Sprockhövel/Witten. Der Wittener Fußball-Bezirksligist SV Herbede ist unzufrieden und plant für 2025/26 einen Neustart. Das Trainer-Duo spielt dabei keine Rolle mehr.
Die Fußball-Saison 2024/25, so viel steht jetzt schon fest, ist aus Sicht des Bezirksligisten SV Herbede eine Enttäuschung. Aktuell steht für die Wittener lediglich Rang elf zu Buche – viel zu wenig für die Ansprüche des früheren Westfalenligisten, auch wenn man vor Beginn der Spielzeit keine hochtrabenden Zielsetzungen herausposaunt hat. Doch eine Entscheidung hat der Vorstand bereits getroffen: In die Serie 2025/26 werden die Herbeder mit einem neuen Trainer gehen.
Am Rande des Hallenfußball-Turniers um den WAZ-Pokal in Sprockhövel, bei dem der SV Herbede mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in der Vorrunde scheiterte, ließ Vorsitzender Marcus Hahn wissen, dass man die Zusammenarbeit mit den beiden jetzigen Übungsleitern Jan Kastel (38) und Maik Kortzak beenden werde. Bei Kastel hatte es sich bereits abgezeichnet, aus beruflichen und privaten Gründen wird der Pädagoge und zweifache Familienvater sein Amt niederlegen. „Die Saison machen wir aber auf jeden Fall noch zusammen zu Ende. Ich habe aber gemerkt, dass es einfach nicht mehr geht“, kann und will Kastel den Spagat zwischen Sportplatz und beruflichem bzw. privatem Leben nicht mehr ausführen.
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Maik Kortzak stieß erst im Sommer 2023 als Trainer zum SV Herbede
„Ich war jetzt insgesamt elf Jahre Trainer und brauche einfach mal eine Pause“, so Kastel, der die erste Mannschaft an der Kemnade vor fast fünf Jahren übernahm. Der allerdings bekräftigte, dass er dem SV Herbede weiterhin verbunden bleiben werde. „Vielleicht ja demnächst dann als Spieler. Möglicherweise in der dritten Mannschaft. Der Fußball an sich macht mir ja weiter großen Spaß.“ Nur will er eben die Verantwortung an der Seitenlinie nicht mehr tragen, die aufwändige Arbeit nebenher nicht mehr leisten.
Vor einiger Zeit schon hatte sich der Vorstand um Marcus Hahn dann auch mit Maik Kortzak ausgetauscht. „Das war ein längeres Gespräch, wir haben zwei Stunden zusammengesessen“, so der 38-Jährige. Ganz glücklich war er mit dem Ergebnis dieser Zusammenkunft offenbar nicht. „Der Verein hat mir zwei Gründe für die Trennung genannt, den zweiten konnte ich dabei nicht wirklich nachvollziehen“, sagt der frühere Coach des Dortmunder Clubs VfR Sölde, der zur Saison 2023/24 zum SV Herbede gekommen war, reichlich nebulös, ohne konkreter zu werden.
„Ich weiß, dass sich unser Trainerteam immer sehr viele Gedanken um den Fußball gemacht hat, der beim SV Herbede gespielt wird. Das ist sicherlich nicht in allen Vereinen so. Unsere Trainer haben sehr viel Zeit aufgewendet, waren sehr akribisch.“
Grund Nummer eins konnte er akzeptieren. „Man sagte mir, die Mannschaft habe sich in den vergangenen knapp zwei Jahren sportlich nicht weiterentwickelt. Das war meiner Meinung nach auch schwierig, weil wir vor dieser Saison mit Gavin Hope oder Dustin Najdanovic wichtige Leute verloren haben. Dazu haben Neuzugänge bislang gar nicht oder kaum gespielt“, sagt Kortzak. Er habe zwar noch keinen neuen Verein ab dem 1. Juli 2025, doch mit zwei Clubs stehe er bereits im engen Austausch. „Es kann sein, dass sich das schon nächste Woche klärt.“
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SVH-Chef Marcus Hahn legt Wert darauf, dass die Trennung von Maik Kortzak „keine Entlassung“ sei. „Wir haben uns aber zu einem anderen Weg entschlossen und wollen einfach etwas anderes machen“, so Hahn. Der zudem klarstellt, dass es ab dem Sommer 2025 auch keine Trainer-Doppelspitze in Herbede mehr geben wird. „Wir werden dann einen Trainer haben –und zwei Co-Trainer. Einer davon ist Leon Ferber, das ist bereits klar.“ Wer der neue Taktgeber an der Kemnade wird? Noch sei das nicht in trockenen Tüchern, doch schon „Mitte Januar, vielleicht schon zur Stadtmeisterschaft“, wolle Marcus Hahn die Personalie finalisieren.
Leon Ferber wird Co-Trainer der Kemnade-Kicker bleiben
Dass er mit dem Abschneiden des Teams in der Bezirksliga aktuell nicht zufrieden ist, daraus macht er kein Hehl. „Wir haben nie vom Aufstieg geredet. Aber etwas mehr als dieser elfte Platz sollte es schon sein. Und es darf uns auch nicht zufriedenstellen, dass wir die beste der drei Wittener Mannschaften in dieser Liga sind. Ein paar Punkte benötigen wir auf jeden Fall noch, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten“, appelliert der Clubchef an die Sportliche Leitung bzw. ans Trainerteam, die Zügel ab dem Beginn der Restrunde im Februar noch einmal anzuziehen. „Ich sehe vor allem aber auch die Mannschaft in der Bringschuld.“
Was ihm bei der Aufarbeitung der Thematik am Herzen liegt, das macht er dabei auch ganz deutlich: „Ich weiß, dass sich unser Trainerteam immer sehr viele Gedanken um den Fußball gemacht hat, der beim SV Herbede gespielt wird. Das ist sicherlich nicht in allen Vereinen so. Unsere Trainer haben sehr viel Zeit aufgewendet, waren sehr akribisch.“ Nur habe eben das sportlich Erreichte nicht zu diesem Aufwand gepasst – vor allem die 43 Gegentore in den 14 absolvierten Partien waren kein Ruhmesblatt, nur drei Mannschaften in der Liga waren noch schlechter.
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Mit Abwehrspieler Tom Hofmann kehrt ein erfahrener Akteur zurück
Personell gibt es ein paar kleine Veränderungen zum Beginn des Fußballjahres 2025 beim SV Herbede: Nach Frederic Krawinkel (bereits vermeldet; von der SG Welper) wird sich auch Abwehrspieler Tom Hofmann den Schwarz-Weißen anschließen. Hofmann, der schon einmal für den SVH spielte, war zuletzt bei der DJK Adler Riemke aktiv. Verlassen hat die Wittener in der Winterpause Eray Özer, der sich A-Kreisliga-Spitzenreiter Hedefspor Hattingen angeschlossen hat.
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