Mülheim. In Griechenland gewann Daniel Fridman im Jahr 2011 den Europameistertitel im Schach. Vor dem Erfolg lag eine lange, nervenaufreibende Partie.
„Einer meiner größten Erfolge war der Gewinn des Europameistertitels als Mitglied der deutschen Mannschaft im Jahr 2011 in Porto Carras in Griechenland. In der vorletzten Runde spielten wir gegen Aserbaidschan, einer der Top-Favoriten und der Tabellenführer vor dieser Begegnung.
Mein Gegner war Shakhriyar Mamedyarov, der zu diesem Zeitpunkt zu den zehn besten Schachspielern in der Welt zählte. Leider bekam ich schon frühzeitig Probleme, es lief nicht gut für mich. Nach einiger Zeit stand ich auf Verlust. Ich versuchte alles, kämpfte ums Überleben. Das deutsche Team führte nach vierstündiger Spielzeit mit 2:1. Da war klar, dass ich alles daransetzen muss, um die Partie irgendwie zu halten.
Nach über sechs Stunde steht das Remis für den Mülheimer
Mir gelang es, mich sehr gut zu verteidigen und nach sechseinhalb Stunden erreichte ich das angestrebte Remis. Dadurch gewannen wir das gesamte Match. Ich fühlte unmittelbar nach der Begegnung nur eine große Erleichterung. Erst während des Abendessens verspürte ich auch die Freude über diesen großartigen Erfolg.
In der letzten Runde gewannen wir auch noch gegen den mehrfachen Schach-Olympiasieger Armenien und wurden sensationell Europameister. Wir waren bei diesen Titelkämpfen an zehn gesetzt und verloren nur zwei einzelne Partien – bei unserer einzigen Niederlage gegen Bulgarien. Übrigens: Die Eröffnung, die gegen Mamedyarov auf’s Brett kam, war das Damengambit. Die Serie mit dem gleichnamigen Titel ist aktuell der absolute Renner bei Netflix.“
Daniel Fridman wurde im Februar 1976 im lettischen Riga geboren. Seit 2007 besitzt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Der 44-jährige Schach-Großmeister wohnt in Bochum und spielt für den SV Mülheim-Nord in der Bundesliga. Deutscher Einzelmeister wurde Fridman in den Jahren 2008, 2012 und 2014. In der nationalen Mannschaftsmeisterschaft landete Fridman mit seinen Mülheimer Teamkollegen zweimal auf dem zweiten Platz.
Alle Folgen aus unserem Adventskalender
- Tor 01:Aufstieg mit der B-Jugend war für Mülheimer das Spiel des Lebens
- Tor 02:Speldorfer spielte mit seinem Ex-Klub gegen die Freundin
- Tor 03:Mülheimer hat sich 1992 seinen olympischen Traum erfüllt
- Tor 04:Thomas Libera: Titelgewinn in Mülheim bleibt unvergessen
- Tor 05:Jana Heßeln: Nach Aufstieg war noch eine Rechnung offen
- Tor 06:Für Dirk Pusch waren Spiele gegen Schalke 04 die Höhepunkte
- Tor 07:Wie Mintards Marco Guglielmi im Pokalfinale geblufft hat
- Tor 08:Als Styrum mit dem Sekt vom Gegner den Aufstieg feierte
- Tor 09:HTCU-Stürmerin Grote: „Hockey war das Spiel meines Lebens“
- Tor 10:Mülheimer und sein New York Marathon mit Hindernissen
- Tor 11:Europameistertitel im Badminton nach großem Zittern
- Tor 12:An der Seite von großen Namen des Mülheimer Amateurfußballs
- Tor 13:HTCU-Stürmer Jan Schiffer: Ein Spiel für die Ewigkeit
- Tor 14:Als der RSV Mülheim Bayer Leverkusen herausgefordert hat
- Tor 15:Als der VfB Speldorf ein 0:3 mit drei Mann weniger aufholte
- Tor 16:BW Mintards Aufstieg: Erst grottig, dann „sehr, sehr geil“
- Tor 17:Tortour: Marcus Kintzel (Marathon Mülheim) und sein erster Hunderter
- Tor 18:Das Finale – auch für den Schiedsrichter ein ganz besonderes Spiel
- Tor 19:„Atemberaubende Energie“ für eine Riesenleistung im Nationaltrikot
- Tor 20:Steininger freut sich auf den BVB – spielt aber „nur“ gegen Lewandowski
- Tor 21:Förster: Größtes Spiel war zugleich die bitterste Niederlage