Stahlhausen. . „Kindervilla Pfiffikus“ in Stahlhausen wird gemeinsam getragen von evangelischer Kirche und Ifak. Stadtteilzentrum an Friedenskirche folgt

Etwas verschüchtert kommen die keinen „Pfiffikusse“ aus ihren Gruppen ins Foyer: Die gleichnamige Kita wird offiziell eingeweiht. Vor der großen Zahl erwachsener Ehrengäste stimmen die Mädchen und Jungs das Lied „Wer will fleißige Handwerker seh'n“ an.

Seit Februar läuft der Betrieb an der Halbachstraße hinter der Friedenskirche bereits. 117 Kinder und 28 Mitarbeiter haben sich, wie Stephanie Schoenfeld, gemeinsam mit Petra Meier Leiterin der Einrichtung, bestens eingelebt. „Wenn wir erst die Außenanlagen nutzen können, ist alles perfekt.“ Den insgesamt sechs Gruppen stehen großzügige Räume zur Verfügung, für die Kleinsten gibt es zudem einen sogenannten Snoezelen-Raum zum Entspannen, Klettern und Spielen. Hinter der Kita wurden Bachläufe und Mulden angelegt. Alles ist barrierefrei.

Die Kita Pfiffikus im Westend ist eine besondere: Sie ersetzt nicht nur drei bisherige Kindergärten, sie wird zudem als erste in Kooperation getragen, von der evangelischen Kirche und der Ifak, dem Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit. „Alles begann damit, dass 2009 ein Brand in der katholischen Kita Henriettenstraße ausbrach und sich kein Ersatz fand“, erklärte Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz. Da keimte im Westend die Idee, eine Kooperation zu wagen, zumal die Ifak-Kita (Lerschstraße) in einem Wohnhaus und die evangelische Kita in einem 30 Jahre alten Pavillon untergebracht war. Die katholische Kirche beteiligte sich nicht – aus finanziellen Gründen.

Bis zum Baustart im Herbst 2012 dauerte es noch einige Zeit: Es galt, einen Standort zu finden. Wegen seiner industriellen Vergangenheit musste zunächst der Boden an der Halbachstraße untersucht werden. Zudem wurden Zuschüsse beantragt für 28 U-3-Plätze: 476 000 Euro flossen als Anteil an den Gesamtkosten von 3,6 Millionen Euro. Danach ging es schnell: Nach 16 Monaten war der Bau bezugsfertig.

Er ist eingebettet in das Projekt Stadtteilzentrum Stahlhausen, das – ebenfalls gemeinsam getragen von evangelischer Kirche und Ifak – als Anbau an der Friedenskirche entsteht, als Teil des Stadtumbaus Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme. Damit wird der nationalen und kulturellen Vielfalt im Westend Rechnung getragen. Die Kirche hat dazu einen Teil ihres Altarraums abgezweigt. „Im Herbst wird der Treff fertig sein, mit dem Bezug lassen wir uns Zeit bis Anfang 2015“, erklärt Pfarrer Holger Nollmann auf Anfrage. Zudem wird die Dependance des Jugendzentrums E57 (Essener Straße) dort ins alte Küsterhaus einziehen.