Herford. Schon wieder gibt der Herner EV eine Führung aus der Hand, diesmal in Herford. Bis zum letzten Drittel führten die Miners, dann kam der Einbruch.

Der sechste Platz rückt für den Herner EV in immer weitere Ferne. 24 Stunden nach dem unglücklichen 2:4 gegen Hamburg verloren die Miners auch ihr zweites Nachholspiel unter der Woche und unterlagen beim Herforder EV nach einer 3:1-Führung noch mit 4:6 (3:1, 0:0, 1:5).

Personell nahezu unverändert gegenüber dem Vortagsspiel gegen Hamburg fuhr der Herner EV zum Namensvetter. Unter anderem fehlte mit dem verletzten Elvijs Biezais erneut der dritte Kontingentspieler, lediglich zwischen den Pfosten gab es einen Wechsel. Finn Becker hütete anstelle von Björn Linda den Herner Kasten und kassierte unverschuldet ein frühes Gegentor – Herfords Verteidiger Nicklas Müller war in dieser Szene ohne Gegenspieler.

Herner EV geht beim Herforder EV in Führung

Die erste Chance des Spiels hatte Nils Liesegang, doch der Herner Routinier blieb nach 19 Sekunden an Herfords Keeper Justin Schrörs hängen. Bis zum 1:0 hatten dann die Gastgeber vor 332 Zuschauern ein leichtes Übergewicht, doch ihr Führungstor wurde zum Wachmacher für die Miners.

Die legten den Schalter um und waren jetzt das aktivere Team. Der HEV erspielte sich Chancen und anders als gegen Hamburg nutzte er sie auch. Nils Elten profitierte beim 1:1 von Nils Liesegangs gutem Auge, dann fälschte Lars Stelzmann zur Herner Führung ab und Alex Komov legte in Überzahl nach – ein verdienter Pausenstand für die Gysenberger.

Im Mittelabschnitt wurde das Übergewicht der Gäste noch deutlicher. Die Miners schienen das Doppelprogramm mit zwei Spielen in 24 Stunden zunächst gut zu verkraften, setzten nach Scheibenverlusten konsequent nach und schnürten den Gegner in deren Zone immer wieder ein.

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Was aber fehlte, waren weitere Tore und zum Drittelende hin konnten sich die Ostwestfalen wieder befreien. Nun sah sich der Herner EV minutenlang eingekesselt, doch Finn Becker wurde nur selten wirklich ernsthaft geprüft. Herford schien bis dahin auch der letzte Biss zu fehlen, nachdem der Klassenerhalt durch den angekündigten Rückzug der EG Diez-Limburg aus der Oberliga bereits vorzeitig gesichert war und nur noch geringe Chancen auf das Erreichen der Pre-Playoffs bestanden.

Dem Herner EV geht die Luft aus

Aber war die plötzliche Herforder Drangphase nun doch ein erstes Anzeichen von Verschleißerscheinungen aufseiten der Miners? Der Verdacht lag auf der Hand, denn die Gäste erlangten die verlorene Spielkontrolle nicht mehr zurück. Auch vor dem eigenen Tor bekamen die Miners immer größere Probleme und Herford glich innerhalb von 89 Sekunden aus.

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Noch einmal schlugen die Grün-Weiß-Roten zurück, doch damit war die Luft endgültig raus und Herford kam schnell zum 4:4. Nun häuften sich auch die Strafen gegen die Miners, die in der Schlussphase nichts mehr entgegenzusetzen hatten und am Ende wie am Vortag mit leeren Händen dastanden.

Wir haben wieder bis ins letzte Drittel geführt und es wieder vergeigt. Natürlich hat die Kraft nachgelassen, aber dann muss man auswärts auch cleverer spielen. Das haben wir nicht hingekriegt“, zog HEV-Trainer Tobias Stolikowski hinterher ein ebenso nüchternes wie ernüchterndes Fazit.

Tore: 1:0 (4:10), 1:1 (8:54) Elten (Liesegang/Seto), 1:2 (10:07) Stelzmann (Gottwald/Komov), 1:3 (15:31, 5-4) Komov (Swinnen/Shmyr), 2:3 (44:13), 3:3 (45:42), 3:4 (48:07) Shmyr (Swinnen), 4:4 (49:58), 5:4 (57:41, 5-4), 6:4 (59:21, 4-5).

Strafminuten: Herford 14 – Herne 10.

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