Velbert. Das DM-Turnier im Formationstanz wurde wegen Corona komplett gestrichen. Das 1. TSZ Velbert kann sich nun der Bundesliga-Vorbereitung widmen.

Diese Entscheidung war wohl alternativlos. Die zunächst auf Mitte Dezember verschobene Deutsche Meisterschaft im Formationstanz wurde nun endgültig abgesagt. Da es den Mannschaften in den Latein- und Standardtänzen aufgrund der Beschränkungen während des zweiten Lockdowns in diesem Jahr nicht möglich ist, wie gewohnt zu trainieren, mache die Durchführung der Titelkämpfe keinen Sinn, urteilte jetzt der Deutsche Tanzsportverband (DTV). Für das Lateinteam des 1. TSZ Velbert bedeutet dies, nun den Fokus auf die Bundesliga-Saison zu richten.

„Natürlich sind wir riesig enttäuscht, dass es in diesem Jahr nun gar keine Deutsche Meisterschaft geben wird“, sagt Velberts langjährige Trainerin Astrid Kallrath. Die gesamte Vorgeschichte spiele in die emotionale Reaktion des letztjährigen Vizemeisters natürlich ebenso hinein, wie die 52-Jährige versicherte.

Denn zunächst hatte das 1. TSZ Velbert gemeinsam mit dem TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß die Planung der Titelkämpfe übertragen bekommen, nachdem der konkurrierende Club aus Ludwigsburg davon zurückgetreten war. Doch nachdem die Düsseldorfer aus der Ausrichter-Gemeinschaft ausgeschert waren, stand Velbert alleine da. Letztlich aber entzog das DTV-Präsidium wegen organisatorischer Bedenken den Velbertern ihren Auftrag und hievte den Grün-Gold-Club Bremen in die Verantwortung, was für einige Dissonanzen sorgte.

1. TSZ Velbert hält die Absage für die „absolut richtige Entscheidung“

Auch interessant

Doch nun folgten die Hansestädter der Empfehlung des nationalen Verbandes um Präsidentin Heidi Estler und sagten die DM komplett ab. „Wir hatten uns einigermaßen damit arrangiert, dass Bremen das Turnier übernehmen sollte - jetzt aber wird es in diesem Jahr keine Meisterschaft geben. Aus meiner Sicht die absolut richtige Entscheidung“, so Velberts Trainerin.

In einer Videokonferenz der Vereine und des DTV-Präsidiums wurde schnell klar, dass die 18 Vereine völlig unterschiedliche Voraussetzungen in Sachen Vorbereitung mitbringen. „Für Bayern und Bremen hätte es eventuell Sonder-Trainingsgenehmigungen gegeben. Da in NRW und in Niedersachsen aber jedwedes Training in gewohnter Form untersagt ist, war klar, dass es so enden würde“, so Kallrath.

Bundessportwart Michael Eichert dankte in einer öffentlichen Stellungnahme „dem Grün-Gold-Club Bremen für all die Arbeit in der Vorbereitung“ - eigentlich ein Schlag ins Gesicht für die Velberter, die seit November 2019 zahllose Stunden in die Planung investiert hatten, ehe man sie in die zweite Reihe verbannte. „Fast ein Jahr lang ging für die komplette Organisation drauf“, weist Astrid Kallrath auf den immensen Aufwand hin.

Einstieg ins Training ist für den Dezember geplant

Nachvollziehbar, dass der Frust und die Enttäuschung bei den Velberter Lateintänzern, die in den vergangenen Jahren so erfolgreich auf dem Parkett waren, riesengroß sind. „Meine Mannschaft ist allerdings von ihrer Persönlichkeits-Struktur her so gefestigt, dass sie damit umzugehen weiß“, lässt die Trainerin und Choreographin wissen.

Kallrath hofft, dass sie mit ihrem 1. TSZ Velbert ab Dezember wieder wie gewohnt trainieren kann. Aktuell spielen sich die Einheiten des Bundesliga-Zweiten auf dem virtuellen Sektor ab. „Dreimal pro Woche bieten wir Online-Training an. Dabei helfen uns auch Andreas Lippok und Sandra Kärger, die dafür spezielle Übungen konzipiert haben“, so Kallrath. Dies sei zumindest ein ganz annehmbarer Ersatz - und man verliere sich so nicht komplett für einen längeren Zeitraum aus den Augen.

Bundesliga-Verschiebung wirft ihre Schatten voraus

Auch interessant

Was die kommende Bundesliga-Saison anbelangt, so steht bereits fest, dass sich deren Terminplan angesichts der Corona-Pandemie auch nicht wie vorgesehen halten lässt. Es war ein Vorschlag von Bundessportwart Eichert, dass die Saison 2021 statt im Januar erst im März beginnen solle - die Rückmeldung vonseiten der einzelnen Mannschaften war entsprechend positiv, wie Kallrath berichtet. Der ursprüngliche Terminplan besagt, dass es am 16. Januar 2021 in Ludwigsburg losgehen sollte, Velbert wäre am 13. März als vierter Ausrichter an der Reihe.

In der vorigen Saison fanden lediglich vier statt der fünf Turniere statt - einzig der von Velbert auszurichtende Abschluss-Wettkampf fiel letztlich der Coronakrise zum Opfer. „Der TSC Ludwigsburg und die TSG Bremerhaven haben für ihre Turniere 2021 schon neue Termine vorgeschlagen. Wenn man bedenkt, dass am 1. März in Buchholz der letzte Bundesliga-Wettbewerb stattfand, heißt das, dass die Mannschaften bis dahin ein Jahr ohne Turnier sein werden“, sagt Velberts Trainerin nachdenklich.

Mehr Sportnachrichten aus Velbert und Heiligenhaus