Mülheim. Ein olympisches Finale gewinnen – davon träumt wohl jeder Sportler. Der ehemalige Uhlenhorster Carsten Fischer erinnert sich an Barcelona 1992.
„Da fallen mir gleich zwei Spiele ein. Das Halbfinale und das Finale bei den Olympischen Spielen 1992. Das waren die unvergesslichsten Spiele meiner Karriere.
Im Halbfinale habe ich beim 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Pakistan beide Tore geschossen . Ein Tor per Siebenmeter, eines nach einer Ecke. In einem Halbfinale für das Ziel, das man sich immer gesteckt hat, zu treffen – das ist unbeschreiblich.
Los Angeles war emotionaler – Goldmedaille der Ansporn
Und so ein Olympisches Finale, das wir dann ja mit 2:1 gegen Australien gewonnen haben , ist sowieso ein ganz, ganz besonderes Spiel. Gerade, nachdem wir es bei den beiden Olympischen Spielen ( hier gibt das Video zum Finale 1988 in Seoul ) zuvor nicht geschafft haben, die Goldmedaille zu gewinnen.
Dabei waren meine ersten Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles im Vorfeld noch viel emotionaler. Damals war ich auch bei der Eröffnungsfeier dabei – schon beim zweiten Mal sind wir da nicht mehr hingegangen, weil wir die Belastung vor den Spielen nicht haben wollten. Barcelona war eine tolle Stadt, die Menschen waren sehr freundlich und aufgeschlossen, es war toll arrangiert. Unser Ansporn war immer, diese Goldmedaille zu gewinnen.
Der Olympiasieg war eine Lebensaufgabe
Im Finale haben wir dann 2:0 geführt, Australien hat den Anschluss geschossen und wir wussten, die sind immer noch für ein Tor gut. Aber wir waren an dem Tag die bessere Mannschaften und so drei, vier Minuten vor dem Ende haben wir realisiert, dass wir das Spiel gewinnen.
Über zwölf Jahre das Ziel zu haben, eine Goldmedaille zu gewinnen, ist eine lange Zeit. Der Trainingsaufwand ist enorm, das kann man nicht so einfach wegwischen. Es war eine Lebensaufgabe. Und das Wort „endlich“ besagt dann alles. Endlich hat man es geschafft .“
Carsten Fischer , Feldhockey Olympiasieger 1992 in Barcelona, viermaliger Teilnehmer an Olympischen Spielen, Europameister und achtfacher Feldhockey-Meister mit dem HTC Uhlenhorst. Mit den Mülheimern gewann er zudem acht Mal in Folge den Europacupsieger der Landesmeister und einmal den Hallenhockeytitel.
Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein Törchen in unserem Adventskalender, und aktuelle und ehemalige Sportler erzählen vom Spiel ihres Lebens.
Alle Folgen aus unserem Adventskalender
Tor 1: Aufstieg mit der B-Jugend war für Mülheimer das Spiel des Lebens
Tor 2: Speldorfer spielte mit seinem Ex-Klub gegen die Freundin