Bottrop. Der Trainer des SV 1911 rafft sich wöchentlich einmal zum Laufen auf. Die Zeit nach der Krise soll ein bekanntes Geräusch einläuten.
Die Corona-Schutzverordnungen haben den Hallen- und Mannschaftssport hart getroffen. Nichts geht aktuell, weder drinnen noch draußen. Daniel Pietryszek versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Der Fußballtrainer des SV 1911 Bottrop hat schon eine klare Vorstellung davon, was sich in den ersten Stunden nach der Corona-Krise abspielen wird.
Was haben Sie in den letzten sieben Tagen für ihre körperliche Fitness getan?
Pietryszek: Ich habe es tatsächlich geschafft, mich in der vergangenen Woche genau einmal fürs Laufen zu motivieren. Ich gehöre zu denen, die immer einen Ball vor dem Fuß haben müssen. In der Vorbereitung geht es nicht ohne diese Laufeinheiten, aber jetzt ist es schon wirklich schwer, sich dazu aufzuraffen. Ich wohne mittlerweile in Ratingen, habe hier einige ruhige Feldwege vor der Tür. Zwischen sieben und zehn Kilometern laufe ich dann. Viel mehr steht bei mir aber nicht auf der Liste. Ist aber auch nicht tragisch, mit dem Fußball wird es ja hoffentlich schon bald wieder weitergehen.
Wenn die Corona-Pandemie in fünf Minuten vorbei wäre, was würden sie dann jetzt tun?
Pietryszek: Ich würde tatsächlich vor Freude erst mal ein kühles Blondes aufmachen, und dann würde ich das Telefon in die Hand nehmen, die Jungs anrufen und für Punkt 19.11 Uhr ein Trainingsspielchen ansetzen. Einfach mal wieder Fußball spielen, Spaß haben und im Anschluss die Gemeinschaft bei einem Mannschaftsabend genießen. Das alles sind Sachen, die mir schon sehr fehlen.
Welches Motto begleitet Sie durch die kommenden Wochen?
Pietryszek: ich bin ein positiver Mensch. Ich glaube, dass am Ende immer alles gut ausgeht. Und dieses Ende liegt auch nicht mehr in allzu weiter Ferne. Auf Dinge verzichten zu müssen, die man gerne macht, das ist nicht leicht. Auf der anderen Seite muss man das aber auch akzeptieren, weil es notwendig erscheint. Ich glaube, wir werden nach Corona einige Dinge viel bewusster wahrnehmen. Das, was wir immer wie eine Selbstverständlichkeit gesehen haben, werden wir dann auch ganz anders zu schätzen wissen.
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