Bottrop. Die Rudergemeinschaft Bottrop kann neue Funktions- und Sozialräume bauen. Das Land Nordrhein-Westfalen lässt dafür 280.500 Euro springen.
Trotz aller Einschränkungen, die Corona auch für den Sport auf dem Wasser mit sich bringt, gibt es bei der Rudergemeinschaft Bottrop allen Grund zum Feiern. Denn der Klub darf sich über einen warmen Geldregen freuen. Die RGB erhält vom Land Nordrhein-Westfalen aus dem Fördertopf „Moderne Sportstätten 2022“ einen Zuschuss in Höhe von 280.500 Euro. Der Betrag wird in den Neubau der Funktions- und Sozialräume am Rhein-Herne-Kanal investiert.
Auf diese E-Mail hatte Gerd Oelerich lange gehofft. Und am Dienstag flatterte sie dann auch endlich ins Postfach des Vereinsvorsitzenden. Absender: Andrea Milz, NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt. Sie teilte der Rudergemeinschaft mit: „Ich freue mich, dass wir mit den nun erteilten Förderentscheidungen ihrem Verein tatkräftig unter die Arme greifen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen spürbaren Beitrag zur Modernisierung unserer Sportstätten in Nordrhein-Westfalen zu leisten. Dies ist uns mit diesem Förderprogramm gelungen. Nun können wir den Sanierungsstau deutlich reduzieren.“
Die RG Bottrop stellte den Förderantrag bereits im letzten Jahr
Den Förderantrag hatte die Rudergemeinschaft im vorigen Jahr gestellt. „Wir bemerken bereits seit zwei Jahren Risse in den beiden Anbauten unseres Bootshauses. Es herrscht zwar keine akute Einsturzgefahr, aber es ist klar, dass hier kurzfristig etwas passieren muss“, erklärt Oelerich die Hintergründe. Den positiven Bescheid teilte der Vorsitzende am Dienstag umgehend seinen Vorstandskollegen mit: „Ich habe das gleich in unsere WhatsApp-Gruppe gestellt, die Freude ist jetzt natürlich groß und alle hoffen, dass wir schnell mit den Arbeiten beginnen können“, sagt Oelerich. Die Pläne sind bereits ausgearbeitet. Es sind nur noch wenige bürokratische Hürden zu nehmen. Fest steht, dass der Verein sich maßgeblich an den Baumaßnahmen beteiligen wird, finanziell und in Form einer „Muskelhypothek“. „Wir werden einen Teil der Arbeiten in Eigenregie erledigen. Im Verein ist die Bereitschaft, selbst mit anzupacken, enorm groß“, so Oelerich.
Lokschuppen bleibt Mittelpunkt des Bottroper Vereinslebens
Aber was wird konkret am Bootshaus passieren? Der ehemalige Lokschuppen der Zeche Prosper bleibt das zentrale Gebäude der Rudergemeinschaft. Sein Charme soll erhalten bleiben. Der Lokschuppen wird weiterhin als Bootshaus genutzt. Die beiden Anbauten, in denen momentan unter anderem die Funktions- und Sozialräume, die Werkstatt und ein Kraftraum untergebracht sind, werden abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der Neubau ist so geplant, dass er alle Funktionsräume und den Clubraum, der zurzeit im Kerngebäude liegt, aufnimmt. Die Rudergemeinschaft hofft, so die Attraktivität des Vereins deutlich steigern zu können. Oelerich: „Insbesondere ein vergrößerter Clubraum mit einer Dachterrasse und Kanalblick sollen die Vereinsanlagen für Mitglieder aber auch für Gäste interessant und anziehend machen. Wir werden auch eine kleine Küche haben.“
Der neue Anbau wird nach modernen Standards an den Außenwänden und über die Dachfläche gedämmt. Nach Möglichkeit soll ein Teil der Dachfläche zur Verdunstung von Regenwasser begrünt werden. Für mehr Energieeffizienz wird eine Gasheizung die veraltete Luft-Luft-Wärmepumpe ablösen und zur energetischen Optimierung beitragen.
Die Arbeiten sollen in zehn bis elf Monaten durchgeführt sein
Ginge es nach Oelerich könnten die Arbeiten umgehend beginnen: „An uns liegt es nicht. Wir sind bereit.“ Was fehlt, sind die entsprechenden Genehmigungen der Stadt. Oelerich rechnet aber nicht mit Verzögerungen: „Bis zum Start werden wir unser Gelände für die Hauptarbeiten vorbereiten.“ Klar ist, dass der sportliche Betrieb auf dem Vereinsgelände in Mitleidenschaft gezogen wird. „Das Training auf dem Wasser wird weniger betroffen sein, weil wir zur Lagerung der Boote bereits eine provisorische Bootshalle eingerichtet haben“, sagt Oelerich. Die Umkleiden sowie der Kraftraum fallen dagegen weg. Allerdings nicht sehr lange. Oelerich rechnet damit, das alle Arbeiten in zehn bis elf Monaten abgeschlossen sein werden. Oelerich kann sich auch mit einem anderen Umstand trösten: „Die gemeinsame Arbeit an diesem Projekt wird viele Vereinsmitglieder auf eine neue Weise zusammenschweißen.“
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