Witten. Mit einem 32:30 über die TSG Harsewinkel feiert der TuS Bommern den vierten Sieg im fünften Spiel. Warum es trotz hoher Führung noch mal eng wird.

Der ausgelassene Jubel des TuS Bommern und seiner Fans nach dem 32:30 (15:12) über die TSG Harsewinkel kannte kaum Grenzen, und Nils Krefter umarmte jeden Spieler nach den Ovationen des Publikums noch einmal besonders herzlich. Die spannende Endphase des Regionalliga-Gipfeltreffens war richtig an die Nerven gegangen, doch mit etwas Glück und viel Cleverness brachten die Gastgeber die zwei Punkte in Sicherheit, schafften erstmals einen Sieg gegen diesen Gegner.

Der TuS Bommern tut sich in den ersten Minuten noch sehr schwer

Was Nils Krefter nach der Schluss-Sirene noch nicht bewusst war, ist die Tatsache, dass der TuS Bommern vorübergehend sogar an der Ligaspitze steht. Zwar haben die Wittener ein Spiel mehr absolviert als die Konkurrenten, doch bis zum nächsten Spieltag wird sich am Tabellenbild nichts ändern. Krefter wollte im Anschluss an die Partie ohnehin nicht auf den Putz hauen: „Unser Ziel war es, gegen die stärkeren Mannschaft ein paar Punkte mitzunehmen, um dann schon ein Polster zu haben, wenn es in die Spiele geht, in denen wir Favorit sind.“

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In den ersten Minuten waren die Bommeraner allerdings noch nicht in der Spur. Die TSG Harsewinkel kam sehr einfach zu ihren ersten drei Toren bis zum 3:1, während sich die TuS-Handballer für jeden Treffer richtig ins Zeug legen mussten. Keeper Clemens Uphues hielt dann aber einige schwierige Bälle. Marcel Tarlinski glich zum 4:4 aus, und Kai Ferbers 5:4 bedeutete in der zehnten Minute die erste Führung.

Die Bommeraner treffen zweimal ins leere Tor

Die zurückhaltende Anfangsphase erklärte Coach Krefter folgendermaßen: „Wir wollten nicht zu offensiv sein, waren dann aber zu defensiv, weil Harsewinkel Sven Broeskamp brachte. Mir hat auch die mangelnde Kommunikation meiner Mannschaft nicht gepasst. Wir haben das dann aber auch schnell korrigiert.“

Es waren viele kleine Bausteine, die dazu führten, dass der TuS Bommern die Führung beibehielt. Dazu zählten nicht allein die Paraden von Uphues. Durch einen Treffer ins leere Gästetor zum 10:8 (20.) erhöhte Markus Schmitz den Vorsprung erstmals auf zwei Tore. Auch das Drei-Tore-Polster zum 14:11 kam durch einen Treffer Alexander Lindners in den verwaisten TSG-Kasten zustande. Tarlinski stellte dann auf 15:11, ehe Harsewinkel zum Pausenstand verkürzte.

Bärenstarke Vorstellung: Rückkehrer Marcel Tarlinski warf gegen Harsewinkel sieben Tore für seinen TuS Bommern, war neben Markus Schmitz (10) bester Schütze.
Bärenstarke Vorstellung: Rückkehrer Marcel Tarlinski warf gegen Harsewinkel sieben Tore für seinen TuS Bommern, war neben Markus Schmitz (10) bester Schütze. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Trainer Nils Krefter verzichtet auf die Auswechslung von Clemens Uphues

In der Pause machte sich Kevin Humberg warm. Nils Krefter sah doch einige Schwächphasen bei Uphues: „Ich hatte vor, Kevin zu bringen, hielt dann aber doch noch an Clemens fest.“ Das war gewiss kein Fehler, denn in der zweiten Halbzeit hatte Uphues wieder einige sehr gute Szenen. So hielt der Keeper in der 40. Minute einen Siebenmeter - im Gegenzug traf Ole Vesper zum 21:15.

Als Harsewinkel innerhalb weniger Sekunden zwei Zeitstrafen erhielt und somit zwei Minuten in doppelter Unterzahl spielen musste, verpassten es die Bommeraner, den Sack zuzumachen. Es reichte nur zum 27:21 (52.), das war aber noch lange nicht die Entscheidung.

Die TSG Harsewinkel verkürzt den Rückstand auf ein Tor

Harsewinkel verkürzte auf 23:27, und da der TuS beim Anwurf den Ball verlor, hieß es zehn Sekunden später nur noch 27:24. Es wurde noch einmal enger, da die Ostwestfalen jetzt viel offensiver deckten. 59 Sekunden vor der Schlusssirene kassierte der TuS das 30:29, und auch Felix Eigenbrodts 31:29 rund eine halbe Minute vor dem Ende hielt nur zwölf Sekunden. Die TSG erzielte das 30:31 und wollte durch eine offene Manndeckung noch einen Punkt ergattern. Diese kam aber erst gar nicht zustande, denn Markus Schmitz schaltete blitzschnell - sein 32:30 bildete den gefeierten Schlusspunkt.

Nils Krefter sah in der Schlussphase keinen Grund nervös zu werden: „Ich vertraue der Mannschaft in solchen Momenten. Die letzten Spiele waren ja auch sehr eng, und Höhen und Tiefen gibt es in solchen Spielen immer wieder.“

TuS: Uphues, Humberg; Eigenbrodt (2), Decker, Groß (2), Matthies, Burbaum, Lindner (4), Schmitz (10/3), Cokelc, Vesper (3), Ferber (3), Tarlinski (7), Kremer.

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