„Bammel gehabt!“ Gladbecker Torwart gibt Bezirksliga-Debüt

Gladbeck. Justin Groß aus dem Kreisliga-B-Team des SV Zweckel musste gegen Hassel erstmals in der Bezirksliga ran. So hat der Torwart den Tag X erlebt.

„Klasse gemacht, Junge!“ Das sagte Marc Bahl, Trainer des SV Zweckel, unmittelbar nach dem Ende des Bezirksliga-Heimspiels gegen den SC Hassel (2:1) zu Torwart Justin Groß. Andere Verantwortliche der Schwarz-Grünen und seine Mitspieler schlossen sich an. Die lobenden Worte hatte sich der 22 Jahre junge Keeper verdient. Der Schlussmann, der normalerweise den Kasten der zweiten Mannschaft in der Kreisliga B hütet, war nämlich in den 90 Minuten fehlerlos geblieben.

Am zehnten Spieltag hütete Justin Groß erstmals den Kasten der Ersten. Stammkeeper Dario Schierenberg war im Urlaub, ein Ersatzmann steht nicht im ansonsten ja durchaus üppig besetzten Aufgebot des SV Zweckel. Also musste Justin Groß ran - nach nur drei Trainingseinheiten mit der von Marc Bahl trainierten Mannschaft.

Wie hat Justin Groß denn vor dem Tag X geschlafen? „Gut“, sagte der Torwart. In den Stunden danach indes fühlte er sich nicht ganz so gut. „Tatsächlich habe ich ein wenig Bammel gehabt“, verriet er.

In der 18. Minute muss Zweckels Justin Groß erstmals eingreifen

Anmerken ließ sich Justin Groß das, nachdem die Begegnung mit dem Tabellenvierten aus Gelsenkirchen angepfiffen worden war, jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil: Der Mann mit der Nummer 1 auf dem Zweckeler Trikot wirkte gelassen, er strahlte Ruhe aus. Und er packte, wenn es darauf ankam, immer entschlossen und auch sicher zu.

Er hielt, was zu halten war: Justin Groß vom SV Zweckel. Der Schlussmann hütet normalerweise das Tor der zweiten Mannschaft. Gegen den SC Hassel vertrat er nun Stammkeeper Dario Schierenberg. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

In der 18. Minute musste der Schlussmann, der früher für Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck aktiv war, erstmals eingreifen. Ein Hasseler Spieler hatte es aus der Distanz versucht, der Torwart des SV Zweckel war zur Stelle. Die Fans spendeten nicht nur in dieser Szene Applaus, auch SVZ-Chef Uli Wloch klatschte immer wieder anerkennend in seine Hände, wenn der Schlussmann zur Stelle war. Später lobte er auf der Facebookseite seines Klubs: „Dario Schierenberg wurde durch Justin Groß hervorragend vertreten.“

Allzu viel bekam der Torwart in dem Spiel gegen Hassel nicht zu tun. Das war ein Verdienst seiner Vorderleute, die in der Defensive eine klasse Leistung boten. Vor allem die Innenverteidiger Tristan Oben-Stintenberg und Leon Heckmann gingen immer wieder konzentriert und sehr konsequent zur Sache.

Torwart Justin Groß leistet sich im Spiel gegen den SC Hassel keinen Fehler

Bis zur 45. Minute bot sich dem SC Hassel daher nur eine wirklich gute Möglichkeit. Furkan Kocagöz‘ sehenswerte Direktabnahme verfehlte jedoch den Zweckeler Kasten. Kurz vor der Halbzeit jubelten die Gelsenkirchener dann aber doch. Justin Groß war machtlos, auch Dario Schierenberg hätte das 1:1 durch Serdar Ulu nicht verhindern können.

Justin Groß ärgerte sich über die Entstehung des Tores. „Das war zwar super herausgespielt“, sagte der Schlussmann, „aber mit Fairplay hatte das nichts zu tun.“ Denn: Tristan Oben-Stintenberg lag verletzt auf dem Kunstrasen, Zweckeler Spieler und auch Fans hatten die Hasseler aufgefordert, den Ball ins Aus zu spielen. Das taten sie jedoch nicht.

Auch im zweiten Abschnitt leistete sich Justin Groß keinen Fehler. Während die Hasseler nicht mehr trafen, schlug der SVZ in Person von Malte Kulmer in der 71. Minute noch einmal zu. 2:1, dabei blieb es.

Justin Groß lobt die erste Mannschaft des SV Zweckel

Während die Verantwortlichen des SV Zweckel nach dem Schlusspfiff Justin Groß zu seiner Leistung gratulierten, lobte der die Mannschaft: „Das ist eine super Truppe, eine richtige Einheit, sie hat es mir heute leicht gemacht.“

Am Sonntag, 20. Oktober, wird, weil Dario Schierenberg dann immer noch im Urlaub weilt, Justin Groß erneut den Kasten der Bezirksliga-Mannschaft hüten. Es geht zum BV Herne-Süd. Der Zweckeler Keeper darf sich auf einen deutlich arbeitsreicheren Nachmittag einstellen. Denn der BV Herne-Süd verfügt nämlich über enorme Offensivpower. Im bisherigen Saisonverlauf hat der aktuelle Tabellenvierte schon 36 Tore erzielt - und damit viel mehr als jedes andere Team in der Bezirksliga 9.

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