Senden. Olli Bratzke, Coach der HSG Hattingen-Sprockhövel, spricht einem Linkshänder und einem Torwart ein Sonderlob aus – trotz des 29:30 beim ASV Senden.

Es ist eine 29:30 (15:11)-Niederlage, die sicherlich auch ein bisschen wehtut, weil es keine verdiente Belohnung gegeben hat, keine Überraschung. Aber dieser Auftritt, den sie in ihrem letzten Spiel des Jahres 2024 im Münsterland beim Tabellenvierten ASV Senden hingelegt haben, muss bei den Oberliga-Handballern der HSG Hattingen-Sprockhövel für ein gutes Gefühl sorgen. Erst recht, wenn sie an die erste Halbzeit zurückdenken, die über weite Strecken großartig gewesen ist.

Nachdem er alles ein bisschen hat sacken lassen, kommt Olli Bratzke im Sportpark Senden aus der Kabine. Ist er enttäuscht? „Ich bin“, antwortet der HSG-Trainer, „überhaupt nicht enttäuscht. Ich freue mich über die Weiterentwicklung der Jungs.“ Zumal diesem Team zwei Rückraum-Asse bekanntlich nicht mehr zur Verfügung stehen: Kai Werthebach reist nach seinem Master-Abschluss durch Thailand, und Sven Schmitz hat es wegen der Liebe und des Jobs in die Schweiz gezogen.

Coach der HSG Hattingen-Sprockhövel freut sich über „sehr attraktiven Handball“

„Das sind zwei, die für 15 Tore gut sind“, meinte Olli Bratzke. „Ohne die beiden haben wir eine komplett andere Spielweise.“ Aber eine verdammt gute – was in Senden nicht zu übersehen war. „Wir haben sehr attraktiven Handball gespielt, der mir selbst auch Spaß macht“, sagte der Coach des Tabellendrittletzten. Zu Recht. „Wir waren ja nah dran.“

Olli Bratzke, der Trainer des Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel, sah einen starken Auftritt seines Teams, aber leider eine 29:30-Niederlage beim ASV Senden.
Olli Bratzke, der Trainer des Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel, sah einen starken Auftritt seines Teams, aber leider eine 29:30-Niederlage beim ASV Senden. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir haben sehr attraktiven Handball gespielt, der mir selbst auch Spaß macht.“

Olli Bratzke,
der Trainer des Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel

Und einen Punkt hätte es am Ende fast sogar noch gegeben, weil bei der letzten Aktion gegen Jonas Jäger eine Siebenmeter-Entscheidung nicht falsch gewesen wäre. „Den hätten wir sicher auch reingemacht“, sagte Olli Bratzke. „Das werde ich mir auf Video noch einmal anschauen.“ Die Unparteiischen Lars Ahlke und Julian Otto, die häufig sehr unsicher aufgetreten waren, hatten sich lediglich für einen Freiwurf-Pfiff entschieden.

Linkshänder Collin Grotjahn trifft zehnmal für die HSG Hattingen-Sprockhövel

In der ersten Halbzeit herrschte bei der HSG Hattingen-Sprockhövel regelmäßig ausgezeichnete Stimmung. Es war immer wieder begeisternd, was die Mannschaft auf der Platte veranstaltete und Alexander Nolte überhaupt nicht gefiel, so dass der ASV-Coach nach nicht einmal einer Viertelstunde eine Auszeit nahm. Als Collin Grotjahn sich klasse Mann gegen Mann durchgesetzt und zum 5:3 getroffen hatte, strahlte Olli Bratzke und klatschte alle ab, die auf der Bank saßen. „Das war eine ganz tolle Leistung von Collin“, lobte der HSG-Trainer, der auf seinen verhinderten Kreisläufer Phillip Dobrodt verzichten musste. „Er hat sich bombastisch weiterentwickelt.“ Zehn Tore des Linkshänders in Senden sprechen für sich.

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Nach ihrer 15:11-Pausenführung – beim 14:9 und 15:10 waren es auch schon fünf Tore Unterschied – hatte die HSG Hattingen-Sprockhövel in der zweiten Halbzeit jedoch erhebliche Startschwierigkeiten. „Da waren wir ein bisschen verloren“, sagte Olli Bratzke. Mit der Umstellung der Sendener Deckung – von 6:0 auf 5:1 – kam seine Mannschaft nicht zurecht. „Deshalb habe ich auch früh eine Auszeit genommen und den Jungs gesagt, was sie machen sollen.“ Nach nur 4:30 Minuten, um genau zu sein. Und? „Das hat nur semigeklappt, das haben wir auch nicht trainiert“, sagte der Coach.

Trainer-Lob für HSG-Schlussmann Felix Botte: „Das war natürlich überragend“

Nachdem sich die Spielgemeinschaft fünf Treffer in Serie eingehandelt hatte und aus der 18:17-Führung ein 18:22-Rückstand geworden war, fing sie sich aber wieder. Ein Lob verdiente sich da auch Florian Neumann. „Er hat wohl einen Muskelfaserriss, mir aber auf der Bank gesagt, dass er unbedingt spielen will“, sagte Olli Bratzke. „Da sieht man, was das für ein Team ist.“

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Eigentlich lobte er jeden Einzelnen und hätte dabei fast seinen Torwart vergessen, der in der großartigen ersten Halbzeit der HSG vor seiner meist starken Deckung gleich mehrmals phänomenal pariert hatte: Felix Botte. „Das war natürlich überragend“, gab’s dann auch das mehr als verdiente Kompliment des Trainers.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 0:1, 3:3, 3:6 (9.), 5:6, 6:7, 6:9 (15.), 9:12, 9:14 (27.), 10:14, 11:14 (Halbzeit), 13:15, 13:16 (33.), 16:16, 16:17, 17:18 (38.), 22:18 (44.), 22:19, 24:21, 25:21, 25:23 (51.), 27:25, 28:25 (55.), 28:27, 29:28, 30:28 (58.), 30:29.

HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte (1.-48., 55.-60.), Krans (48.-55. und bei einem 7m) - Aufermann (2), Bayer, Taruttis (6/1), Schiltz (4), Neumann (2), Oberbossel (4), Isermann (1), Jäger, Grotjahn (10), Bothmann, Filla.

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