Bochum. Welche Kita ist die richtige für mein Kind? Wir haben mit den Trägern in Bochum gesprochen und eine Übersicht erstellt, die bei der Wahl hilft.

Wer für das kommende Jahr einen Kita-Platz benötigt, sollte sein Kind spätestens jetzt anmelden. Doch die Entscheidung, welche Kindertagesstätte die richtige ist, stellt Eltern vor eine große Herausforderung. Wir haben mit den großen Kita-Trägern in BochumStadt, Evangelische Kirche, Kita Zweckverband und Arbeiterwohlfahrt ( Awo ) – gesprochen und eine Übersicht erstellt, die vergleicht und helfen soll.

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Die größten und kleinsten Kitas von vier Bochumer Träger:

Das sind die größten Kitas in Bochum:

  • Kindertagesstätte Moltkestraße, Moltkestraße 68, Bochum-Günnigfeld mit 120 Plätze (Awo)
  • Kindervilla Pfiffikus, Halbachstraße 7, Bochum-Mitte mit 117 Plätze (Evangelische Kirche)
  • Kita Herz Jesu, Hölterweg 2, Bochum-Werne mit 115 Plätzen (Kita Zweckverband)
  • Städtische Kindereinrichtung Zechenstraße, Zechenstraße 12, Bochum-Mitte mit 114 Plätzen (Stadt Bochum)

Das sind die kleinsten Kitas in Bochum:

  • Städtische Kindertageseinrichtung Heinrichstraße, Heinrichstraße 40 a, Bochum-Gerthe mit 42 Plätzen (Stadt Bochum)
  • Kita Sonnenschein, Teylestraße 16, Bochum-Mitte mit 24 Plätze ausschließlich für unter Dreijährige (Evangelische Kirche)
  • Kita St. Nikolaus, Isenbrockstraße 9, Bochum-Westenfeld mit 24 Plätzen ausschließlich für unter Dreijährige (Kita Zweckverband)
  • Kindertagesstätte Castroper Hellweg, Castroper Hellweg 556, Bochum-Gerthe mit 20 Plätzen (Awo)
  • Kindertagesstätte Hustadtring, Hustadtring 144, in Bochum-Querenburg mit 20 Plätzen (Awo)

Schwerpunkte und Alleinstellungsmerkmale der Bochumer Kita:

So viele Kita-Plätze gibt es in Bochum

In Bochum gibt es in diesem Kita-Jahr (2020/21) laut Stadt Bochum 191 Kindertagesstätten.

Für Kinder im Alter unter drei Jahren stehen in diesem Kitajahr 2171 Plätze zur Verfügung, für Kinder im Alter über drei Jahren 9199 Plätze sowie weitere 160 Hortplätze für Schulkinder.

Hierin enthalten sind, so die Stadt, auch 423 Plätze für Kinder mit Behinderung oder Kinder, die von einer Behinderung bedroht sind. Diese Plätze sind über alle Kindertageseinrichtungen in Bochum verteilt. Hinzu kommen 32 heilpädagogische Plätze in integrativen Einrichtungen.

Alle Kindertageseinrichtungen in Bochum unterscheiden sich laut Stadt hinsichtlich ihrer konzeptionellen Ausrichtung und Zertifizierungen. Neben den Familienzentren gibt es beispielhaft Sprach-, Bewegungs- sowie Kneipp-Kitas. Die vier großen Bochumer Träger stellen ihre Kitas mit besonderen Merkmalen vor:

Die städtische Kita Hofstede ist als sogenannte Kneip-Kitta zertifiziert. Die Elemente „Wasser“, „Bewegung“, „Gesunde Ernährung“, „Seelisches Wohlbefinden“ und „Kräuter“ bereichern den Tagesablauf der Kinder, die so spielerisch die Grundlagen einer naturgemäßen, gesunden Lebensweise lernen.
Die städtische Kita Hofstede ist als sogenannte Kneip-Kitta zertifiziert. Die Elemente „Wasser“, „Bewegung“, „Gesunde Ernährung“, „Seelisches Wohlbefinden“ und „Kräuter“ bereichern den Tagesablauf der Kinder, die so spielerisch die Grundlagen einer naturgemäßen, gesunden Lebensweise lernen. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Stadt Bochum: Die städtischen Kindertageseinrichtung an der Lohackerstraße in Wattenscheid, die Kita Herzogstraße in Hofstede und die Kita Fischerstraße in Gerthe sind als sogenannte Kneipp-Kitas zertifiziert. Die Elemente „Wasser“, „Bewegung“, „Gesunde Ernährung“, „Seelisches Wohlbefinden“ und „Kräuter“ bereichern den Tagesablauf der Kinder, die so spielerisch die Grundlagen einer naturgemäßen, gesunden Lebensweise lernen.

Die Städtische Kindertageseinrichtung Hevener Straße in Stiepel ist seit 2005 anerkannter Bewegungskindergarten des Landessportbundes NRW. Auch die Kita Nörenbergskamp in Werne, am Mandelweg in Höntrop und in der Neuhofstraße in Weitmar wurden inzwischen zertifiziert. Besonders die großen Außenspielgelände der naturnah gelegenen Kita bieten den Kindern Bewegungsmöglichkeiten und Spielangebote.

Evangelische Kirche: Das Familienzentrum Kindervilla Pfiffikus an der Halbachstraße hat ein interkulturelles Profil. Hier wurden 2013 drei Einrichtungen von unterschiedlichen Trägern zu einem neuen Kindergarten zusammengeführt. Besonders die Erfahrungen aus der Trägerschaft des Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe (IFAK), die in die Konzeptionsentwicklung einfließen konnten, seien hier sehr wertvoll. Die Einrichtung hält ein Brückenprojekt für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung vor.

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Das Familienzentrum Integrative Kindertagesstätte Wasserstraße betreut als additiv inklusive Einrichtung Kinder mit sehr komplexen Behinderungsbildern. Sie stelle mit einem interdisziplinären Team von Pädagogen und Therapeuten und ihrer jahrzehntelangen Erfahrung ein qualitativ herausragendes Angebot für betroffene Familien dar.

Wie melde ich mein Kind für eine Kita in Bochum an? Hier beantworten wir die Fragen, die sich die Bochumer Eltern zum Anmeldeverfahren stellen.

Die Kita Liebfrauen in Altenbochum, hier im Jahr 2018, ist eine Flex-Kita. Durch flexible Öffnungszeiten bietet sie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Kita Liebfrauen in Altenbochum, hier im Jahr 2018, ist eine Flex-Kita. Durch flexible Öffnungszeiten bietet sie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald (theo)

Kita Zweckverband: Ein besonderes Angebot für Familien gibt es in der Kita Liebfrauen im Stadtteil Altenbochum: eine Flex-Kita, welche durch flexible Öffnungszeiten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögliche. Zeitweise hat die Kita Liebfrauen sogar Übernachtungen angeboten. Mangels Interesse wurde das aber wieder eingestellt.

Eine weitere Besonderheit weist die Kita St. Maria Magdalena im Stadtteil Wattenscheid-Höntrop auf. Sie hat die Zertifizierung mit dem KTK-Gütesiegel Bundesrahmenhandbuch erlangt. Träger katholischer Kindertageseinrichtungen können durch das Gütesiegel nachweisen, dass sie vor Ort auf einem hohen Qualitätsniveau tätig sind und sich kontinuierlich weiterentwickeln.

Awo: Die Awo-Kita „Am Schamberge“ setzt auf tiergestützte Pädagogik. Hier gab oder gibt es Hühner, Schafe, Fische und Bienen. Kinder bekommen dadurch einen unmittelbaren Zugang zu Natur und Umwelt und ihnen wird spielerisch ein bewusster Umgang damit vermittelt. Außerdem lernen sie, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.

Der Chor der Kita Hermannstraße gehöre zu den „kleinsten“ der Stadt. Nicht wegen der Gruppengröße, sondern weil hier schon die Jüngsten mitsingen dürfen. Der Chor tritt nicht nur regelmäßig in Seniorenzentren auf, sondern Jahr für Jahr auch auf der ganz großen Bühne des Bochumer Maiabendfests.

Was zeichnet die Kita-Träger aus und unterscheidet sie von den anderen?

In der Kindervilla Pfiffikus, hier bei der Neueröffnung im Jahr 2014,  wurden 2013 drei Einrichtungen von unterschiedlichen Trägern zu einem neuen Kindergarten zusammengeführt. Die Einrichtung hält ein Brückenprojekt für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung vor.
In der Kindervilla Pfiffikus, hier bei der Neueröffnung im Jahr 2014, wurden 2013 drei Einrichtungen von unterschiedlichen Trägern zu einem neuen Kindergarten zusammengeführt. Die Einrichtung hält ein Brückenprojekt für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung vor. © WAZ FotoPool | Volker Speckenwirth

Stadt Bochum: Alle Kindertageseinrichtungen in NRW und somit auch in Bochum arbeiten auf Grundlage des AG-KJHG (Erstes Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes) sowie des Kibiz (Kinderbildungsgesetzes). Sie unterscheiden sich lediglich hinsichtlich ihrer konzeptionellen Ausrichtungen sowie im Falle von inhaltlich ausgerichteten Zertifizierungen.

Evangelische Kirche: Das Leitbild der evangelischen Kitas in Bochum stelle eine verbindliche Richtschnur für das Handeln von Kinder und ihre Familien dar. Alle Kindertageseinrichtungen der evangelischen Kirche seien nach dem evangelischen Beta-Qualitätsgütesiegel zertifiziert und haben inhaltlich an der Umsetzung der Bildungsgrundsätze NRW gearbeitet. Für die Kinder wird eine Ernährung nach qualitativen Gesichtspunkten angeboten.

Kita Zweckverband: Die Kindertageseinrichtungen im Kita Zweckverband zeichnen sich durch ihr katholisches Profil aus. Die pädagogischen Fachkräfte leisten religionspädagogische Arbeit. Die Kinder werden ermutigt, Fragen zu stellen und eine eigene religiöse Identität zu entwickeln.

Die Awo-Kita „Am Schamberge“ setzt auf tiergestützte Pädagogik. Hier gab oder gibt es Hühner, Schafe, Fische und Bienen.
Die Awo-Kita „Am Schamberge“ setzt auf tiergestützte Pädagogik. Hier gab oder gibt es Hühner, Schafe, Fische und Bienen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Awo: Die persönliche Grundhaltung der Mitarbeiter gegenüber den Kindern und Eltern seien Freundlichkeit, Wertschätzung und Partnerschaftlichkeit unter Mitwirkung aller Beteiligten. Für die Integration aller Kinder und ihrer Familien setzt sich die Awo unabhängig von Geschlecht, Konfession, kultureller und nationaler Zugehörigkeit ein.