Velbert. Mit dem neuen Stadion hat bei der SSVg Velbert eine neue Ära begonnen. Sportlich als auch atmosphärisch ein immens wichtiger Schritt.

Als am 29. August der Wuppertaler SV zu Gast in Velbert war, war es nicht nur ein Testspiel-Highlight gegen einen Gegner mit klangvollem Namen für die SSVg. Es war zugleich der Startschuss einer neuen Ära bei den Blau-Weißen. Einer Ära des Erfolgs und mindestens genauso wichtig: einer Ära der Gemeinschaft.

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Denn der Oberligist trägt seine Heimspiele seit diesem Jahr in einem absoluten Schmuckstück aus. Das neue Stadion ist fertig und hievt den Klub infrastrukturell auf ein Niveau, auf dem er bald auch wieder sportlich agieren möchte: dem der Regionalliga.

SSVg Velbert feierte zahlreiche Erfolge im Stadion Sonnenblume

Lange wurde dieser Schritt, einer der wichtigsten der Vereinshistorie, geplant. 2016 schon, stellte sich der Sportausschuss der Stadt hinter den Beschluss im Rat, aus den Träumen der neuen Arena Realität werden zu lassen.

Die SSVg war da gerade aus der Regionalliga in die Oberliga abgestiegen, hatte im November allerdings die direkte Rückkehr durchaus vor Augen, lag zwischenzeitlich auf Rang zwei und machte die heimische Christopeit-Sport-Arena, die früher als Stadion Sonnenblume bekannt war und in der der Klub seinerzeit große Erfolge in der Regionalliga West feierte, zu einer Festung.

Der Aufstieg in die Regionalliga wurde verpasst

Doch mit der sportlichen Rückkehr in die vierte Liga sollte es am Ende der Saison nichts werden. Es sprang nur Rang fünf heraus. Das Ziel, die Arena als Regionalligist einzuweihen, wurde verfehlt. Denn auch in den Jahren danach fehlte immer ein Quäntchen Glück – oder auch Qualität.

Unter Trainer Imre Renji wurde die SSVg Tabellenachter, der ehemalige Bundesligaprofi Alexander Voigt landete mit dem Klub auf Rang fünf, ehe Marcus John den Posten für ihn übernahm und aktuell mit Position zwei mittendrin ist, im Aufstiegsrennen.

Alexander Voigt kehrte mit dem Wuppertaler SV zurück

Dass es ausgerechnet der Wuppertaler SV war, der zur Stadioneröffnung nach Velbert kam, verlieh der Partie eine besondere Pointe. Denn Voigt war mittlerweile beim WSV Trainer und zeigte wenig Mitleid mit seinem Ex-Arbeitgeber.

Nach der feierlichen Eröffnung durch Bürgermeister Dirk Lukrafka mit dem Stadtsportbund und den Velberter Kulturlöwen, drehte der WSV auf dem neuen Geläuf auf und gewann mit 4:1. Für die Velberter, bei denen Jesse Weißenfels sich mit seinem Treffer einen Platz im vereinseigenen Geschichtsbuch sicherte, war es dennoch ein absoluter Festtag.

„Das ist eine große Motivation für uns, hier spielen zu können. Wer hat in der Oberliga schon so eine tolle Anlage?“ fragte sich SSVg-Kapitän Noah Abdel Hamid damals.

Das neue Stadion ist schon jetzt eine Festung

Und er sollte recht behalten. Die ganzen Querelen des Jahres 2020, konnte die SSVg in sportlicher Hinsicht in der neuen Heimat nahezu vergessen. Alle fünf Heimspiele der Saison 2020/2021 wurden gewonnen. Der Grundstein für die aktuelle Hochphase und das Mitmischen im Aufstiegsrennen wurde vor der eigenen Haustür gelegt.

Gleich zum Auftakt gab es einen 1:0-Erfolg gegen die Spielvereinigung Schonnebeck, es folgte ein 3:1 über den SC Union Nettetal, ein 3:1 gegen den FSV Duisburg, ein 3:2 gegen die Sportfreunde Baumberg und ein 3:2 gegen Teutonia St. Tönis, ehe die Saison erneut unterbrochen wurde.

Bis zu 2800 Zuschauer können mitfiebern - eigentlich

Es scheint, als haben sich die rund 100.000 Euro, die der Verein für den Umzug aufbrachte, schon jetzt ausgezahlt. Nicht nur sportlich, sondern auch strukturell ist es ein Hingucker.

Das Stadion ist Mittelpunkt einer Anlage mit mehreren Neben- und Trainingsplätzen. So können auch auf dem Kunstrasenplatz direkt hinter der Haupttribüne, die tausend Sitzplätze bietet, Spiele ausgetragen werden. Insgesamt passen derzeit etwa 2800 Besucher in die Arena, bei Bedarf kann für weit mehr Fans Platz geschaffen werden, denn hinter den beiden Toren ist noch Platz.

Alle gemeinsam in eine goldene Zukunft

Und das Wichtigste, welches das neue traute Heim ebenfalls fördern soll, hat der Klub im Laufe des Domizilwechsels bereits bewiesen: ein Gemeinschaftsgefühl.

Pressesprecher Ralf Koeppe sagte damals: „Unter logistischer Leitung des Vorstands packten Trainer und Spieler des Oberliga-Teams, der U23, Trainer der Jugend sowie die Mitarbeiter der Geschäftsstelle gemeinsam an. Mit dem Einzug ins neue Stadion finden sich nämlich die seit vielen Jahren getrennten Senioren- und Junioren-Abteilungen unter einem Dach wieder. Endlich wieder gemeinsam.“

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