Witten. Das Fußballjahr für den SV Herbede ist vorbei - die Bilanz durchwachsen. Was gut läuft, was schlecht läuft - und was den Wittenern Hoffnung fürs neue Jahr macht.
Der SV Herbede sollte am Freitagabend beim CFK Bochum in die Rückrunde starten. Die Partie ist aber abgesagt worden, und das beschert dem Bezirksligisten eine längere Winterpause, die Trainer Jan Kastel auch für dringend notwendig hält.
Im Umfeld der Bochumer Mannschaft habe es einen Todesfall gegeben, erklärte Jan Kastel: „Ich kenne die sportliche Leitung des CFK sehr gut, und da war es für uns auch selbstverständlich, dass wir einer Spielverlegung zugestimmt haben.“ Das Spiel wird im kommenden Jahr am Sonntag, 9. Februar, nachgeholt. Es war nämlich auch nicht möglich, die Begegnung am ursprünglich geplanten Termin am ersten Dezemberwochenende nachzuholen.
SV Herbede ist mit dem zehnten Platz nicht zufrieden
Jan Kastel war auch nicht unglücklich, dass seine Mannschaft sich nun eine Woche länger erholen kann: „Wir brauchen die Pause sehr dringend, um wieder zu Kräften zu kommen und das Team wieder zu komplettieren. In der Hinrunde lief ja vieles nicht gut.“
Der Blick auf die Tabelle unterstreicht die Einschätzung des Trainers voll und ganz. Der SV Herbede steht gerade einmal auf dem zehnten Platz. Bedingt durch den Rückzug der SG Welper stehen nur fünf Siege und ein Unentschieden auf der Habenseite. Das ist für Kastel viel zu wenig: „Wir haben zwar nicht von der Meisterschaft gesprochen, aber etwas mehr hätte es sein können.“
Die beste Wittener Mannschaft zu sein, ist kein Trost
Da ist es für ihn auch nicht relevant, dass seine Mannschaft die beste des Wittener Bezirksliga-Trios ist: „Darauf blicken die Fans natürlich, doch es kann für uns nur ein ganz schwacher Trost sein, dass es in Bommern und Heven noch schlechter läuft als bei uns.“
Zusammen mit seinem Trainer-Kollegen Maik Kortzak stellte Jan Kastel einen großzügig ausgestatteten Kader zusammen. Nachdem im Winter schon einige Neuverpflichtungen getätigt worden waren, kamen im Sommer noch einmal neun neue Leute hinzu. Doch viele zum Teil langfristige Verletzungen relativierten die Aufstockung sehr schnell.
Der beste Torschütze steht auf Platz 26 der Bestenliste
Der Trainer musste feststellen, dass sich manche Schwachpunkte der Vorsaison nicht ausmerzen ließen: „Die hohe Zahl der Gegentore macht mir schon sehr zu schaffen.“ 43 Mal klingelte es bisher im Herbeder Kasten, und damit stellt der SVH die drittschlechteste Abwehr der Liga.
Auch auf der anderen Seite lief es nicht so gut, stellt Kastel fest: „Die Effektivität vor dem gegnerischen Tor lässt sehr zu wünschen übrig. Gerade die alten Torgaranten wie Vincent Holthaus sind noch nicht in Schwung“. Man muss daher in der Bezirksliga-Torjägerliste ganz weit nach unten scrollen, bevor man mit Leonard Putz mit fünf Treffern auf Rang 26 den ersten Herbeder Spieler entdeckt.
Kastel lobt den großen Zusammenhalt in seiner Mannschaft
Sehr schwer im Magen liegt dem Trainer auch die Mentalität seiner Mannschaft, wenn es einmal im eigenen Kasten geklingelt hat: „Wir brauchen viel zu viel Zeit, um uns nach einem Rückstand wieder zu erholen. Das war besonders zum Saisonstart unser großes Manko.“
Positive Aspekte entdeckt Jan Kastel abseits des Spielbetriebes: „Die Mannschaft hält wirklich gut zusammen. Auch wenn es mal nicht gut läuft, kommt keine schlechte Stimmung auf.“ Es ist für mich ein gutes Zeichen, dass auch die verletzten Spieler zu den Trainingseinheiten kommen, um ihre Kollegen zu beobachten.“ In dieser Hinsicht hat Kastel ohnehin nichts einzuwenden: „An den Trainingsabenden ist der Platz immer voll, da ist die Mannschaft sehr fleißig.“
Frederic Krawinkel braucht keine lange Eingewöhnungszeit
Die Rückrunde beginnen die Herbeder mit einem neuen Spieler. Frederic Krawinkel kommt von der SG Welper, und darauf freut sich Kastel schon: „Frederic ist ein Allrounder, der vor allem auf der linken Seite seine Stärke hat. Er war schon mal in Herbede und wird wenig Zeit zum Eingewöhnen brauchen.“
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