Herne. Mit Marcel Schäfers hat die SG Herne 70 zurück in die Erfolgsspur gefunden. RW Türkspor befindet sich unterdessen einmal mehr auf Trainersuche.

Die Konstanz fehlte beiden heimischen Bezirksliga-Vertretern in der laufenden Spielzeit. Durch viele Aufs und Abs sind sie der Gefahrenzone in der Tabelle nie richtig entkommen. Während bei der SG Herne 70 der Trainerwechsel von Sebastian Saitner zu Marcel Schäfers gefruchtet zu haben scheint, ist man bei RW Türkspor schon wieder auf der Suche. Trainer Nummer vier in dieser Saison soll im Fußballzentrum nun für den Klassenerhalt sorgen. Eine Momentaufnahme.

„Hallo wach“ bei der SG Herne 70

Das Comeback von Meistertrainer Sebastian Saitner stand unter keinem guten Stern. Im Sommer kehrte der Coach an die Vödestraße zurück. Doch immer wieder war der sprichwörtliche Wurm im 70-Spiel. Schweren Herzens erfolgte im März, nach der 1:3-Heimniederlage gegen Abstiegskandidat F.S.M. Gladbeck, die Trennung. Herne 70 war nur noch drei Zähler von Abstiegsplatz 14 entfernt.

Was folgte, war der gewünschte Hallo-Wach-Effekt. In der Verantwortung des verletzten Kapitäns Jonas Borin fuhren die Herner beim Tabellenvierten VfB Hüls einen starken 3:0-Auswärtserfolg ein. Mit Marcel Schäfers blies in der Folge frischer Wind an der Vödestraße.

Mit neuem Coach: zehn Punkte in vier Spielen

„Ich hab mir die Spieler auch mal einzeln an die Seite geholt, in den Arm genommen“, berichtet Schäfers über seine ersten Eindrücke. „Mit dem Unentschieden gegen Hessler ist dann natürlich ein super Einstand geglückt.“ 1:1 hieß es gegen den Tabellendritten. Und die Siebziger blieben in der Erfolgsspur. Sieg in Erle, 5:0 gegen Hiltrop, 6:0 gegen Wattenscheid. „Die Mannschaft hat offenbar kapiert, immer positiv zu bleiben, auch nach Rückschlägen“, so Schäfers.

Durch die zehn Punkte aus der bisherigen vier Spiele kurzen Schäfers-Ära ist die SG 70 auf Platz acht den Abstiegsrängen ein gutes Stück enteilt. Entsprechend entspannt fährt man nun auch zum Tabellenführer. „In Disteln haben wir doch nichts zu verlieren“, meint Marcel Schäfers jedenfalls mit Blick auf die nächste Aufgabe.

RW Türkspor bleibt unter Druck

Der Aufsteiger kommt nicht zur Ruhe. Sechs Spieltage vor Saisonende stehen die Herner als 13. unmittelbar über dem Strich, hinter dem es zurück in die Kreisliga geht. Der Vorsprung auf die DJK Wattenscheid (14.) beträgt drei Zähler, Wattenscheid verfügt aber noch über ein Nachholspiel. In der prekären Situation hatte Ersan Kaya unmittelbar nach dem peinlichen 4:4 letzten Sonntag gegen Schlusslicht Sportfreunde Stuckenbusch die Notbremse gezogen und seinen Abschied verkündet.

Kaya war nach Anil Yilmaz und Erdal Bastürk bereits der dritte Trainer in der laufenden Spielzeit. Doch die letzten Partien haben Nerven gekostet, denn die Verläufe eskalierten kontinuierlich. In den letzten sieben Spielen gelang nur noch ein Sieg. Gegen Hassel führte man bis zur 87. Minute 3:1 - Endstand 3:3. In Stuckenbusch zur Pause gar mit 4:0 - Endstand 4:4.

Trainernachfolge ist noch nicht geklärt

Wie es nun weiter geht, konnte der Verein bis Mittwoch noch nicht kommunizieren. Es besteht die Gefahr, dass die erste Bezirksliga-Saison der Vereinsgeschichte die vorerst einzige bleibt. Die nächste Trainerbesetzung will daher besonders gut überlegt sein. Ersan Kaya hatte sich vorstellen können, im Hintergrund weiter mitzuhelfen.

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