Herne. Zwei Tage nach dem Derbysieg über Essen unterliegt der Herner EV den Tilburg Trappers 2:3. Warum die Überraschung ausbleibt.

Die Überraschung gegen die Tilburg Trappers blieb aus. Nachdem der Herner EV dem Tabellendritten am Sonntag vor 1079 Zuschauern mit 2:3 (1:2, 1:1, 0:0) unterlag, fällt die Entscheidung um Platz sechs erst am allerletzten Hauptrundenspieltag am nächsten Wochenende.

Beste Stimmung auf den Rängen und zwei leidenschaftlich kämpfende Mannschaften – so kennt man die Duelle mit den Niederländern. Die hatten 300 Anhänger mitgebracht, doch der Gästeblock staunte erstmal über den HEV. Der kam topmotiviert aus der Kabine, traf schon nach wenigen Sekunden die Latte und ging nach exakt zwei Minuten in Führung. Denis Fominych nutzte gleich die erste Herner Überzahl zum 1:0 und scheiterte wenig später freistehend am Tilburger Goalie Cedrick Andree – nach dem Geschmack der Herner Fans durfte es so weitergehen.

Herner EV: Spielampel springt schnell von Grün auf Gelb

Ging es aber nicht. Die Trappers nahmen bald das Heft in die Hand und nutzten ihre ersten Chancen eiskalt. Vor dem 1:1 genügte Jonne De Bonth ein minimaler Vorsprung in der Herner Zone und dem 1:2 ging ein Fehlpass der Miners-Defensive voraus – innerhalb von 37 Sekunden war die Spielampel von Grün auf Gelb gesprungen.

Und die Gelben gaben weiterhin den Ton an. Chris Seto hatte zwischendurch noch eine große Chance für die Gastgeber, doch ansonsten stand HEV-Goalie Björn Linda im Brennpunkt. Dank seiner starken Tagesform hielt die Miners-Abwehr zunächst stand – nicht aber die Plexiglasumrandung, die nach einem heftigen Anprall zu Bruch ging, was eine halbstündige Unterbrechung zur Folge hatte.

„Die kaputte Scheibe hat uns erst mal gerettet“

„Wir sind gut rausgekommen, aber dann sind wir ins Schwimmen gekommen. Die kaputte Scheibe hat uns erst mal gerettet“, war HEV-Trainer Tobias Stolikowski über die vorgezogene Drittelpause nicht böse. Seine Mannschaft kämpfte auch nach Wiederbeginn überwiegend mit dem Rücken zur Wand und hatte gerade eine Unterzahl überstanden, ehe die Trappers erneut zuschlugen – im Fallen bugsierte Wouter Sars die Scheibe zum 1:3 über die Linie. Auf der anderen Seite brachte der HEV bei allem Kampfgeist kaum Scheiben vor das Tor.

Einmal aber doch. Kurz nach dem 1:3 bissen sich die Miners endlich mal hinter dem Tilburger Tor fest und Lars Stelzmann stand im Slot goldrichtig – schon waren die Gastgeber wieder auf einen Treffer herangekommen. Das machte Mut, doch klare Herner Chancen blieben weiterhin die Ausnahme in diesem flotten Spiel.

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Denis Fominych hatte die beste im letzten Drittel, doch er scheiterte erneut an Cedrick Andree. Der HEV kämpfte bis zum Schluss, doch bei einigen abgefälschten Schüssen fehlte den Grün-Weiß-Roten auch das nötige Scheibenglück. Tilburg gewann letztlich verdient und beide Trainer hatten ihren Teams anschließend in puncto Einsatz wenig vorzuwerfen.

„Es war ein superschönes Eishockeyspiel. Beide Fanlager haben es durch ihre tolle Unterstützung noch spannender gemacht“, zeigte sich Gästecoach Doug Mason auch von der Atmosphäre in der Hannibal-Arena angetan. Auch Tobias Stolikowski bedankte sich beim Herner Anhang für die Unterstützung in den beiden Heimspielen am Wochenende: „So was pusht natürlich.“

Tore: 1:0 (2:00, 5-4) Fominych (Shmyr/Seto), 1:1 (6:08), 1:2 (6:45), 1:3 (32:52), 2:3 (33:47) Stelzmann (Köhler/Fleisers).

Strafminuten: Herne 2 – Tilburg 8.

Herner EV: Vorherige Spiele in der Eishockey-Oberliga Nord

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