Essen. Faustdicke Überraschung: Tabellenführer bleibt erstmals ohne Torerfolg. Fortuna Bottrop glänzt beim 2:0 in Essen mit Leidenschaft und Teamgeist.
Der SV Fortuna Bottrop hat am Freitagabend den 23. Spieltag der Bezirksliga 7 mit einer faustdicken Überraschung eingeläutet: Die Rot-Weißen setzten sich mit 2:0 (1:0) bei der SG Schönebeck durch. Die Bottroper brachten dem Tabellenführer die erste Heimniederlage bei, Schönebeck blieb erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg.
Der Matchplan von Sebastian Stempel war aufgegangen. Dabei hatte Fortunas Trainer am Freitagmorgen mit Blick auf die Personallage noch Bauchschmerzen: „Ich habe auf den Zettel geschaut und mir nur gedacht: au, man.“ Mit Stammtorhüter Cedric Lohe, Kapitän Nick Sommer, Ibrahim Akkaya, Marvin Polak und David Hücker fehlten gleich fünf Startelf-Kandidaten. „Ich musste zwei Spieler der zweiten Mannschaft überreden, mit nach Essen zu kommen“, so Stempel.
Fortuna Bottrop muss Spieler der zweiten Mannschaft rekrutieren
Trotz der prekären Ausgangslage zeigte Fortuna dann beim souveränen Tabellenführer eine leidenschaftliche, kämpferisch und taktisch starke Vorstellung. Stempel konnte den Stolz über die gezeigte Leistung nicht verbergen: „Das war schon wirklich stark. Die Jungs haben sich zerrissen und waren bis zum Schlusspfiff hochkonzentriert.“
In den Schoß fiel den Bottropern der Überraschungssieg nicht. Allerdings erwischten sie einen prächtigen Start, der an das Hinspiel Anfang Oktober erinnerte. Auch diesmal gelang ein früher Führungstreffer. Fortuna brachte gleich den ersten Konter im Tor unter. Über Pierre Weyerhorst und Joey Horn landete der Ball vor den Füßen von Stefan Pitkowski. Und der schloss mit einem überlegten Schuss zum 1:0 ab.
Mit der Führung im Rücken gelang es der Fortuna die 88-Tore-Offensive des Gegners nahezu lahm zu legen. Bottrop investierte viele Kilometer Laufleistung, um das gefürchtete Kurzpass-Spiel der Essener zu unterbinden. Mit Erfolg: Schönebeck kam nicht in die Gänge und in der ersten Halbzeit nur zu wenigen Halbchancen. Bottrops Torhüter Philip Pusch war nur ein einziges Mal gefordert, parierte glänzend.
Pierre Weyerhorst trifft mit Start der zweiten Halbzeit aus der Distanz
Mit Beginn der zweiten Halbzeit landete Fortuna den zweiten Treffer. Pierre Weyerhorst hatte aus der Distanz Maß genommen, das Spielgerät senkte sich zum 2:0 in die Maschen. „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“, kommentierte Stempel, der im Anschluss mit großer Freude beobachtete, wie seine Mannschaft den Gegner immer wieder ins Leere laufen ließ.
Nach etwas mehr als einer Stunde rettete zwar einmal die Latte für die Bottroper und Stempel gab zu: „Ein Gegentor hätte uns vielleicht noch einmal ins Schwimmen gebracht“. Doch am Ende war es nicht das Glück, das die Partie entschied, sondern die Bottroper Bereitschaft, bis an die Leistungsgrenze zu gehen.
Spielstatistik: SG Schönebeck - Fortuna Bottrop 0:2
Tore: 0:1 (3.) Pitkowski, 0:2 (46.) Weyerhorst. Schönebeck: Ptach; Wibbe, Barth, Corovic, El-Hany, Eichholz, Abazi (60. Müller), Lenze (64. Hernaut), Salini (69. Zilian), Czok (81. Caspari), Krause (81. Neusser). Bottrop: Pusch; Peltzer, Haile, Hegemann, Schrödl, Müller, Michalik, Weyerhorst, Pitkowski (55. Siwek), Horn (62. Nordmann), Schönfeld (71. Zajontz). Schiedsrichter: Marlon Theissen. Zuschauer: 100.
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