Herne. Der HC Westfalia Herne schlägt Harsewinkel 31:26. Die Voraussetzungen waren schwierig gewesen – und eine weitere Verletzung trübt die Freude.
Eine derartige Stimmung hat die Westring-Halle schon lange nicht mehr erlebt: Nach dem mit viel Einsatz, Mut und Entschlossenheit erkämpften 31:26 (15:11)-Sieg über die TSG Harsewinkel wurde der schon während des Spiels lautstark mit Pauken und Trompeten angetriebene HC Westfalia Herne von seinen Fans begeistert gefeiert.
Und das hatten sich die Schützlinge von Trainer Stephan Krebietke vollauf verdient, obwohl die Aussichten alles andere als erwartungsvoll gewesen waren. Neben Luke Schumann und Julian Ollesch fiel kurzfristig mit Julian Ihnen auch noch einer der Spielgestalter aus. Zwar gehörte auch Oskar Kostuj zum Kader, doch riskierte Krebietke dessen Einsatz nach Verletzung für nur wenige Minuten. Das aufopferungsvoll kämpfende Team richtete es letztlich aber auch unter diesen schwierigen Bedingungen souverän.
HC Westfalia Herne: Große Flexibilität ist gefragt
„Für mich ist das einer der schönsten Siege dieser Saison. Ich habe vor der Mannschaft allergrößten Respekt. Sie hat um jeden Ball gefightet, einen starken Charakter gezeigt und insgesamt eine klasse Leistung abgeliefert. Die frühe Verletzung von Joshua Dudda trübt leider die Stimmung. Richtig freuen kann ich mich gerade nicht“, zeigte sich HCW-Trainer Krebietke betroffen und stolz zugleich.
In der 17. Minute verletzte sich Dudda bei einer Angriffsaktion am Knie so stark, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Damit stand ein weiterer wichtiger Akteur nicht mehr zur Verfügung. Für die Positionsrotation musste noch mehr improvisiert werden.
Kaum ein Akteur wirkte über die gesamte Spielzeit auf einer angestammten Position. Große Flexibilität war gefragt. Am Ende wurde der heimische Oberligist dieser Herausforderung voll gerecht. Scheiterten die Herner trotz des gelungenen Starts (3:1) gleich mehrfach am Gästetorwart und sahen sich mit 4:6 im Hintertreffen, so ging nach Duddas Ausscheiden mit einem 6:1-Lauf ein Ruck durch das Team, der es bis zum Abpfiff zusammenschmiedete.
Starke Vorstellung von Torhüter Jörn Maiß
Die Abwehr griff immer energischer ein. Jörn Maiß steigerte sich kontinuierlich, entschärfte etliche Distanzwürfe und unterstützte seine Vorderleute wie lange nicht mehr. Eine starke Vorstellung.
Auch dem überragenden TSG-Schützen Luca Sewing fischte er etliche Würfe weg, musste trotzdem im Verbund mit der Defensive insgesamt 14 Torerfolge zulassen. Westfalia setzte aber einmal in Führung liegend immer wieder Nadelstiche. Im zweiten Abschnitt blieben die Strünkeder diszipliniert, befolgten Krebietkes Vorgaben zum längeren Ballbesitz.
Die geduldig vorbereiteten Abschlüsse schlossen überwiegend Fin Sauerland und Henrik Komisarek mit einer guten Trefferquote (je 7) ab. Endlich scheint bei Sauerland der Knoten geplatzt zu sein. Auch Richard Sibbel und Tim Krause ließen kaum Chancen aus. Nackenschläge, vornehmlich durch den überragenden Sewing, steckte der HCW weg und hatte immer wieder Antworten parat.
Die Abwehr um die kampfstarke Mittelachse mit Komisarek, Sibbel, Alex Schade und Noah Krebietke gab keinen Meter preis. Von der Marke übernahm Jasper Meier erfolgreich Verantwortung, nachdem der Stammschütze Fabian Scheunemann anfangs zweimal gescheitert war. Dieser Auftritt der Blau-Weißen konnte sich sehen lassen.
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HCW: Maiß, Zindel, Dröge; Dudda, Klamann, Rohde, Sibbel (3), Schade (2), Scheunemann (2), Komisarek (7), Sauerland (7), N. Krebietke (2), Krause (5), Meier (3/3), Kostuj.
HC Westfalia Herne: Die vorigen Spiele in der Handball-Oberliga Westfalen
- SF Loxten - HC Westfalia Herne 32:25
- HC Westfalia Herne - TuS Möllbergen 33:22
- CVJM Rödinghausen - HC Westfalia Herne 35:31
- HC Westfalia Herne - TuS Volmetal 40:27
- TSV Hahlen - HC Westfalia Herne 27:27
- HSC Haltern-Sythen - HC Westfalia Herne 26:32
- HC Westfalia Herne - HVE Villigst-Ergste 32:26
- VfL Eintracht Hagen II - HC Westfalia Herne 33:35
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