Herne. Das Endergebnis von 32:26 für den HC Westfalia Herne beim HSC Haltern-Sythen wirkt deutlich. Das Derby war aber ein hitziges und enges Spiel.

Exakt mit demselben Ergebnis der Vorwoche gegen Schlusslicht Villigst-Ergste beendete Handball-Oberligist HC Westfalia Herne auch das Nachbarschaftsduell beim Vorletzten HSC Haltern-Sythen.

Lange Zeit tat sich Westfalia auch ähnlich schwer. Der am Ende noch relativ klare 32:26 (16:15)-Erfolg zeichnete sich erst in der Schlussviertelstunde ab, als die Krebietke-Sieben nach Halterns Anschlusstor zum 21:22 mit sechs Serientreffern dem HSC den K.o.-Schlag versetzte.

Da war der hartnäckige Widerstand des Gastgebers vor eigenem Publikum endgültig gebrochen. Die Strünkeder standen in Haltern vor einer ungewohnten Aufgabe. Durch den Ausfall von Henrik Komisarek und die Manndeckung für Oskar Kostuj mussten zwei Schlüsselpositionen anderweitig kompensiert werden.

HC Westfalia Herne läuft bis zum 9:11 hinterher

Hinzu kamen die unzureichende Vorbereitung für die Herner in der Trainingswoche sowie die aufgeheizte Stimmung in der Halle. Schon in den ersten zehn Minuten hatte der HCW zwei Zeitstrafen (Meier, Ihnen) und drei Siebenmeter kassiert, die Halterns Julian Schrief wie später vier weitere verwandelte. Mit insgesamt elf Toren war Schrief der erfolgreichste Schütze des Spiels.

Stephan Krebietke, Trainer des HC Westfalia Herne, sah einen 32:26-Erfolg seines Teams beim HSC Haltern-Sythen.
Stephan Krebietke, Trainer des HC Westfalia Herne, sah einen 32:26-Erfolg seines Teams beim HSC Haltern-Sythen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Der Gastgeber hatte sich viel vorgenommen, machte von Anfang an Druck und führte schnell 2:0. Die Fans standen voll hinter ihrer gegen den Abstieg kämpfenden Mannschaft. Bis zum 11:9 liefen die favorisierten Herner hinterher, blieben aber besonnen und verloren nicht die nötige Selbstsicherheit.

Trotz der insgesamt fünf Zeitstrafen bemängelte Trainer Stephan Krebietke jedoch insbesondere im ersten Abschnitt die fehlende Konsequenz und auch Unkonzentriertheiten im Defensivverhalten. Hinzu kam die hitzige Atmosphäre und die zwangsläufig erforderlichen ungewohnten Mannschaftskonstellationen, die eine geordnete Spielstruktur erschwerten.

Auf Julian Ihnen lastete diesmal die größte Verantwortung für den Spielaufbau, da Oskar Kostuj sehr stark eingeschränkt war. Mit Ihnens Leistung war Trainer Krebietke vollauf zufrieden.

Die Schlussminuten erlebte Kostuj nicht auf dem Feld, nachdem er einen Gegenstoß der Halterner dazwischen gegangen war. Nach kurzen, aber heftigen Diskussionen unter den Spielern beider Teams sahen Kostuj für das vorherige Foul wie auch ein Halterner, der den Herner Spieler angegangen war, die Rote Karte.

HC Westfalia Herne setzt sich unter schwierigen Bedingungen durch

„Am Ende haben wir uns dann doch sicher behaupten können und verdient den wichtigen Sieg errungen. Letztlich hat mich der Wille und die Einsatzbereitschaft der Mannschaft überzeugt. Gerade unter solch schwierigen Bedingungen dürfen nicht immer Glanzleistungen erwartet werden“, fand Stephan Krebietke dennoch lobende Worte für sein Team.

Von den Außenpositionen nutzten Florian Rohde und Jasper Meier nicht alle Möglichkeiten, setzten aber in entscheidenden Momenten als Haupttorschützen die richtigen Nadelstiche. Mit effizienterem Abschluss der Umschaltsituationen hätte Westfalia den Sieg noch früher klarmachen können.

Von der Siebenmetermarke versuchten diesmal gleich drei verschiedene Schützen, den kurzfristig erkrankten Fabian Scheunemann erfolgreich zu vertreten. Während Oskar Kostuj zweimal sicher verwandelte, zeigten Jasper Meier (drei von fünf) und Richard Sibbel (einmal) Nerven.

Nach wochenlanger Verletzungspause stand erstmals wieder Jörn Maiss als dritter Torwart im Kader. Ein Lichtblick. Auf die Einsatzmöglichkeit der Langzeitverletzten Tim Krause und Alexander Schade muss noch etwas gewartet werden.

HCW: Zindel, Dröge, Maiss; Dudda (3), Schumann (1), Klamann, Rohde (7), Sibbel (3), Ihnen (4), Sauerland, N. Krebietke (1), Meier (7/3), Kostuj (6/2).