Witten. War der Ball hinter der Linie? Diskussion um Bommerns Ausgleichstreffer im Endspiel gegen SV Herbede. Warum sich der finale Elfmeterschütze so sicher war.
Ein umstrittener Ausgleichstreffer sorgt bei der Stadtmeisterschaft um den „ITSR-Cup“ für ein dramatisches Finale vom Elfmeterpunkt, das der SV Bommern gegen den SV Herbede für sich entschied. Held des Tages war am Ende Bommerns Schlussmann Nick Gantowski. Die DJK TuS Ruhrtal gewinnt das kleine Finale.
(Endspiel) SV Bommern - SV Herbede 6:5 n. E. Aufgrund der vorherigen Leistungen musste man die Bommeraner die besseren Chancen einräumen. Doch im entscheidenden Spiel legten auch die Herbeder nach dem eher zähen Erfolg über den FSV Witten noch einmal so richtig zu.
So sahen die noch zahlreichen Zuschauer eine wirklich ansprechende Partie auf gutem Bezirksliga-Niveau. SVH-Trainer Maik Kortzak erkannte: „Die Bommeraner haben uns richtig zugesetzt, und nach dem Spiel hatte Michi Kraus einen richtig dicken Knochen. Meine Mannschaft hat dann aber nicht zurückgesteckt.“
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Es dauerte aber auch eine gute Viertelstunde, bis Herbede sich akklimatisiert hatte. Bis dahin war der SVB die spielbestimmende Elf, die einige gute Angriffe fuhr. In letzter Konsequenz sprang dabei aber nichts heraus, und man merkte deutlich das Fehlen der Torjäger wie Jonas Müller und Melvin Nukicic. Niklas Müllers erkannte dann: „Wir haben irgendwann die Kontrolle über das Spiel verloren, sodass Herbede deutlich mehr Anteile bekam.“
Emre Karakurt leitete mit einem genialen Pass die Führung für den SV Herbede ein
Lange musste das Publikum auf eine gefährliche Torszene warten, und die brachte gleich ein Tor. Emre Karakurt spielte einen genialen Pass auch Michael Kraus. Der tankte sich in den Strafraum durch, legte ab auf Metehan Deniz, der eiskalt zum 1:0 vollendete (30.).
Lange sah es so aus, als sollte das der einzige Treffer bleiben. Trotz aller Bemühungen brachten die Bommeraner nichts zustande. Dann gab es aber eine Szene, die die Gemüter doch mächtig erhitzte. Jannis Gerland setzte sich bis zur Herbeder Grundlinie durch und brachte den Ball scharf auf den zweiten Pfosten. Dort grätschte Volkan Durmus in die Hereingabe. Die Kugel ging an den Innenpfosten, und dann köpfte ein Herbeder den Ball zurück.
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Der Schiedsrichter sah den Ball im Tor und löste damit Proteste aus
Der Schiedsrichter war sich mit seinem Assistenten aber sicher, dass der Ball hinter der Linie war. Da halfen alle Herbeder Proteste und Beteuerungen nichts: Es stand 1:1. In den hitzigen letzten sechs Minuten gab es noch einige gelbe Karten - ein Tor fiel jedoch nicht mehr.
Somit fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. Dennis und Sven Mathea, Leander Denz und Jan-Philip Zöllner trafen sicher für die Bommeraner. Für den Bezirksliga-Konkurrenten aus Herbede waren Leonard Putz, Metehan Deniz, Kevin Thume und Laurenz Engelbrecht erfolgreich. Als fünften Schützen boten die Bommeraner ihren Keeper Nick Gantowski auf. Der vollstreckte sicher oben links in den Winkel. Anschließend wurde er vollends zum gefeierten Mann, denn den finalen Schuss von SVH-Neuzugang Faez Al-Bro wehrte er gekonnt ab - der Titel ging damit an die Goltenbusch-Kicker.
Der Bommeraner Torhüter trainiert regelmäßig Elfmeter
Gantowski war sich sehr sicher, dass er den Ball im Netz unterbringen würde: „Ich schieße auch im Training immer Elfmeter, und daher war es klar, dass ich heute auch antreten werde.“ Natürlich wurde der Mann des Tages von seinen Teamkameraden und den Bommeraner Fans entsprechend gefeiert.
(Spiel um Platz drei) DJK TuS Ruhrtal - FSV Witten 4:0. Nach dem sehr anstrengenden und Kraft raubenden Match gegen Herbede mussten die Wittener ohne Erholungspause wieder ran, während die Ruhrtaler sich ein wenig ausgeruht hatten. Daher sagte FSV-Trainer Kaniwar Shikho: „Wir waren schon richtig müde, zumal wir auch nicht sehr viele Leute am Start hatten. Wenn man dann gegen so eine starke Mannschaft wie Ruhrtal spielt, ist es sehr schwer, zu bestehen.“
DJK TuS Ruhrtal macht im kleinen Finale schnell alles klar
Mark Heinrich wollte den klaren Erfolg aber nicht nur auf die Müdigkeit des Gegners schieben: „Das war schon eine reife Leistung meiner Mannschaft, die auch verdient schnell in Führung ging.“ Es dauerte nämlich nur sechs Minuten, bis Thorsten Schäffer zum 1:0 traf. Anschließend erhöhte Benjamin Kumi-Appia auf 2:0 (14.), und Dennis Wojtakowski legte das 3:0 nach (20.). Mit einer direkt verwandelten Ecke setzte Elvis Karisik in der 38. Minute den Schlusspunkt in einem einseitigen Spiel.
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