Bottrop. Der abstiegsbedrohte Bezirksligist BV Rentfort hat bei Mitkonkurrent Kirchhellen verloren. Warum der BVR-Trainer das 0:3 nicht erklären konnte.

Wieder hat der BV Rentfort eine gute Partie gezeigt, wieder steht er im Bezirksliga-Abstiegskampf mit leeren Händen da. Im Derby gegen den VfB Kirchhellen hieß es am Ende 0:3 aus Gladbecker Sicht. „Ich kann es gar nicht erklären“, fing Marc Schäfer, der Trainer des BVR, sein Resümee nach der Begegnung an der Loewenfeldstraße an. „Wenn jemand nur die ersten 70 Minuten gesehen hätte, kannst du das Ergebnis erst recht nicht erklären.“

Seine Mannschaft sei bis zur Schlussphase spielbestimmend gewesen und hatte definitiv beste Gelegenheiten, um auswärts in Führung zu gehen. Dennoch hat sie nun einen weiteren herben Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt kassiert. Mehr oder weniger allein wegen zweier Standardsituationen, die Kirchhellen in der 77. und 83. Minute zu nutzen wusste.

Vor denen hatte Schäfer im Vorfeld mit einer Videoanalyse extra gewarnt – gebracht hat es nichts. Zunächst fand ein Freistoß von Max Stratmann im Strafraum Verteidiger Max Bertlich, der zum 1:0 einköpfte. Sechs Zeigerumdrehungen später war es eine Ecke, wieder getreten von Stratmann, die Ferdinand Schmücker am ersten Pfosten einnickte.

Der BV Rentfort vergibt Chancen zur Führung

„Dann hat man bei uns natürlich den Tabellenplatz gesehen“, konstatierte Schäfer. Das sehenswerte 0:3 durch einen Schlenzer von Jonas Kruppa in der 85. Minute war nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das kleine Bezirksliga-Derby zwischen dem VfB Kirchhellen und BV Rentfort lockte etliche Zuschauer an die Loewenfeldstraße.
Das kleine Bezirksliga-Derby zwischen dem VfB Kirchhellen und BV Rentfort lockte etliche Zuschauer an die Loewenfeldstraße. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Rentfort war vor allem in Halbzeit eins drauf und dran, das Spiel in seine Richtung zu lenken. Finn Jorcik scheiterte in der Anfangsviertelstunde erst am Aluminium, dann an Josua Garz im Kasten des VfB. Mit dem Halbzeitpfiff hatten die Gästeanhänger schon den Torschrei auf den Lippen, nach Vorlage von Joel Luka Linka musste Dominik Roes aus fünf Metern nur noch einschieben, setzte das Leder aber über den Querbalken. Und so nahm das Unheil mal wieder seinen Lauf.

Statt den VfB wieder tiefer mit in die Abstiegsregion reinzuziehen, hat er sich nun auf acht Punkte Abstand entfernt. Die Differenz auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den derzeit der VfB Hüls belegt, ist auf fünf Zähler angewachsen. Auch nach der Derbyniederlage ist weiterhin alles drin, die Meter, die der BVR gehen muss, werden aber immer länger.

Rentforts Kutsal Türkel muss mit Verdacht auf Mittelfußbruch raus

Das weiß auch der scheidende Trainer Marc Schäfer: „Wir brauchten die drei Punkte. Das Brett wird immer dicker, was wir bohren müssen.“ Da brachten dem Coach auch die vielen Schulterklopfer nichts, die er nach der zweiten eigentlich guten Partie seiner Mannschaft auch vom Gegner erhalten hatte. „Für Lob“, so der 48-Jährige, „können wir uns nichts kaufen“.

Besonders bitter: Schon nach 16 Minuten musste Schäfer in Kirchhellen einen seiner Hoffnungsträger für die Rückrunde auswechseln. Kutsal Türkel, gerade erst nach einem Mittelfußbruch zurück, verspürte einen Schmerz, der ihn laut eigener Aussage sofort an seine alte Verletzung erinnerte.

Daher besteht bis zur Klärung im Krankenhaus mindestens mal der Verdacht auf einen erneuten Mittelfußbruch und ein damit einhergehendes Saisonaus. „Das“, seufzte Schäfer, „wäre der nächste Hammer, der uns in unserer Gesamtsituation treffen würde.“

Weitere Sportnachrichten aus Gladbeck finden Sie hier