Witten. Aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit verliert die Knapp-Elf auch gegen den VfB Günnigfeld. Warum sich der Trainer auf spielfreie Zeit freut.
Eigentlich mit dem Anspruch angetreten, die Nummer eins des Wittener Fußballs zu sein, driftet Bezirksligist TuS Heven 09 immer tiefer in eine Negativspirale. Am Sonntag steckte die Mannschaft von Trainer Maik Knapp eine unterm Strich verdiente 2:4 (1:1)-Niederlage gegen den VfB Günnigfeld ein, hat nur noch fünf Punkte Vorsprung vor dem ersten der vier Abstiegsplätze.
„Ganz ehrlich: Ich bin froh, dass jetzt die Osterpause kommt und wir einfach mal ein bisschen auftanken können“, sagte Maik Knapp im Anschluss an die Partie gegen die Bochumer, die sich durch den Erfolg vorerst von den Abstiegsrängen verabschiedeten und am Haldenweg einfach mehr Substanz an den Tag legten als die Platzherren.
Dreßel bringt den TuS Heven früh mit 1:0 in Führung
Wobei der TuS-Coach ganz sicher ist, dass sein Team schon zur Pause hätte Klarheit schaffen können, wenn man nur ein Mindestmaß an Effizienz an den Tag gelegt hätte. „Nach einer halben Stunde müssen wir schon 3:0 führen“, wetterte Knapp. Doch es reichte nur zum 1:0-Führungstreffer von Leander Dreßel (13.) in einer von den Hevenern geprägten Startphase. Weitere Chancen durch Dreßel und auch durch Abwehrchef Maik Bollmann blieben ungenutzt. „Ich bin auch sicher, dass wir einen Handelfmeter hätten kriegen müssen“, so Knapp. Was es stattdessen gab, war das 1:1 (26.) nach einer Verkettung unglücklicher Aktionen, bei denen auch Keeper Kevin Wirges und Maik Bollmann eine Rolle spielten.
Vor dem Anpfiff hatte es aufseiten der Wittener einige Wackelkandidaten gegeben. TuS-Trainer Knapp entschied sich aber, seine Korsettstangen trotz der Blessuren beginnen zu lassen. „Wir haben unsere Kabine heute irgendwie als Apotheke genutzt, um die Jungs alle spielfit zu bekommen.“ Bei einem der Akteure ging es aber schon zur Pause nicht mehr weiter - Besim Kasumi musste Platz machen für Johannes Bosco.
Die Gastgeber starteten durchaus verheißungsvoll in Abschnitt zwei, doch sowohl Yannik Kellner als auch Tim Rehne wurde ein Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung weggepfiffen. „Das war insgesamt eigentlich kein schlechtes Spiel von uns. Nur wird derzeit einfach jeder Fehler gnadenlos bestraft“, schimpfte Maik Knapp. So auch in der 69. Minute, als die Hevener VfB-Angreifer Kamil Kokoschka nicht konsequent genug attackierten, der aus 25 Metern das 2:1 erzielte.
Damit nicht genug, legten die Günnigfelder kurz darauf auch noch das 3:1 nach (76.). Man merkte den Hevenern an, dass die Kräfte zunehmend schwanden. Kein Wunder etwa bei Hakan Osma, der erstmals seit seinem Bänderriss im Pokalspiel beim SV Bommern 05 wieder spielte, der personellen Not gehorchend gleich 90 Minuten durchhalten musste. „Vielleicht war das etwas zu viel Risiko“, so Knapp später nachdenklich.
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Kopfballtor von Rehne bringt die Wittener noch mal auf Tuchfühlung
Seine Mannschaft kam durch einen Kopfballtreffer von Routinier Tim Rehne noch einmal heran auf 2:3 (79.) und drückte in der Schlussphase auch auf den Ausgleich. Der wollte allerdings nicht mehr fallen - nur Günnigfeld schlug in der 87. Minute noch einmal zu, beseitigte mit dem 4:2 die letzten Zweifel. Schon die vierte TuS-Niederlage im fünften Spiel, dabei steckte man besorgniserregende 19 Gegentreffer ein.
„Wir sind derzeit defensiv viel zu anfällig. Nach der Osterpause müssen wir zusehen, dass bei uns allen die Alarmglocken laut genug läuten. Wir brauchen sicherlich noch sechs bis acht Punkte - aber es kommen noch einige sehr schwierige Gegner auf uns zu“, so Maik Knapp, dessen Team am 7. April zum Lokalderby beim SV Bommern 05 antreten muss.
TuS: Wirges; Tumbul (87. Dettlaf), Bollmann, Schöppner, Kasumi (46. Bosco), Kouatche (73. Bierwagen), Osma, Rama (70. Aksoy), Rehne, Dreßel, Kellner. Torfolge: 1:0 Dreßel (13.), 1:1 (26.), 1:2 (69.), 1:3 (76.), 2:3 Rehne (79.), 2:4 (87.).
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