Gladbeck. Frederike Meier hat 22.000 TikTok- und 12.000 Insta-Follower. Alles begann auch mit typischen „Gym-Videos“. Heute teilt sie andere Inhalte.
„Es ist unerwartet groß geworden“, sagt Frederike Meier, Sportinfluencerin aus Gladbeck. 12.000 Menschen versammeln sich auf ihrem Instagram-Account, um sie täglich zu verfolgen. 22.000 Follower sind es gar bei TikTok. Die 23-jährige Sportstudentin hat damit eine Reichweite, von der Amateurklubs in der Regel nur träumen können. Und das, obwohl sie zwischenzeitlich gar keine Lust mehr auf die Arbeit in den sozialen Medien hatte.
Angefangen hat bei Frederike Meier alles mit Beginn ihres Studiums in Köln. Vom beschaulichen Riesener-Gymnasium ging es 2019 zur Deutschen Sporthochschule – eine Top-Adresse fürs Sportstudium. Wenn man der Gladbeckerin glauben mag, eher ein Zufall als die sofortige Bestimmung: „Meine erste Idee war, zur Polizei zu gehen. Aber ich konnte mich gar nicht für diesen Sporttest bewerben, weil meine Augen viel zu schlecht sind. Dementsprechend habe ich gedacht, muss es doch in die sportliche Richtung gehen.“
Es ging in die sportliche Richtung und für Rike Meier das erste Mal in die Social-Media-Welt. Ihr erstes Medium: TikTok, die damals noch recht neue Plattform aus China. „Da habe ich einfach so ein bisschen den Alltag als Sportstudentin gefilmt“, erzählt sie. Typische „Gym-Videos“, bei denen man sich beim Pumpen zeigt, wären auch dabei gewesen. „Und das hat halt super Spaß gemacht, die Videos zu schneiden.“ Trotzdem verlor die Sportbegeisterte irgendwann das Interesse daran, Content zu produzieren.
Frederike Meier zeigt auch Sachen, die nicht klappen
Erst in diesem Jahr wagte Meier einen neuen Anlauf auf Instagram – „zu meiner Knie-OP hin“, lautet der Grund. Die Operation wurde notwendig, nachdem sich Frederike über mehrere Jahre mit einem Patellaspitzensyndrom herumschlug. Auf ihrem Weg zurück nimmt sie seit ihrem Eingriff ihre Zuschauer mit. Und hat damit offenbar ihre Nische gefunden. Denn nicht nur mit ihrem täglichen Belastungsfortschritt hat die 23-Jährige einen Nerv getroffen.
Aktuell lädt sie zum Beispiel eine 50-Tage-Challenge hoch, bei der sie versucht, den perfekten Handstand zu lernen. Ihre Community ist hautnah dabei, sieht ihre Fortschritte, aber auch, wenn etwas nicht direkt klappt. Das sei ein entscheidender Faktor. „Jeder fängt mal klein an, man sieht auch mal Misserfolge, damit können sich Leute identifizieren.“ Immer nur das perfekte Ergebnis zu zeigen, sei total langweilig, findet Frederike Meier.
Fans verfolgen sie eigentlich bei all ihren Aktivitäten rund um den Sport. Und das sind einige: Etwa, wenn sie das erste Mal Skydiving in Bottrop ausprobiert, völlig verschwitzt nach Boxeinheiten ist, sich im Squash duelliert oder ausnahmsweise mal nur die Beobachterrolle beim EM-Spiel Spanien gegen Italien in ihrer Lieblingsarena auf Schalke einnimmt.
Frederike Meier stammt aus einer Sportfamilie
Wichtig ist der Studentin in ihrer Rolle auf Instagram, stets auch etwas Lehrreiches mitzugeben. Manche Videos haben schon regelrecht einen wissenschaftlichen Anspruch. Dann etwa, wenn sie in einem Reel über „den Interferenzeffekt beim Kraft- und Ausdauertraining“ spricht.
Diese Kurzvideos seien schon sehr zeitintensiv räumt Frederike ein. „Wenn es was Informatives ist und länger geht, muss ich erstmal raussuchen, ob das auch so stimmt, was ich erzähle, dass kann mit dem Abdrehen und dem Schneiden ruhig mal zwei Stunden dauern.“ Für sie ist es aber die optimale Symbiose, um das, was sie selbst in ihrem Bachelor „Sportvermittlung“ gelernt hat, anderen weiterzugeben.
Woher kommt eigentlich Frederikes Leidenschaft für den Sport und all seine Facetten? „Ich bin in eine sehr sportliche Familie reingewachsen.“ Ihr älterer Bruder Tim Meier habe beim BV Rentfort Fußball gespielt, ihr Vater Basketball in Gelsenkirchen. Von ihrer Mutter wiederrum kommt die Passion für den Volleyball, ihre absolute Lieblingssportart. Bis sie es nach Köln zog, war sie für den VfL Gladbeck als Mitte- und Außenspielerin aktiv, davor hat sie Handball in der Jugend des VfL gespielt. 10 Jahre beim Tanzexpress in Buer kommen dazu.
Frederike Meier denkt darüber nach, den Doktor zu machen
Generell ist Frederike Meier fast ein Tausendsassa. Für den Verein „Sport für bewegte Bürger Gladbeck e.V.“ leitete sie jetzt schon Seminare zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Sport. Sie war aber auch schon Coach für High-Intensity-Trainingseinheiten. Schon bald kommt ein neuer Einblick dazu: „Witzigerweise starte ich jetzt demnächst einen neuen Job, in einem Unternehmen wo wir Leistungsdiagnostiken mit Ausdauersportlern machen.“
Das wiederrum passt genau zu Frederikes Ziel, „mehr in den Leistungssport zu gehen beruflich.“ Dazu absolviert sie gerade noch den Master Trainingswissenschaften und Sporternährung. „Langfristig überlege ich noch einen Doktor zu machen, dass steht aber noch in den Sternen“, verrät sie.
Und auf Social-Media? „Ich habe keine konkreten Ziele, was meine Followeranzahl angeht“, sagt die Influencerin. „Ich kann mir vorstellen auch zu dozieren und den Leuten was beizubringen und das mache ich halt durch meine Videos schon.“ Instagram bleibt aber wohl ein Nebenjob für Rike. Einer mit großer Reichweite.
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