Gladbeck. Dank des Kunstrasenplatzes erlebt der SV Zweckel einen Mitgliederboom. „Es wird sich noch mehr tun“, kündigt der SVZ-Chef an und nennt Beispiele.

  • Der SV Zweckel profitiert bereits vom kürzlich eröffneten Kunstrasenplatz
  • Die Schwarz-Grünen erleben nämlich seither einen Mitgliederboom
  • Der Klub will weiter wachsen und neue Angebote machen
  • Vor allem in die Jugendarbeit will Schwarz-Grün investieren - auch Geld

An der Dorstener Straße herrscht Aufbruchstimmung. Die erste Mannschaft des SV Zweckel, die in der Bezirksliga 9 auf dem neunten Platz überwintert, schickt sich an, im Gladbecker Fußball wieder die Nummer eins zu werden. Wichtiger für die Verantwortlichen des Klubs ist es aber, was darüber hinaus in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist und was gerade passiert. Schwarz-Grün erlebt nämlich einen Mitgliederboom. Überspitzt könnte gesagt werden: Der schlafende Riese des Gladbecker Fußballs ist erwacht.

Der neue Kunstrasenplatz an der Dorstener Straße, der ja erst am 15. September mit dem Gladbecker Derby gegen den BV Rentfort vor 700 Fans spektakulär eingeweiht worden ist, erweist sich als wahrer Magnet. Das hatten der SVZ-Vorsitzende Uli Wloch und seine Mitstreiter im Vorstand aber immer prognostiziert.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Rund 45 Kinder und Jugendliche haben sich laut Ulrich Wloch in den vergangenen drei Monaten in Zweckel neu angemeldet und mehr als 20 Senioren. Entsprechend groß sind die Kader der ersten und vor allem der zweiten Mannschaft, die in der Kreisliga B1 um Punkte kämpft.

Der SV Zweckel plant die Gründung einer Walking-Football-Mannschaft

„Es wird sich noch mehr tun“, kündigt der Vorsitzende des Vereins, der vor nicht allzu langer Zeit noch in der Oberliga um Punkte gespielt hat, an. Wloch sagt: „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels.“ Ideen und Pläne gibt es viele. Die Gründung einer Walking-Football-Mannschaft steht im neuen Jahr auf der Agenda, helfen soll dem SVZ dabei der frühere Gladbecker Zweitligaprofi Klaus Albert (ETB Schwarz-Weiß Essen, Fortuna Köln, Viktoria Köln).

Auch sportlich liegt der SV Zweckel (hier nach einem Tor im Heimspiel gegen den Erler SV 08) in der Bezirksliga auf Kurs.
Auch sportlich liegt der SV Zweckel (hier nach einem Tor im Heimspiel gegen den Erler SV 08) in der Bezirksliga auf Kurs. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Gerne würde Ulrich Wloch auch wieder ein Frauenteam in Zweckel Fußball spielen sehen. Doch dafür fehle derzeit die nötige Infrastruktur. „Wenn wir vier Umkleidekabinen hätten“, so Wloch, „sähe das anders aus. Aber noch ist es bei uns sehr beengt.“

Vor allem die Jugendarbeit wollen Ulrich Wloch, Timon Reschke (stellvertretender Vorsitzender und Sportlicher Leiter), Jacob Pleiss (Geschäftsführer) & Co. an der Dorstener Straße auf neue Füße stellen. Zur Erinnerung: In dieser Saison ist es dem SVZ nicht einmal gelungen, eine A-Jugend für den Spielbetrieb zu melden. „Wir werden“, kündigt Wloch an, „eifrig in die Jugend investieren, auch finanziell.“

Der SV Zweckel blickt auf eine quasi umsatzlose Zeit zurück

Zuletzt habe der Klub „knapsen“ müssen, betont der SVZ-Chef. Denn in der Zeit, in der an der Dorstener Straße der Kunstrasenplatz gebaut wurde, hatte der Klub kaum Einnahmen. Denn: In Zweckel fanden ja keine Test- und Meisterschaftsspiele statt, auch trainiert wurde mit den Senioren- und Jugendmannschaften anderswo, so dass im Vereinsheim häufig nur wenig los war und dort kaum Umsatz gemacht wurde.

Selbst die aktuellen Erfolg der von Marc Bahl trainierten ersten Mannschaft, die ja seit dem Abstieg in die Bezirksliga in der Saison 2017/2018 immer ums sportliche Überleben kämpfen musste, sind zum Teil auf den neuen Kunstrasen zurückzuführen. Timon Reschke betonte kürzlich bereits: „Das hat man schon in diesem Jahr bei der Kaderzusammenstellung gemerkt. Früher haben Spieler uns wegen der Platzanlage abgesagt, nun wussten sie, dass ein Kunstrasenplatz gebaut wird. In dieser Beziehung können wir mit anderen Vereinen wieder mithalten.“

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