Herne/Essen. Der Herner EV bleibt heiß im Rennen um Playoff-Platz sechs. So kommen die Miners zum sicheren 6:2-Erfolg im Derby gegen die Moskitos Essen.

Den „Derbysieger“ samt Trainer „Sto-li-kowski“ feierte der Heim-Anhang am Freitagabend in der Hannibal-Arena am Herner Gysenberg: Mit 6:2 (3:1, 2:1, 1:0) setzten sich die Herner EV Miners im Derby der Eishockey-Oberliga Nord durch.

Durch die Niederlage der Icefighters Leipzig (1:5 gegen die Hannover Scorpions) haben die Herner wieder den sechsten Tabellenplatz übernommen.

Die Trainer Tobias Stolikowski (Herne) und Essens Danny Albrecht bei seiner Rückkehr an den Gysenberg fassten die Partie einhellig zusammen: Essen anfangs stark, Herne mit zunehmender Spielkontrolle und einem starken zweiten Drittel – und auch mit einem starken Björn Linda im Tor.

Wie zur Weihnachtszeit im Duell mit den Moskitos war die Hütte gut gefüllt am Gysenberg. Auf der Herner Bank allerdings tat sich eine Lücke auf: Neben Alex Komov und Elvijs Biezais fehlte auch Goalie Finn Becker. Hernes Nummer 30 Björn Linda war der einzige Goalie für die Grün-Weiß-Roten an diesem Abend.

Linda war bei der Chance von Essens Enrico Sacomani als erster im Blickpunkt, auf der Gegenseite griff Fabian Hegmann gegen Braylon Shmyr ein.

Herner EV verpflichtet Letten Jegors Fleisers

Die Herner hatten vor dem Hauptrunden-Schlussspurt in der Eishockey-Oberliga Nord noch einmal personell nachgelegt. Gegen die Moskitos stand der 18-Jährige Lette Jegors Fleisers im Kader. Erst seit diesen Mittwoch hat er bei den Miners mittrainiert, kurzfristig wollte der HEV über eine Verpflichtung noch für die laufende Saison entscheiden – und die Trainingseindrücke waren so überzeugend, dass Fleisers im Herner Aufgebot für das Revierderby stand.

In den vergangenen zwei Jahren stand der 18-Jährige in schwedischen Nachwuchsligen auf dem Eis und hatte zuvor für die Young Roosters Iserlohn gespielt. Er nimmt bis auf Weiteres die Kontingentstelle des verletzten Elvijs Biezais ein. Im Sommer soll er den deutschen Pass erhalten und wäre, so der HEV, „eine gute Option für den Kader 2023/24“.

Seto und Nieleck treffen innerhalb von 14 Sekunden

Die Herner waren vor 2001 Zuschauern in der ersten Hälfte des ersten Drittels das offensivere Team und im Schuss-Plus, aber Hegmann und seine Vorderleute erwiesen sich als wehrhaft. Nicht aber in der 13. Spielminute. Da jagten die Herner den Puck innerhalb von 14 Sekunden zweimal an Fabian Hegmann vorbei. Erst traf Chris Seto, dann Lennard Nieleck, und das Spiel nahm mit diesem 2:0 nicht nur auf dem Scoreboard richtig Fahrt auf.

Auf der Gegenseite musste direkt danach Marlon Polter für zwei Minuten auf die Strafbank. Essen konnte Anlauf nehmen zum Anschlusstreffer, kurvte aber vergeblich aufs 1:2. Stattdessen schwärmten in der 17. Spielminute die Herner zum Konter aus. Lennard Nieleck und Robert Peleikis nahmen Braylon Shmyr mit, und der vollendete das schnelle Dreieck zum 3:0.

Aber Essen wollte auf der Derby-Rechnung bleiben, Henry Martens (19.) schloss ab zum 1:3 aus Gäste-Sicht.

Braylon Shmyr feiert seinen Treffer zur 3:0-Führung im Derby gegen die Moskitos Essen.
Braylon Shmyr feiert seinen Treffer zur 3:0-Führung im Derby gegen die Moskitos Essen. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Nils Liesegang erhöht auf 5:1 für Herne

Herne machte aber erst mal weiter, und vor allem mit mehr Tempo als die Moskitos. Chris Seto traf in Überzahl zum 4:1 (23.). Das Spiel gehörte Grün-Weiß-Rot. Eine weitere Unterzahl verteidigten die Essener noch weg, aber Nils Liesegang war zur Stelle mit dem 5:1 (30.). Aber noch mal meldeten sich die Moskitos kurz vor Drittelende wieder zurück. Mit Maximilian Herz’ (38.) Treffer zum 2:5 robbten sich die Gäste wieder ein Stück heran.

Die Herner hatten eine Pause gehabt nach dem Spielemarathon der vergangenen Wochen, und sie behielten diese Partie gegen Essen im Griff. Mit Motivation und Körpersprache wollten sie nicht nachlassen im Rennen um Platz sechs mit den Icefighters Leipzig.

Denis Fominych macht das halbe Dutzend voll mit dem 6:2

Das letzte Drittel blieb eine Herner Angelegenheit, und in der 52. Spielminute ließ Denis Fominych den grün-weiß-roten Anhang noch einmal jubeln und feiern. Hernes halbes Dutzend war mit dem 6:2 voll.

„Die Nummer eins im Pott sind wir“, sangen Hernes Fans – für diese 60 Minuten passte das.

Tore: 1:0 (12:43) Seto (Elten/Fominych), 2:0 (12:57) Nieleck (Shmyr), 3:0 (16:58) Shmyr (Nieleck/Peleikis), 3:1 (18:39) Martens (Schmitz/Lamers), 4:1 (22:31, 5-4) Seto (LIesegang/Hüfner), 5:1 (29:41) Liesegang (Fominych/Seto), 5:2 (37:55) Herz (M. Bruijsten/Behrens), 6:2 (52:50) Fominych (Liesegang/Seto).

Strafminuten: Herne 6 - Essen 6.

Hernes Dennis Swinnen (re.), vorn links Essens Torhüter Fabian Hegmann.
Hernes Dennis Swinnen (re.), vorn links Essens Torhüter Fabian Hegmann. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel