnt, ist sie aber meist wieder zuhause. Das sei oft so bei Kurz- und Mittelstreckenflügen.

Bei diesen Strecken komme es nur selten vor, dass die Flugbegleiter länger an dem jeweiligen Zielort bleiben. Meistens ist sie sogar nur für 45 bis 60 Minuten in einem anderen Land oder Kontinent. So lang dauere der sogenannte „Turnaround“. Das ist die Zeit, die die Mitarbeiter brauchen, um das Flugzeug zu reinigen und für die neuen Passagiere vorzubereiten. Da kommt es auch schonmal vor, dass sie morgens auf den Kanaren landet und noch am selben Tag wieder in Bochum auf der Couch liegt. Es sei aber immer wieder schön, nach Hause zu kommen.

Wechsel auf die Langstrecke: Bochumerin möchte nach Thailand und die USA

Flugbegleiterin - das ist für die Bochumerin ein Traumjob, in dem sie sich auch langfristig sieht. Ein weiteres Ziel hat sie noch: Langstreckenflüge zu begleiten. Gerne würde sie nach Thailand oder in die USA reisen. Allerdings würde der Wechsel Schwierigkeiten mit sich bringen: Sie müsste dafür umziehen oder bis nach Frankfurt pendeln, denn nur von dort und von München aus würden diese Flüge starten, erklärt sie. Derzeit ist ihre „Homebase“, also der Flughafen, von dem sie immer startet, Düsseldorf.

Flugbegleiter - Welche Voraussetzungen gibt es?

Die Bochumerin Lea Melies arbeitet seit rund zehn Monaten als Flugbegleiterin: „Das ist auch der erste Job, der mir so richtig Spaß macht.“ Aber was für Voraussetzungen müssen Bewerberinnen und Bewerber eigentlich erfüllen, um in diesem Bereich arbeiten zu können?

Um Flugbegleiterin oder Flugbegleiter zu werden, ist keine mehrjährige Ausbildung nötig. Die Anforderungen an die Bewerber variieren aber je nach Fluggesellschaft. Melies wurde nach einem Bewerbungsverfahren sechs Wochen lang geschult, bis sie fertig ausgebildet war. Eine Voraussetzung war, dass sie mindestens 18 Jahre alt ist. Außerdem sind sehr gute Englisch- und Deutschkenntnisse erforderlich. Laut der Internetplattform Stepstone liegt das durchschnittliche Jahresgehalt von Flugbegleitern bei 36.500 Euro brutto im Jahr.

Seit August des vergangenen Jahres arbeitet Melies jetzt als Flugbegleiterin. Zu dem Zeitpunkt seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch spürbar gewesen – es seien weniger Menschen geflogen. Mittlerweile sehe das wieder anders aus. „Wir dachten, dass wegen der Inflation weniger geflogen wird.“ Das scheint sich aber nicht zu bewahrheiten: „Unsere Flüge sind fast immer voll.“

Über Instagram versucht Melies (@leaa_mls) ihre rund 2600 Abonnenten auf ihren Flügen mitzunehmen.