Gladbeck. Henrik Dier hat bei Borussia Dortmund den Sprung in die U19 nicht geschafft. Inzwischen spielt er für die SSV Buer. Das ist sein erster Wunsch.
Die SSV Buer ist bekannt für ihre hervorragende Nachwuchsarbeit. Jahr für Jahr schaffen in der Regel zwei oder drei junge Fußballer aus den eigenen Reihen den Sprung in die erste Mannschaft. Aber der Klub aus dem Gelsenkirchener Norden ist auch für talentierte junge Spieler aus anderen Vereinen ein populäres Ziel. Vor dieser Saison hat Henrik „Henne“ Dier, ein 20-Jähriger aus Gladbeck, den Weg zur Löchterheide in das Landesliga-Team gefunden.
- Henrik Dier stammt aus Gladbeck und hat bei Wacker das Fußballspielen gelernt
- Von der U14 bis zur U17 war er für Borussia Dortmund am Ball
- Den Sprung in die U19 hat er auch verletzungsbedingt nicht geschafft
- Es folgten Stationen bei RW Oberhausen und beim TVD Velbert
- Nun ist der 20-Jährige Spieler der SSV Buer in der Landesliga
Bevor er zur SSV Buer kam, durfte Henrik Dier von der U14 bis zur U17 bei Borussia Dortmund sogar den Traum einer großen Karriere leben. Er gewann mit dem BVB zwei Westdeutsche Meistertitel. Aber er hatte auch großes Pech. Dreimal fiel der Gladbecker wegen schwerer Schulterverletzungen für längere Zeit aus.
Ehemalige Teamkollegen sind auf einem guten Wege, sich als Profi zu etablieren. Julian Rijkhoff (Ajax Amsterdam), Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt), Samuel Bamba (VfL Bochum), Hendry Blank (RB Salzburg) und Rafael Lubach (1. FC Nürnberg) verdienen derzeit ihr Geld in höheren Spielklassen.
Henrik Dier ist nach wie vor Anhänger von Borussia Dortmund
Für Dier reichte es nicht, um beim BVB in die U19 übernommen zu werden. Trotzdem blickt er mit Stolz auf die Zeit in Dortmund zurück, zumal er nach wie vor großer Anhänger der Borussia ist. Neben den Titelgewinnen sind ihm vor allem die Teilnahmen an Turnieren in Südkorea und in Florida/USA in Erinnerung geblieben.
Das erste Jahr im Erwachsenenbereich beim TVD Velbert lief für den 1,79 Meter großen Henrik Dier nicht nach Wunsch, weil er nur wenige Einsätze in der Oberliga Niederrhein hatte. Deshalb jetzt der Wechsel nach Buer. Er betont: „Für mich geht es in dieser Saison darum, möglichst viel Spielpraxis zu sammeln, um mich persönlich und fußballerisch weiterzuentwickeln.“
Für die SSV Buer hat er sich auch aufgrund der Nähe zum Wohnort entschieden. Henrik Dier kam zwar in Gelsenkirchen-Horst zur Welt, aber sein bisheriges Leben verbrachte er fast ausschließlich in Butendorf ganz in der Nähe zum Wittringer Wald und zum Stadion Gladbeck. Deshalb lag es nahe, sich mit fünf Jahren für Wacker Gladbeck als erste fußballerische Station zu entscheiden.
Den Kontakt zur SSV Buer hat der Ex-Wackeraner Matthias Kuscha hergestellt
Der Kontakt zur SSV Buer kam zustande über Torhüter Matthias Kuscha, mit dem er bei Wacker Gladbeck und später in der Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund spielte. „Ich habe mich in Buer von der ersten Minute an wohl gefühlt“, erzählt Henrik Dier. „Wir haben eine junge, dynamische Mannschaft mit viel Tempo.“
Sein neuer Trainer Mišel Zec war sehr zufrieden, dass es zu der Verpflichtung von Henrik Dier kam: „Mit ihm haben wir einen charakterlich tollen Jungen dazubekommen. Fußballerisch ist er sehr gut ausgebildet, er wird uns weiter nach vorne bringen. Wir wollen ihn weiterentwickeln, er soll einfach Spaß bei uns haben.“
Im Team von Trainer Mišel Zec hat Henrik Dier mit der Rückennummer 31 einen Stammplatz als rechter Außenverteidiger. Eine Position, die früher auch sein Vater Michael gespielt hat. „Das ist Zufall“, merkt der Filius mit einem Schmunzeln an. „Ich habe früher im defensiven Mittelfeld und im Sturm gespielt. Danach bin ich immer weiter nach hinten gerutscht.“
Sportbusiness Management Studium: Dier baut sich gerade ein zweites Standbein auf
Michael Dier machte sich als Fußballer in der Jugend des FC Schalke 04 und bei den Amateuren des VfL Bochum einen Namen, später spielte er auch beim SC Hassel, beim VfB Kirchhellen und bei der STV Horst. Als Trainer arbeitete er später für den SC Hassel und bei RW Essen. „Mein Vater ist mein größter Kritiker. Wir analysieren jedes meiner Spiele, und ich nehme seine Tipps gerne an“, sagt Henrik Dier, der in der Jugend auch für den SV Zweckel, Horst 08 und Rot-Weiß Oberhausen (U19-Bundesliga) am Ball war.
Seit dem 1. Oktober ist Henrik Dier für den Studiengang Sportbusiness Management eingeschrieben, um ein weiteres Standbein aufzubauen. Die Hoffnung, fußballerisch ein paar Stufen nach oben zu kommen, hat er dennoch nicht aufgegeben. „Ich spiele doch erst mein zweites Jahr im Seniorenbereich“, sagt er. „Wichtig ist, verletzungsfrei zu bleiben. Ich schaue nicht so weit in die Zukunft. Ich will jetzt Fuß fassen und Leistung bringen. Dann kommt der Rest schon von alleine.“
Klar, dass er mit der SSV Buer in der nächsten Saison gerne in der Westfalenliga spielen würde. Aber das Wort Aufstieg kommt nicht über sein Lippen. „Es geht doch im Fußball auch darum, Momente zu schaffen, an die man sich mit den anderen Spielern auch in 20 Jahren noch gerne erinnert. Wenn dann zusätzlich auch noch Platz eins herausspringen sollte, wäre das überragend.“
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