Bochum. . In der 24-Stunden-Kita in Bochum können keine Kinder mehr übernachten. Wenig Eltern hatten das genutzt. Eine Wochenend-Betreuung bleibt möglich.

Eltern, die ihr Kind über Nacht betreuen lassen müssen, können sich dafür nicht mehr an Bochums bis dato einzige 24-Stunden-Kita wenden. Die Liebfrauen-Kita in Altenbochum bietet seit Anfang des Jahres keine Übernachtungen mehr an.

Es habe nur eine „minimale Nutzung“ gegeben, heißt es auf Anfrage vom Kita-Zweckverband katholischer Tageseinrichtungen im Bistum Essen. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Gerüchte gegeben, dass die Über-Nacht-Betreuung von Kleinkindern nach dem Auslaufen von Bundesmitteln Ende 2018 vor dem Aus stehe.

Randzeiten-Betreuung mehr genutzt

Seit dem Projektstart im April 2017 habe demnach nur ein Geschwisterpaar regelmäßig in der Kita geschlafen. Zuletzt sei das Angebot gar nicht mehr genutzt worden. Das Jugendamt der Stadt bedauert das Ende des Übernachtungsangebotes. Weil es nur wenige Eltern genutzt hätten, sei das Angebot aber „verzichtbar“. „Offensichtlich gibt es beim größten Teil der Eltern Vorbehalte, Kleinkinder auch über Nacht in einer Kita zu belassen“, sagt Jugendamtsleiter Jörg Klingenberg. Mehr Erfolg hat die Liebfrauen-Kita bei der Betreuung am frühen Morgen und dem späten Abend. Eltern von 17 Kindern bringen sie nach Kita-Angaben bereits zwischen 6.30 und 7 Uhr oder holen sie erst zwischen 17 und 19 Uhr ab.

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Allerdings: Auch die Bring- und Abholzeiten haben sich mit dem Ende der Übernachtungen verschoben. Früher konnten Eltern ihre Kinder bereits ab 6 Uhr bringen und um spätestens 20.30 Uhr abholen. Der Grund für die Kürzung: Kindergärten ohne Übernachtungsmöglichkeit dürfen laut Landesjugendamt grundsätzlich nur zwischen 6.30 und 19 Uhr öffnen. Kinder sollten nach der Kita zu Hause demnach so zu Bett gebracht werden können, dass dies den kindlichen Bedürfnissen entspreche, heißt es in der Begründung. Gleiches gelte für die frühen Betreuungszeiten. „Den Kindern solle ein kindgerechtes Aufstehen am Morgen gewährt werden“, so Jörg Klingenberg.

Übrigens: Die Stadt will im Rahmen der Bochum-Strategie noch ab August 2019 weitere Kitas mit flexiblen Öffnungszeiten auf den Weg bringen.