Witten. Am Donnerstag startet die Team-Weltmeisterschaft in Viersen. Jüngster Teilnehmer der Geschichte debütiert an der Seite des BCC-Akteurs.
Als er zum bislang letzten Mal bei einer Mannschafts-Weltmeisterschaft im Dreiband-Billard an den Tisch trat, gewann er die Bronzemedaille. Ronny Lindemann, Topspieler des Bundesligisten BCC Witten, führt bei den am Donnerstag in Viersen beginnenden Titelkämpfen die deutsche Auswahl als Nummer eins an. In der Vorrunde hat es das DBU-Team mit bärenstarker Konkurrenz zu tun.
Nach der offiziellen Eröffnung der 36. Team-Weltmeisterschaft am Donnerstag in der Viersener Festhalle bekommt es das deutsche Duo gleich mit einem der dicksten Brocken im Turnier zu tun. Auftaktgegner um 12 Uhr ist Schweden, Ronny Lindemann wird es also gleich mit dem vielfachen Weltmeister Torbjörn Blomdahl zu tun bekommen. „Einmal hab‘ ich ihn auch schon geschlagen“, erinnert sich der BCC-Akteur. Die zweite Position im deutschen Team, das es zudem noch mit den starken Belgiern und mit der Auswahl Ägyptens aufnehmen muss, bekleidet überraschenderweise der für den Zweitligisten MBC Duisburg spielende Amir Ibraimov.
Wittener Ronny Lindemann war 2022 mit Martin Horn WM-Dritter
„Das ist sicherlich eine mutige Entscheidung der DBU, aber der Junge hat sehr viel Talent und sich seine Nominierung durchaus verdient. Ich hoffe, er kann seine jugendliche Leichtigkeit an den Tisch bringen“, so Lindemann über den 16-Jährigen, der im Vorjahr Junioren-Vizeweltmeister geworden war. „Er ist der jüngste Teilnehmer, den es bei der Team-WM bislang gab“, so der Wittener, der gespannt ist, wie der Youngster mit dem zu erwartenden Druck fertig wird. Ibraimov wurde von DBU-Bundestrainer Christian Rudolph berufen, weil die etatmäßige deutsche Nummer eins, Martin Horn (Berlin), nach seiner Sprunggelenks-Verletzung noch nicht wieder fit genug ist, zwei Partien an einem Tag zu bewältigen.
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Am vergangenen Wochenende hatte es Ronny Lindemann beim Bundesliga-Duell mit dem BC International Berlin mit Martin Horn zu tun, der ein glänzendes Comeback feierte und den Wittener deutlich in die Schranken wies. „Ich habe Verständnis dafür, dass sich Martin die WM noch nicht wieder zutraut und dass er den Weg frei macht für einen so jungen Spieler - das zeugt von Größe“, sagt der ehemalige Deutsche Meister.
„Ich freue mich schon sehr auf die Weltmeisterschaft. Die Atmosphäre ist dort schon eine ganz besondere. Der Vorverkauf lief sehr gut, es werden viele Zuschauer dabei sein“, blickt Lindemann gespannt auf eines der wichtigsten Turniere des Jahres. Vor zwei Jahren hatte er an der Seite von Martin Horn am Niederrhein noch WM-Bronze gewonnen. Im Vorjahr war der BCC-Spieler wegen einer Dopingsperre dann nicht mit von der Partie, hat sich durch seine seither guten Leistungen eine zweite Chance verdient, wie auch DBU-Trainer Christoph Rudolph findet. „Natürlich werden dort viele Augen auf mich gerichtet sein. Ich hoffe, ich kann meine Leistung abrufen“, sagt Lindemann.
Mit seiner Leistung gegen Martin Horn war er in Berlin überhaupt nicht einverstanden. „Das hat mich schon ein bisschen geerdet, die Niederlage tat in dieser Art und Weise auch einen Tag lang weh“, sagt der Billardprofi. Tags zuvor hatte er gegen den Österreicher Andreas Efler zwar auch verloren, dort aber selbst lange geführt, eine viel bessere Partie gemacht.
BCC-Ass sieht die deutsche Auswahl diesmal als klaren Außenseiter
Bei der WM in Viersen werden die Karten nun neu gemischt - und gegen die Top-Gegner aus Schweden (mit dem Wittener Bundesliga-Akteur Michael Nilsson), Belgien und Ägypten müssen die beiden Deutschen schon ihr bestes Billard zeigen. „Dennoch sind wir da klarer Außenseiter - eine starke Gruppe hatten wir selten. Wenn man bei einem Buchmacher zehn Euro auf uns wetten würde, würde man vermutlich Millionär, falls wir uns gegen die Schweden durchsetzen“, flachst Lindemann, der die Skandinavier neben Vietnam, Südkorea und Belgien als einen der Goldfavoriten ansieht. „Aber“, so der BCC-Spieler, „ich bin trotzdem guter Dinge.“
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