Bochum-Grumme. Eine neue Einrichtung der Ifak hat in Grumme eröffnet. Ab jetzt besuchen 50 Kinder die Kita. Die Plätze sind schon seit Monaten vergeben
Sie waren sofort belegt: Die 50 Plätze für Kinder zwischen null und sechs Jahren in der neuen Einrichtung an der Diemelstraße waren schon vor Monaten restlos vergeben. „Vollvermietung quasi“, sagt Norbert Riffel vom Wohnungsunternehmen VBW, das das Gebäude errichtet hat und lacht. Soweit die schlechte Nachricht für noch suchende Eltern. Anlass zur Freude hingegen für Jugendamt, Quartier und Einrichtungsleitung. „Die Eingewöhnung hat bislang super geklappt“, sagt Kita-Leiterin Denise Dondrup.
Damit meint sie nicht nur die Eingewöhnung der Kleinsten, für die der Kita-Besuch einen besonderen Meilenstein darstellt, sondern auch die Kennlernphase im ganzen Kollegium. „Wir sind elf Mitarbeiterinnen und als Team komplett neu gestartet“, so die 35-Jährige. Die dreizügige Kita mit je einer Gruppe für Kinder zwischen null bis drei Jahren, zwei bis sechs Jahren und drei bis sechs Jahren ist die zweite Bochumer Einrichtung in Trägerschaft der Ifak e.V., einem Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe sowie Migrationsarbeit. „In unserem Leitbild schreiben wir interkulturelle Erziehung und auch das Thema Inklusion sehr groß“, sagt Dondrup.
Infos auf dem Kita-Portal der Stadt
Die neue Kindertagesstätte liegt an der Diemelstraße 16 in Grumme. Kontakt zur Einrichtungsleiterin Denise Dondrup gibt es unter 0234 / 682677.
Die städtischen Kindergartenplätze werden über das Kita-Portal der Stadt vergeben. Dort sind Profile aller Einrichtungen samt Infos über verfügbare Plätze, Betreuungszeiten, Verpflegungsangebot und besondere Merkmale erstellt: www.kitaportal-bochum.de
Kosten von 2,2 Millionen
Saskia Nolte, Leiterin des U3-Bereichs, ergänzt: „Außerdem liegt uns die liebevolle Beziehungsarbeit am Herzen.“ Man wolle Kindern einen Zugang zu Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, außerdem Offenheit für Religion, Weltkultur, Ethik und verschiedene Normen und Werte vermitteln. Für unter Dreijährige stehen dafür 16 Plätze zur Verfügung, 34 Plätze für Kinder zwischen drei bis Jahren.
Toben, Spielen, Basteln, Schlafen – auf 570 Quadratmetern ist das in mehreren Gruppenräumen, einer Turnhalle und einem Außengelände samt Rutsche, Sandkasten und Klettergerüst seit dem 1. September für die kleinen Sprösslinge neuer Alltag.
„Die Betreuungszeiten sind von 7 bis 16 Uhr, es gibt Plätze für 35 und 45 Wochenstunden“, sagt Erzieherin Adriana Niggemeyer. „Das Essen wird aktuell noch von Apetito geliefert, aber wir planen einen zeitnahen Umstieg auf eine eigene Lehrküche“, verrät Erzieherin Angela Lupo. 2,2 Millionen Euro habe der Bau gekostet – und sollte eigentlich schon 2018 fertig sein. „Der damalige Betreiber ist aber abgesprungen, mit der Ifak haben wir 2018 einen neuen Partner gefunden und konnten dann 2019 mit der gemeinsamen Konzeptphase beginnen“, erklärt Riffel. Auch ein neues Grundstück musste dafür gefunden werden. Die Bauphase selbst habe dann aber nur neun Monate gedauert.
Weitere Kita geplant
Herausgekommen ist ein modernes Flachdachgebäude mit hellen Fluren, zwei Etagen und einer großen Holzfront am Eingang, bunte Luftballons hängen an den Treppen. Auf den Fluren riecht es noch ganz neu, die Kleiderhaken von Younes, Abraham, Linus, Noah und Hira sind aber schon mit Matschhosen und Wechselkleidung bestückt. „Die erste Kita, die die VBW baulich selbst entwickelt hat“, kommentiert Riffel.
Die Ifak betreibt bereits eine Kita an der Engelsburgerstraße (Bärendorf), baut außerdem an einer weiteren Einrichtung an der Feldsieper Straße in Hamme. Sie soll im nächsten Frühjahr eröffnen. „Wir haben nun knapp 190 Kitas in Bochum – der Bedarf ist natürlich an vielen Stellen weiterhin hoch“, sagt Jugendamtsleiter Jörg Klingenberg. Besonders in Grumme sei es aus seiner Sicht wichtig gewesen, eine neue Kita „mitten drin im Quartier“ zu schaffen.
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Zeitnah nach der Geburt melden
Am Standort Diemelstraße, unweit vom Ruhrschnellweg und der Castroper Straße, ist das gelungen. In der dortigen Flüssesiedlung, einem Wohngebiet aus den 50er und 60er Jahren, fanden bereits 2003 erste Umgestaltungsmaßnahmen statt, seit 2013 arbeitet die VBW mit öffentlicher Förderung auf verschiedenen Ebenen an einem zukunftsfähigen Quartier. Stadtteilladen, Jugendtreff und E-Mobilitätsstationen gehören ebenso dazu wie der neue Kindergarten. Wer in Zukunft einen Platz ergattern möchte, dem rät Leiterin Dondrup: „Man sollte sich am besten so schnell wie möglich nach der Geburt melden.“ Coronabedingt entfalle aktuell jedoch die Möglichkeit einer Besichtigung vor Ort. „Wir haben auch für das laufende Kita-Jahr noch keine weiteren Veranstaltungen geplant“, bedauert sie.
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