Mülheim. Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. Erst recht, wenn ein Schlüsselspieler angeschlagen ist. Mintard hatte mit dieser Taktik Erfolg.
Es war das Endspiel um den Kreispokal im Jahr 2016 und es war mein letztes Spiel für Mintard bevor ich den Verein in Richtung ESC Rellinghausen verlassen habe. Wir spielten in Kupferdreh gegen Burgaltendorf.
Einer unserer besten Spieler, Marco Brings, war die Wochen vor dem Spiel verletzt und es war sehr, sehr lange nicht klar ob er spielen kann. Am Tag vor dem Spiel gab er grünes Licht und ich dachte mir: besondere Spiele benötigen besondere Maßnahmen.
Mintards Marco Bringst täuschte einen Ausfall vor
Beide Mannschaften kannten sich unheimlich gut und jeder in Burgaltendorf kannte den Marco, jeder wusste, dass er ein entscheidender Faktor in unserem Spiel ist, deshalb beschloss ich es so aussehen zu lassen, als würde er nicht spielen, ich bat ihn seine Tasche von einem anderen Spieler mit in die Kabine bringen zu lassen und er sollte vor dem Spiel so tun als wäre er in zivil da und würde nicht spielen. Wir trieben es soweit, dass er sich nicht draußen warm gemacht hat, sondern ich mit ihm alleine in der Kabine ein Aufwärmprogramm gemacht habe. Marco ging erst kurz vor dem Anstoß aufs Feld.
Ich weiß nicht, ob die Burgaltendorfer irgendeine taktische Änderung vorgenommen haben, weil sie dachten, dass wir ohne Brings spielen würden. Ich bezweifle sogar, dass sie die ganze Nummer überhaupt großartig beeinflusst hat oder irgendetwas an Ihrem Spiel geändert hat. Aber bei Marco hat es anscheinend etwas bewirkt.
Ein Matchwinner, wie er im Buche steht
Was soll ich sagen? Das Spiel ging mit 3:3 ins Elfmeterschießen – alle drei Tore von Marco Brings und seinen Elfmeter – zum letztendlichen Kreispokalsieg – hat er natürlich auch verwandelt. Matchwinner nennt man dann wohl sowas…
Marco Guglielmi, von 2013 bis 2016 sowie von 2018 bis 2020 Trainer von Blau-Weiß Mintard. Seit diesem Sommer ist er Sportlicher Leiter der DJK.
Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein Törchen in unserem Adventskalender, und aktuelle und ehemalige Sportler erzählen vom Spiel ihres Lebens.
Alle Folgen aus unserem Adventskalender
- Tor 1:Aufstieg mit der B-Jugend war für Mülheimer das Spiel des Lebens
- Tor 2:Speldorfer spielte mit seinem Ex-Klub gegen die Freundin
- Tor 3:Mülheimer hat sich 1992 seinen olympischen Traum erfüllt
- Tor 4:Thomas Libera: Titelgewinn in Mülheim bleibt unvergessen
- Tor 5:Jana Heßeln: Nach Aufstieg war noch eine Rechnung offen
- Tor 6:Für Dirk Pusch waren Spiele gegen Schalke 04 die Höhepunkte