Witten. Im Derby gegen den HSV Herbede gelingt dem TuS Bommern II ein 29:27-Erfolg. Der Trainer des Tabellenzweiten ist froh über eine taktische Variante der Gäste.
Na klar, diesen Moment wollte er voll und ganz genießen: „Drei Spiele, drei Siege - das kann sich doch sehen lassen“, meinte Sebastian Razeng, Trainer des Handball-Bezirksligisten TuS Bommern II nach dem 29:27 (15:13) im umkämpften Lokalderby gegen den HSV Herbede. Fast durchweg hatte seine Mannschaft in Führung gelegen, verdient war der Erfolg allemal. Neben dem ATV Dorstfeld ist die TuS-Reserve das einzige Team ohne Punktverlust.
Drei Spieler drückten der Partie seitens der Bommeraner ihren Stempel auf. Aus dem Rückraum sorgten Moritz Prior und Michael Frank immer wieder mit ihrer individuellen Qualität für vergleichsweise einfache Treffer, waren von der HSV-Defensive nicht in den Griff zu bekommen. Prior erzielte insgesamt zehn Tore, Frank deren sieben. Darüber hinaus konnte sich der TuS-Coach auch bei Torhüter Jens Matthies bedanken, der einmal mehr eine hervorragende Figur machte, vor allem in der ersten Hälfte vortrefflich parierte.
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Das passte HSV-Trainer Marko Weiß natürlich überhaupt nicht in den Kram. Er sprach lieber davon, dass seine Mannschaft „viel zu viel verballert“ habe, reihenweise gute Wurfchancen verstreichen ließ. Mit ein Grund dafür, warum vor allem die Startphase aus Herbeder Sicht so schleppend lief - mit 8:4 (16.) führten die Gastgeber vor gut 200 Zuschauenden. Erst dann kam der HSV besser in Fahrt, Lennart Hein und der Ex-Hattinger Leon Müller setzten sich mehrfach energisch durch - nach 18 Minuten hieß es 9:9. In dieser besten Phase warf Herbede gar eine 13:10-Führung (23.) heraus, um dann aber bis zum Pausenpfiff kein einziges Tor mehr folgen zu lassen. Mit deren fünf konterte der TuS Bommern II, rückte die Verhältnisse wieder gerade.
Bis weit in den zweiten Abschnitt hinein verteidigten die Grün-Weißen ein Zwei- bis Vier-Tore-Polster. Doch nach Moritz Priors 27:23 (54.) konnte sich die Razeng-Sieben noch nicht genüsslich zurücklehnen. Der HSV Herbede traf dreimal in Serie, war bei Marius Windfuhrs 26:27 (59.) wieder dran. Fynn Schorlemmer ließ sein Team mit dem 27:28 noch einmal hoffen, da waren noch 36 Sekunden übrig auf der Uhr. Doch mit dem 29. TuS-Tor von Dominik Köhler waren letzte Zweifel beseitigt.
„Als wir vor der Pause mit drei Toren geführt haben, waren wir viel zu hektisch. Ärgerlich, wenn man jede Woche mit einer neuen Aufstellung spielt.“
„Immer, wenn du dran bist, verwirfst du“, haderte Marko Weiß mit dem Trainer-Schicksal. „Als wir vor der Pause mit drei Toren geführt haben, waren wir viel zu hektisch. Ärgerlich, wenn man jede Woche mit einer neuen Aufstellung spielt.“ Sein Gegenüber Sebastian Razeng war hingegen froh, dass der HSV in der letzten Phase der Partie Moritz Prior kurz deckte - „da waren dann entscheidende Lücken für Paul Körner frei.“
TuS: Bauer, Matthies; Frank (7), Speck (1), Prior (10/2), Grajcar (4), Bursy, Böving, Drewes, Körner (3), van Lengen (1), Köhler (1), Held, Soliga (2).
HSV: Bentlage; Radtke (5/3), M. Windfuhr (2), Meuren (1), Brämer (3), Schönherr (1), Czerkawski (1), Schorlemmer (2), Hein (6), Müller (4), Busch (2).
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