Velbert. Die Hockey-Damen blicken nach oben, die Herren nach unten. Beim HC Rot-Weiß Velbert gibt es bei beiden Teams ein übergeordnetes Ziel.
Die einen weit oben, die anderen weit unten und beide dennoch in der Sache vereint. Seit Anfang Oktober können die Hockey-Spieler und Spielerinnen des HC Rot-Weiß Velbert ihrem Sport aufgrund der Coronapandemie nicht mehr auf dem Feld nachgehen.
Damals herrschte noch ein wenig Hoffnung, dass wenigstens die Hallensaison normal stattfinden könne. Doch daraus wurde ebenfalls nichts. „Letztlich wurde die Saison abgesagt. Dadurch wurden die Planungen im Erwachsenenbereich auch erst einmal auf Eis gelegt“, sagt Moritz Ganssen, Trainer bei den 1. Herren und im Jugendbereich des HC, der auch die Idee, bei der Jugend die Hallensaison wieder zu einer Feldsaison zu machen, aufgrund des Virus schnell wieder ad acta legen musste.
HC Rot-Weiß Velbert stellt sich dem Online-Training
Seit fast drei Monaten hat er nun den Platz an der Poststraße nicht mehr gesehen, Training fand nur digital statt, für die Jugend wurden sich verschiedene Challenges ausgedacht, denen sich der Nachwuchs stellen konnte, für die Erwachsenen standen zwei bis drei Kraft- und Taktikeinheiten pro Woche auf dem Programm.
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Spätestens die Absage der Bundesliga im November bestätigte auch Ganssen in seiner Annahme, dass die Pause aktuell unausweichlich ist. „Das hatte bei uns den Effekt, dass wir uns bestätigt gefühlt haben, wie ernst die Situation ist. Die Absage kam bei uns nicht schlecht an, eher im Gegenteil“, so der Trainer.
Für die Herren steht der Klassenerhalt in der Oberliga auf dem Plan
Sobald es wieder weitergeht, wird er mit seinem Team um den Klassenerhalt in der Oberliga kämpfen. Dort lagen die Velberter Herren Anfang Oktober auf Position sechs von acht.
Eigentlich wären die Rot-Weißen somit aus dem Abstiegsbereich raus, doch da 2020 durch den ersten Lockdown im Frühjahr die Rückrunde der Saison 2019/2020 erst im Herbst ausgetragen wurde, wurde an den Ligaregeln gedreht, sodass nun eine Auf- und Abstiegsrunde gespielt wird, bei denen jeweils die besten und die schwächsten vier Teams noch einmal gegeneinander antreten.
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Für die Velberter bedeutet das nun doch noch das Zittern, der Klassenerhalt wäre wichtig, um das langfristige Ziel, sich zu stabilisieren und die jungen Spieler weiterzuentwickeln, auf möglichst hohem Niveau fortführen zu können.
Die Frauen gehen als Außenseiterinnen in die Aufstiegsrunde
Bei den Frauen sieht die Situation da besser aus. Sie waren nach der Hinrunde Tabellenführer und standen im Oktober auf Rang drei, es geht also in die Aufstiegsrunde der Oberliga.
Trainer Maurice Krampe sagt aber: „Aufzusteigen wird schwer, weil sich die anderen Mannschaften gut verstärkt haben. Aber wir haben da auch gar keinen Druck, wir müssen nicht aufsteigen und haben noch ein sehr junges Team mit einem Altersdurchschnitt von knapp über 19. Wir gucken einfach, was auf uns zukommt und wollen die Aufstiegsrunde zur Entwicklung nutzen“, so Krampe.
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Auch er sieht sein Team aktuell nur auf dem Bildschirm. Einmal die Woche, immer am Sonntagmorgen, steht ein Workout an, welches Kapitänin Maren Jülicher als Fitnesstrainerin übernommen hat.
Und ebenfalls einmal die Woche findet ein digitaler Mannschaftsabend für das Zusammengehörigkeitsgefühl an. „Das ist etwas, was den Mädels auch wichtig ist“, so Krampe. Und sicher auch etwas, das in der Aufstiegsrunde nicht von Nachteil sein dürfte.
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