Bottrop. Hamsat Isaev ist von der Coronapause im Sport nicht betroffen. Der Judoka des JC 66 Bottrop kann sich am Olympia-Stützpunkt in Köln fit halten.

Die Corona-Schutzverordnungen haben den Breiten- und den Leistungssport hart getroffen. Nichts geht aktuell, weder drinnen noch draußen. Hamsat Isaev, Judoka des JC 66 Bottrop, geht es im Vergleich mit anderen Sportlern gut, der amtierende Deutscher Meister kann nahezu ungehindert trainieren und hat sich schon klare Ziele für die Zeit nach Corona vorgenommen.

Was haben Sie in den letzten sieben Tagen für ihre körperliche Fitness getan?

Also ich kann nicht klagen, bei mir läuft es rund im Moment. Ich trainiere aktuell zweimal am Tag hier am Olympiastützpunkt Köln-Junkersdorf im Bundeskader. Wir haben sehr gute Trainingsbedingungen und können mit mehreren Sportlern gleichzeitig auf die Matte. Auch das Krafttraining läuft ganz normal, während die Arbeit im Fitnessstudios nicht möglich ist, da die zurzeit ja alle geschlossen sind. Und mein Job bei Ford füllt den Rest des Tages. Mit anderen Worten: mir geht es richtig gut.

Wenn die Corona-Pandemie in fünf Minuten vorbei wäre, was würden sie dann in zehn Minuten tun?

Da muss ich wirklich nicht lange nachdenken. Ich würde auf der Stelle mal wieder richtig gut essen gehen. Das fehlt mir. Es war zwar im Sommer alles auf, aber das unbeschwerte Vergnügen, ohne Trennwände, Abstand und die anderen Auflagen war es eben nicht. Den ganz schlichten Restaurantbesuch wie früher, den würde ich jetzt sofort machen. Ich habe wegen der aktuellen Situation in den letzten Monaten meine Freude am Kochen entdeckt, das macht mir richtig Spaß. Das hat etwas Meditatives, das Vorbereiten, das Kochen selbst. Da kann ich sehr gut entspannen.

Welches Motto begleitet Sie durch die kommenden Wochen?

Die letzten neun Monate waren schon auch geprägt von einigen Ups and Downs, wo man sich die Frage gestellt hat, wofür man das jetzt eigentlich macht, ob das was bringt und ob es überhaupt wieder los geht. Über diesen Punkt bin ich zum Glück hinweg. Ich gehe da positiv ran und gebe alles, denn wenn es wieder los geht, dann bin ich fit und bereit. Das wäre nicht so, wenn ich alles jetzt schleifen lasse und sage: „Ok, ich fange so in zwei Monaten wieder an.“ Das funktioniert einfach nicht. Ich möchte von mir selbst sagen können, dass ich alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, um meine Ziele zu erreichen. Wenn es dann nicht klappt, habe ich trotzdem alles gegeben. Und mein Ziel ist natürlich, den deutschen Meistertitel zu verteidigen, das spornt mich richtig an.

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