Velbert. Der SSB ist über die Auflösung des bisherigen Sportausschusses irritiert und erhebt Vorwürfe, die Martin Zöllner nicht auf sich sitzen lässt.
Kaum sind die Kommunalwahlen über die Bühne gebracht, gibt es das erste Zähneknirschen. Die Entscheidung innerhalb der Ratssitzung am 3. November des Bündnisses der Grünen, der UVB, der Linken, der Piraten und der FDP, den Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus aufzulösen und die Zuständigkeit für den Sport dem Ausschuss für Kultur und Sportförderung zuzuschreiben, hat beim StadtSportBund Velbert (SSB) und auch zwischen den Parteien für Unruhe gesorgt.
In einer Pressemitteilung äußert sich Jugendwart Hans Werner Mundt im Namen des Vorstandes des SSB kritisch. „Der SSB-Vorstand hält diese Entscheidung für mehr als fragwürdig. Von 2004-2009 war der Sportausschuss schon einmal mit einem wichtigen Ausschuss zusammengeführt worden, mit mäßigem Erfolg. Bereits nach einer Wahlperiode wurde der Sport- und Schulausschuss wieder getrennt. Zwei so unterschiedliche Belange können nicht in einem Ausschuss behandelt werden“, so Mundt.
SSB-Vorstandsmitglied Hans Werner Mundt spricht von „unwürdigem Verhalten“
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Die neue Zuordnung würde da ein ähnliches Problem darstellen. Denn „die Stimme der 78 angeschlossenen Vereinen im StadtSportBund, mit rund 20.000 Mitgliedern, davon immerhin ca. 7.000 Kinder, Schüler und Jugendliche“, könne so nicht gehört werden, so der SSB.
Martin Zöllner, der Fraktionsvorsitzende der Grünen und somit der Partei innerhalb des Bündnisses, die aktuell die meisten Sitze im Rat hat, stimmt zu, dass damals die Schulthemen die Sportthemen überlagert hätten. Die Situation heute sei jedoch eine andere. Auch weil es damals noch nicht den Kultur- und Veranstaltungsbetrieb (KVBV) und die Kultur- und Veranstaltungs-GmBH (KVV) gegeben hätte. Durch diese seien in der Vergangenheit aber die wirklich relevanten Themen im Sport eh im nicht-öffentlichen Ausschuss behandelt worden.
Der Verband hingegen fordert eigene Ausschüsse für den Sport und auch für die Kultur, denn beide Bereiche seien „essenziell für das öffentliche Leben“ und nur ein getrennter Ausschuss würde „die Wichtigkeit von Kultur und Sport unterstreichen. Gerade die zahlreichen Velberter Vereine leisten mit ihrer Jugend- und Sozialarbeit einen wichtigen und vor allem aktiven Beitrag zum Wohle unserer Stadt. Die Bedeutung von dieser Arbeit wird durch den Beschluss vernachlässigt“, so die klaren Worte von Mundt, der auch für die CDU im Stadtradt sitzt und der zudem moniert, dass vor Entscheidung keine Rücksprache mit dem StadtSportBund geführt wurde.
Dies würde ein „absolut unwürdiges Verhalten gegenüber den Sportlern und Sportlerinnen unserer Stadt“ darstellen.
Martin Zöllner von den Grünen kann die Kritik nicht nachvollziehen
Martin Zöllner lässt dies nicht auf sich sitzen. Der Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus habe sich 2019 zu zwei Sitzungen getroffen, 2018 waren es vier. Zu wenig, wenn es nach Zöllner geht. „Das Problem mit dem Sportausschuss in der Vergangenheit war, dass er nicht dem gerecht geworden ist, was er machen sollte. Nämlich den Sport nach vorne bringen“, so der Politiker der Grünen. „Alle relevanten Entscheidungen, ob ein Stadion, die Infrastruktur und alles, was mit Geld zu tun hatte, wurde in der Regel bereits vom KVBV und vom KKV besprochen und nicht im Sportausschuss getroffen. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass sich der Sportausschuss mit den relevanten Themen beschäftigen soll“, doch man brauche keinen Ausschuss aufrecht zu erhalten, der dies bisher nicht getan habe.
Die Kritik des SSBs kann Zöllner nicht daher nicht nachvollziehen. Es habe mehrmals die Bitte an den Ausschussvorsitzenden gegeben, „dass der Ausschuss aufgewertet oder er thematisch so besetzt wird, wie er es vielleicht auch verdient hatte. Das Thema Sport ist ein essenzielles und wir werden auch noch das Gespräch mit dem SSB suchen. Einem entsprechend starken Fachausschuss würden wir uns nicht widersetzen. Aber den gab es in den vergangenen Jahren nicht.“
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