Herne. Westfalia Herne ist Letzter, mit acht Punkten Rückstand auf einen rettenden Platz. Sechs Spiele noch: Was Verantwortliche und der Trainer sagen.
Seit März dieses Jahres ist Benjamin Backes bei Westfalia Herne fürs Marketing zuständig, ist vom Vorstand berufen worden, sich um Sponsoren und deren Akquise zu kümmern.
Klar wäre es besser, vielleicht einfacher, wenn die erste Mannschaft in der nächsten Saison weiterhin in der Westfalenliga spielen würde, so Backes – aber wenn es so kommen sollte, dann gehe es eben in der Landesliga weiter, sagte Benny Backes damals, vor dem Spiel gegen den SC Neheim, das die Herner nach 2:1-Führung noch durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit mit 2:3 verloren haben.
Westfalia Herne will wieder im „Stadion am Schloss Strünkede“ spielen
Der 29-Jährige ist TV-Realisator, aber der Westfalia seit vielen Jahren verbunden, hat in jungen Jahren in der Jugend des Vereins gespielt, war unter anderem schon Pressesprecher, auch mal Betreuer. Jetzt ist er als Mann fürs Marketing in das damalige Büro des früheren Trainers Christian Knappmann eingezogen, und eines seiner Vorhaben ist die Rückbenennung der Polygonvatro-Arena: „Stadion am Schloss Strünkede“ soll es wieder heißen.
Fans, Mitglieder und Interessierte sollen dabei mithelfen, dass die Westfalia dafür auf Sponsorengelder eines Namensgebers verzichten kann. Es spricht nicht nur der Marketing-Mann, wenn Benny Backes sagt: „Wir wollen zurück zu unseren Wurzeln.“
In diese Richtung denkt auch Trainer Hayrettin Celik, „Henry“ genannt, aber fürs Sportliche. Erst mal musste er nach der erneuten Heimniederlage, dem 1:3 gegen den SC Obersprockhövel, am Sonntag das Fazit ziehen: „Wir haben gegen den Ball nicht gut gespielt und mit dem Ball zu kompliziert. Das Spiel war ein Spiegelbild der vorherigen Spiele und auch der gesamten Saison. Wir kriegen unsere Qualität nicht auf den Platz.“
Henry Celik: Den Verein Westfalia Herne ins „ruhige Fahrwasser“ bringen
Während die Herner selbst im Hintergrund für die neue Saison planen, dabei aber – mit Ausnahme von Samir Bouachria – noch keine Namen nennen wollen, so Celik, gebe es im aktuellen Team wohl auch „den einen oder anderen, der mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache ist.“ Sprich: Sich schon mit einer sportlichen Zukunft anderswo beschäftigt.
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Darüber schüttelt der Trainer den Kopf mindestens so wie über das x-te überflüssige Dribbling, das er in den vergangenen Spielen zu oft erlebte. „Wir kommen wieder“, so Celik, das sei seine Ansage für die letzten sechs Spiele dieser Saison oder eben für die nächste Saison. Denn: „Wir haben hier einen großen Zusammenhalt. Mit dem Vorstand und Michael Strzys als Sportlichem Leiter wollen wir den Verein in ruhiges Fahrwasser bringen – und wieder dorthin, wohin er gehört.“
Es sieht so aus, dass das länger dauert als erhofft. Celik nach dem Obersprockhövel-Spiel: „Gut möglich, dass das heute unsere letzte Patrone gewesen ist. Es muss viel passieren, dass wir die Liga noch halten. Aber wir wollen die Saison bestmöglich zu Ende bringen.“
Das kündigt auch Vorsitzender Ingo Brüggemann an: „Wir gehen weiter ganz normal in jedes Spiel wie in alle anderen auch.“ Dass sich die Westfalia immer mehr mit dem Thema Landesliga-Abstieg beschäftigen muss, kommentiert Brüggemann ganz trocken: „Das machen wir ja schon seit dem Winter.“
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