Herne. Der Herner EV verliert 2:4 gegen die Crocodiles Hamburg – doch da war mehr drin: So haben sich die Miners selbst um den verdienten Lohn gebracht.

Überraschung verpasst: Chancen hatte der Herner EV im Nachholspiel am Dienstag gegen die Crocodiles Hamburg genug, doch am Ende setzten sich wieder die Norddeutschen durch. Nach 60 engen Minuten in der Hannibal-Arena hieß es 4:2 (0:1, 1:1, 3:0) für die Gäste.

Damit blieb es beim Vier-Punkte-Rückstand der Miners auf den Tabellensechsten aus Leipzig, der Stand Dienstag zwei Spiele mehr ausgetragen hat. Vor 402 Zuschauern gaben zunächst die Hanseaten den Ton an und Björn Linda im Herner Tor kam schnell zu seiner ersten Glanztat.

Herner EV geht aus dem Nichts in Führung

Auch zwei frühe Strafzeiten überstand der HEV und ging aus dem Nichts in Führung. Bei Hamburger Überzahl war Chris Seto plötzlich alleine durch und ließ Gästekeeper Kai Kristian keine Chance – es war der erste Herner Torschuss überhaupt.

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An diesem Rückstand bissen sich die Crocodiles erst einmal die Zähne aus. Der HEV stand tief, Björn Linda sicher und trotz aller Feldüberlegenheit ging der Gegner ohne Tor in die erste Pause.

In den letzten Spielen gegen die Miners hatte Hamburg allerdings auch ein Drittel benötigt, um Fahrt aufzunehmen und die Gysenberger am Ende klar zu distanzieren, doch diesmal lief der Abend anders. Vom erwarteten Hamburger Sturmlauf war im zweiten Abschnitt nichts zu sehen – stattdessen häuften sich jetzt die Möglichkeiten für die Gastgeber.

HEV trauert vergebenen Chancen aus – das rächt sich

„Wir hatten massig Chancen“, trauerte HEV-Trainer Tobias Stolikowski hinterher diesen verpassten Gelegenheiten nach, nachdem seine Angreifer immer wieder frei zum Schuss gekommen waren und die Scheibe nicht an Kai Kristian vorbeigebracht hatten.

Stattdessen fiel das Tor wieder für die Mannschaft, die in der betreffenden Phase eigentlich im Hintertreffen war. Auch der Hamburger Ausgleich fiel aus dem Nichts, doch diesmal hatte der HEV die Antwort. Nils Liesegang traf nach gerade abgelaufener Strafe gegen die Crocodiles aus kurzer Distanz zum 2:1 und wieder gingen die Miners mit einer Führung in die Pause.

Hinten war bis dahin meist klar Schiff bei den Grün-Weiß-Roten. Die vermieden riskante Zweikämpfe in der eigenen Zone, nahmen in Bedrängnis lieber mal das Icing in Kauf und Hamburg lieferte einen für seine Verhältnisse eher uninspirierten Auftritt ab – hier war was drin für den HEV.

Herner EV: Hamburg nutzt kapitalen Bock eiskalt aus

Doch letztlich brachte der sich selbst um den verdienten Lohn – allerdings nicht, weil der Gegner das Tempo im letzten Drittel etwas anzog und klare Möglichkeiten nun für die Miners seltener wurden. Bei zwei Strafen gegen die Gäste hatte der HEV in der Schlussphase selbst die Chance, die Partie für sich zu entscheiden, doch der erste wirklich kapitale Fehler vor dem eigenen Tor brachte die Vorentscheidung zugunsten des Gegners.

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Nach einem unnötigen Rückpass auf Björn Linda geriet der Herner Keeper in Bedrängnis, bekam die Situation nicht mehr geklärt und die Crocodiles bedankten sich mit dem 3:2. Auch nach einer weiteren Strafe gegen Hamburg konnte der HEV die Scheibe mit sechs gegen vier nicht in der gegnerischen Zone festmachen und kassierte einen weiteren Shorthander – die große Chance auf zumindest einen Big Point oder mehr war dahin.

Tore: 1:0 (7:35) Seto, 1:1 (25:06), 2:1 (37:46) Liesegang (Peleikis/Hüfner), 2:2 (41:37) 2:3 (55:18, 4-5), 2:4 (58:15, 4-6).

Strafminuten: Herne 6 – Hamburg 10.

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