Mülheim. Bayer Leverkusen ist im Frauen-Handball schon seit vielen Jahren eine große Nummer. Im DHB-Pokal gastierte das Team einst beim RSV Mülheim.
„Sportlich war es sicherlich das Spiel gegen den damaligen Deutschen Meister Bayer Leverkusen. Wir waren in der Saison 1979/80 mit dem RSV Mülheim in die Regionalliga aufgestiegen, die damals noch zweithöchste Spielklasse.
Auch im Pokal waren wir gut unterwegs und haben es bis in die erste Hauptrunde des DHB Pokals-geschafft. Da hätten wir allerdings mit den Leverkusenerinnen kein schwereres Los ziehen können. Denn die Mannschaft zählte insgesamt neun Nationalspielerinnen, darunter Siegrid Berndt, zu dem Zeitpunkt die beste Handballerin Deutschlands.
Ausverkaufte Halle in Mülheim und ein besonderes Tor
Deswegen war es von vorneherein klar, dass die Partie für uns als junges Team, in dem die meisten bislang nur Oberliga-Erfahrung gesammelt hatten, eine Lehrstunde wird. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis vor dieser tollen Kulisse in der rappelvollen Carl-Diem-Halle (heute Westenenergie Sporthalle, Anm. d. Red.) auflaufen zu dürfen.
Leverkusen wollte von Beginn an nichts anbrennen lassen und hat zu unserem Leidwesen die erste Garde auf die Platte gestellt. Also standen uns da zusammen sicherlich über 250 Länderspiele gegenüber. Dementsprechend ehrfürchtig waren wir in der ersten Halbzeit, die dann auch 18:2 für die Leverkusenerinnen ausging. Stolz wie Oscar war ich, dass ich Renate Schulzki, der damaligen Nationaltorhüterin, eines der beiden Tore einschenken konnte.
Leverkusen schaltet runter – Mülheim feiert ein Handballfest
In der zweiten Hälfte schaltete Leverkusen einen Gang zurück und hat unter anderem die Torfrau gewechselt. So kamen wir nach der Pause etwas besser ins Spiel und konnten auch die eine oder andere schöne Kombination zeigen. Wir haben gemeinsam mit den Zuschauern jedes einzelne Tor wie einen Sieg gefeiert. Am Ende ging das Spiel 13:33 verloren, dennoch gab es rundherum nur strahlende Gesichter.
Woran ich aber mindestens genauso gern zurückdenke, ist ein Turnier mit der Mülheimer Stadtauswahl 1970 in Berlin. Denn da habe ich vor 50 Jahren meinen Mann Reiner kennengelernt, der gleichzeitig mit der Fußball-Auswahl dort war. Mittlerweile sind wir über 44 Jahre verheiratet. Der Trip nach Berlin fiel in diesem Jahr leider Corona zum Opfer.“
Monika Lickfeld spielte über 30 Jahre für den RSV Mülheim – unter anderem in der Regionalliga.
Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein Törchen in unserem Adventskalender, und aktuelle und ehemalige Sportler erzählen vom Spiel ihres Lebens.
Alle Folgen aus unserem Adventskalender
- Tor 01:Aufstieg mit der B-Jugend war für Mülheimer das Spiel des Lebens
- Tor 02:Speldorfer spielte mit seinem Ex-Klub gegen die Freundin
- Tor 03:Mülheimer hat sich 1992 seinen olympischen Traum erfüllt
- Tor 04:Thomas Libera: Titelgewinn in Mülheim bleibt unvergessen
- Tor 05:Jana Heßeln: Nach Aufstieg war noch eine Rechnung offen
- Tor 06:Für Dirk Pusch waren Spiele gegen Schalke 04 die Höhepunkte
- Tor 07:Wie Mintards Marco Guglielmi im Pokalfinale geblufft hat
- Tor 08:Als Styrum mit dem Sekt vom Gegner den Aufstieg feierte
- Tor 09:HTCU-Stürmerin Grote: „Hockey war das Spiel meines Lebens“
- Tor 10:Mülheimer und sein New York Marathon mit Hindernissen
- Tor 11:Europameistertitel im Badminton nach großem Zittern
- Tor 12:An der Seite von großen Namen des Mülheimer Amateurfußballs
- Tor 13:HTCU-Stürmer Jan Schiffer: Ein Spiel für die Ewigkeit