Moers. 10 Fotos: Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet gegen Null. VfB Bottrop hat nach dem 0:5 beim SV Scherpenberg nur noch theoretische Chancen.
Die Überraschung ist am Freitagabend ausgeblieben. Der VfB Bottrop eröffnete den 21. Spieltag bei Spitzenreiter SV Scherpenberg und hatte auf ein kleines Wunder gehofft. Von einem Punktgewinn beim Ligaprimus blieben die Schwarz-Weißen in Moers aber weit entfernt – mit 0:5 (0:4) unterlag der Klub aus dem Jahnstadion dem Aufstiegsaspiranten deutlich.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit des Klassenerhalts in der Landesliga weiter geschrumpft, da der VfB bei weiterhin sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer nur noch fünf Spiele in petto hat und die Konkurrenz darüber hinaus am Sonntag noch punkten kann.
VfB Bottrop kann in Moers nur ein Notaufgebot auf den Platz schicken
Woran es den Bottropern in dieser so verkorksten Saison mangelt, machte sich am Freitag erneut bemerkbar: Personal. Nur mit einem Notaufgebot stellte sich die von Can Ucar trainierte Elf dem Tabellenführer entgegen, auf zahlreiche Leistungsträger musste der VfB verzichten.
„Deshalb durfte man zwar im Vorfeld hoffen, einkalkuliert hatten wir Punkte in dieser Partie aber nicht“, resümierte Ucar nach dem Schlusspfiff, „alles andere wäre angesichts der Lage vermessen gewesen. Wir erhalten derzeit die Rechnung für das, was in dieser Spielzeit schiefgelaufen ist.“ Damit spielte der VfB-Trainer insbesondere auf das außerordentliche Verletzungspech an, weshalb den Bottropern ein weiteres Mal die Hände gebunden waren.
In der Konsequenz gerieten die Bottroper schon in der Anfangsphase der Partie frühzeitig unter Druck. Gastgeber Scherpenberg witterte gegen einen angeschlagenen Gegner umgehend seine Chance und lief den VfB bereits früh in der eigenen Hälfte an.
VfB Bottrop kann mit dem Tempo nicht Schritt halten
Mit dem Pressing kamen die Schwarz-Weißen nicht klar, sodass das Übel für die Bottroper bereits nach kaum mehr als vier Minuten seinen Lauf nahm: Bei einer Hereingabe in den Strafraum zögerte VfB-Ersatzkeeper Tom Gottemeier, sodass Scherpenbergs Marcel Gesemann geschickt seinen Körper einsetzte und den Ball zum 1:0 ins Tor drückte.
Keine drei Zeigerumdrehungen später sollte das Spielgerät erneut im Netz zappeln, diesmal führten die Gastgeber einen schnellen Angriff über die linke Seite. Einen Querpass vor dem VfB-Gehäuse verwertete Darius Strode zum 2:0 (7.).„
Wir sind natürlich denkbar ungünstig ins Spiel gestartet“, so Ucar, „wir müssen aber auch die spielerische Überlegenheit des Gegners anerkennen. Wir haben uns nach Kräften gewehrt, aber in dieser Konstellation war nicht mehr drin.“
Vor allem in Halbzeit eins zeigte sich Scherpenberg extrem spielfreudig, immer wieder liefen schnelle Angriffe auf das Bottroper Tor – Zeit für Entlastung blieb den Gästen kaum. Mehrfach parierte Gottemeier sehenswert, zudem halfen eine Abseitsstellung und der Pfosten dem VfB. Vor dem 3:0 (25.) bekamen die Gäste den Ball nicht geklärt, spätestens mit dem 4:0 (44.) war die Partie schließlich gelaufen.
Den Schlusspunkt setzt Scherpenberg vom Elfmeterpunkt
Zwar suchten auch die Bottroper mittlerweile ihre Chance auf einen gelungenen Angriff, allerdings mangelte es den Schwarz-Weißen an Effizienz und Durchschlagskraft. Einen Schuss aus halbrechter Position verzog Alpay Cin deutlich (26.), bei einem weiteren Versuch von der Strafraumkante bekam Gino Pöschl keinen Druck hinter den Ball (28.).
Weitere nennenswerte Abschlüsse waren aufseiten des VfB kaum zu verzeichnen, wenngleich die zweite Halbzeit wesentlich ausgeglichener verlief. Vermutlich auch, da der Spitzenreiter das Tempo drosselte und mehrfach wechselte.
Einzig in der 88. Minute war Gottemeier ein weiteres Mal machtlos, als ein Elfmeter nach vorigem Foulspiel zum 5:0-Endstand verwertet wurde. Ucar: „Großartig verändert hat sich unsere Situation durch diese Niederlage nicht. Wir wollen in den letzten Spielen einfach alles geben. Wofür es dann reicht, sehen wir am Ende.“
Spielstatistik: SV Scherpenberg - VfB Bottrop 5:0
Tore: 1:0 (5.) Gesemann, 2:0 (7.) Strode, 3:0 (25.) Stellmach, 4:0 (44.) Meier, 5:0 (88./Foulelfmeter) Rustemi. Scherpenberg: Prigge; Strode (65. Özcan), Kocaoglu, Stellmach (76. El Abdouni), Totaj, Meier (74. Bougjdi), Gesemann, Klotz (81. Rustemi), Frömmgen, Grevelhörster (58. Willing), Üzüm. Bottrop: Gottemeier; Kodaman, Solh, Köksal, Cin, Pöschl, Stöhr, Gajda, Müller, Buhlmann (67. Scalia), Eren. Schiedsrichter: Fynn Tonscheidt. Zuschauer: 100.
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