Witten. Mitfavoriten SV Bommern und SV Herbede erreichen Halbfinale der Wittener Stadtmeisterschaft. Herausragende Torleute retten zwei A-Kreisligisten.

Der Titelverteidiger hat sich schon verabschiedet: Im Viertelfinale der Fußball-Stadtmeisterschaft um den „ITSR-Cup“ enttäuschte Gastgeber TuS Heven 09, zog zum Auftakt am späten Freitagnachmittag völlig verdient gegen Bezirksliga-Rivale SV Bommern 05 den Kürzeren. Mit dem SV Herbede schaffte ein weiterer Favorit den Sprung in die Vorschlussrunde am Samstag (ab 15 Uhr; Sportplatz am Haldenweg). Der FSV Witten löste das Ticket glücklich in letzter Minute, die DJK TuS Ruhrtal benötigte dazu die Abgeklärtheit und einen bärenstarken Torhüter im Elfmeterschießen.

TuS Heven - SV Bommern 0:2. Mit einem solchen Spielverlauf war nicht zwingend zu rechnen. Zwar hatten die Hevener in der Vorrunde keine Glanzleistung gezeigt, doch in der Runde der letzten Acht gegen die Bommeraner erwartete man von den Blau-Weißen allemal eine engagierte Vorstellung. Stattdessen leistete sich die Elf von Trainer Maik Knapp schon in der frühen Phase der 45-minütigen Partie haarsträubende Fehler. Es grenzte beinahe schon an ein Wunder, dass die Platzherren nicht schon eher in Rückstand gerieten als in der 15. Minute.

Traumpass von SV Bommerns David Pape bringt 2:0-Führung

Da allerdings gab’s nichts mehr zu retten: Nach einer schönen Angriffskombination des SVB vollendete Tim Herbrechter trocken und unhaltbar zum 1:0. Damit nicht genug, legten die Grün-Schwarzen gleich nach. 22 Minuten waren vorüber, als David Pape einen Zuckerpass aus seinem Fußgelenk zog - David Gerland vollendete ins lange Eck zum längst fälligen 2:0. „Bis zu dieser Zeit haben wir das Spiel klar beherrscht, hatten Heven sicher im Griff“, so SVB-Trainer Niklas Müllers. „Meine Mannschaft hat sich diesen Sieg und damit die beiden weiteren Spiele am Samstag verdient“, ergänzte er.

Vom TuS Heven, der bis auf Fitim Peci und Leander Dreßel nahezu seine besten Feldspieler aufbieten konnte, war in Sachen Offensive wenig zu sehen. Eine gute Chance von Jean Luc Schoska (31.) verstrich ungenutzt, erst gegen Ende tauchte die Knapp-Elf öfter mal am und im SVB-Strafraum auf.

Ausgefallene Jubelpose: David Gerland (li.) vom SV Bommern erzielte das 2:0 gegen den TuS Heven, feiert mit Kapitän Lukas Köntker.
Ausgefallene Jubelpose: David Gerland (li.) vom SV Bommern erzielte das 2:0 gegen den TuS Heven, feiert mit Kapitän Lukas Köntker. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

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FSV Witten - Türkischer SV 2:1. Nach dem starken Eindruck aus der Vorwoche hätte man davon ausgehen können, dass diese Partie zu einer Pflichtübung für den FSV wird. Und zumindest gab’s nach knapp einer Minute das schnellste Tor des Turniers durch Lovelace Amankwaa. „Das war wahrscheinlich zu früh und nicht gut für unser Spiel“, so FSV-Coach Kaniwar Shikho nach der Begegnung, denn in der Folge lief beim A-Liga-Neuling nicht mehr viel zusammen.

Der Türkische SV war bissig in den Zweikämpfen, hatte auch spielerisch gute Momente - im Abschluss aber fehlte es dem Team von Marvin Thon an Kaltschnäuzigkeit. Zudem war FSV-Keeper Ben Zielke einige Male mit tollen Paraden zur Stelle, verhinderte den Ausgleich (4., 21., 34.). „Ben war heute unser bester Mann. Ansonsten haben wir das wirklich nicht gut gemacht“, schmollte Shikho. Zwar spät, aber der TSV verdiente sich das 1:1 nach 41 Minuten durch Sergiy Lazarenko. Bis ins Elfmeterschießen aber rettete sich der freche B-Ligist aber nicht, denn abermals Amankwaa traf in der Nachspielzeit zum 2:1. Wegen einer verbalen Entgleisung sah Oguzhan Bülbül (FSV) daraufhin Gelb-Rot - der zweite Platzverweis des Turniers.

Der FSV Witten (am Ball mit Edin Kaplan) hatte gegen den Türkischen SV (hier mit Diyar Cigerli, li.) einiges an Widerstand zu brechen. Erst kurz vor dem Schlusspfiff glückte das erlösende 2:1.
Der FSV Witten (am Ball mit Edin Kaplan) hatte gegen den Türkischen SV (hier mit Diyar Cigerli, li.) einiges an Widerstand zu brechen. Erst kurz vor dem Schlusspfiff glückte das erlösende 2:1. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

DJK TuS Ruhrtal - TuRa Rüdinghausen 4:2 (n. E.). Die Partie der beiden A-Ligisten stand irgendwie unter dem Motto: „Bloß nicht den ersten Fehler machen.“ Ruhig und sachlich gingen die Teams das Duell an, Torszenen waren Mangelware. „Je länger das Spiel dauerte, umso besser kamen wir rein“, befand TuRa-Coach Holger Stemmann, doch bei zwei Großchancen für Martin Szukalski (24.) und Fabian Deppe (28.) war der herausragende DJK-Keeper Lars Stellfeld zur Stelle.

So ging es torlos ins Elfmeterschießen. Hier patzten Martin Szukalski und auch Timo Neuhaus für TuRa, die beide wiederum in Stellfeld ihren Meister fanden. Ruhrtal versenkte seine Versuche, nach Stephan Engels frechem Lupfer in die Tormitte stand das Team von Mark Heinrich im Semifinale. „Das war ein gutes Spiel beider Mannschaften. Aber wir haben außen vor allem nicht gut verteidigt - das müssen wir am Samstag besser machen“, so Heinrich.

SV Herbede - TuS Stockum 3:1. „Wir haben leider nicht das gezeigt, was wir können. Aus unserer Qualität haben wir nichts gemacht - das war von vorne bis hinten schlecht“, ging Stockums Trainer Julian Zimmer mit den Seinen hart ins Gericht. Herbede verteidigte clever, war bissiger in den Zweikämpfen. Nach einem langen Einwurf von Lennart Johannsen markierte Leonard Putz das 1:0 für den SVH (15.), vier Minuten später erhöhte nach einem Fehler von Torhüter Alexander Probst Herbedes Moritz Fröhlich auf 2:0.

Halbfinale am Samstag ab 15 Uhr

„Mit dem Gegentor haben wir Stockum dann wieder ins Spiel geholt - das war unnötig“, ärgerte sich SVH-Coach Maik Kortzak über das 1:2 durch Tim Rehne nach einem Konter (26.). Kurz vor Schluss aber fällte Nico Daßmann im Strafraum Metehan Deniz, den Strafstoß versenkte Leonard Putz zum 3:1-Endstand.

Somit ergibt sich für das Halbfinale am Samstag folgende Konstellation. Um 15 Uhr bestreiten der SV Bommern 05 und die DJK TuS Ruhrtal die erste Partie, ab 16 Uhr treffen dann der SV Herbede und der FSV Witten aufeinander. Das Spiel um Platz drei folgt um 17 Uhr, das Endspiel des „ITSR-Cups“ wird um 18 Uhr angepfiffen.

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