Hamminkeln. Der Kampf um den Aufstieg in die Niederrheinliga ist wieder offen. Rhenania Bottrop setzt sich souverän gegen Lankern durch, Mintard lässt Federn
Das Landesligateam des SV Rhenania Bottrop jubelte an diesem Spieltag doppelt. Zunächst wies die Mannschaft von Marcel Dietzek nach zäher erster Halbzeit bei der Reserve von Grün-Weiß Lankern den Tabellensechsten verdient mit 5:0 (1:0) in die Schranken. Und unmittelbar nach der Begegnung erreichte Rhenanias Coach die Nachricht, auf die Team, Trainer und der gesamte Verein seit Wochen sehnlichst gewartet hatten.
„Der Trainer vom SV Brünen hat mich sofort nach deren Abpfiff angerufen: Mintard hat gepatzt! Sie haben 1:1 gespielt. Man kann sich nicht vorstellen, wie wir das hier gerade feiern“, verriet Dietzek. „Es ist das eingetreten, was ich seit Wochen sage: Wenn sie Punkte lassen, müssen wir da sein. Und wir hatten unsere Hausaufgaben gemacht.“
Rhenania Bottrop braucht 38 Minuten bis zum ersten Torschuss
Dass diese Hausaufgaben keine leicht zu nehmende Hürde sein würden, davor hatte er sein Team gewarnt; die zweite Mannschaft des Niederrheinligisten aus Hamminkeln hatte Tabellenführer Mintard einen Punkt abgeknöpft.
„Wir wussten, dass es schwierig wird, und wir haben uns erst schwer getan. Lankern hat gut verteidigt, hat gute Zweikämpfe geführt und unsere Spielweise gut angenommen, aber wir haben auch zu wenig investiert.“
Bezeichnenderweise gab die Rhenania nach 38 Minuten den ersten Schuss aufs gegnerische Tor ab. „Auch wenn der nicht sehr gefährlich war, war der Abschluss von Gözde Senyüz wichtig, war das Signal, dass man auch einfach mal draufschießt, wenn es nicht so läuft.“
Prompt fiel nur Minuten später das Bottroper 1:0. Nach schönem Zuspiel auf Leyla Kirmizi wollte die Stürmerin den Ball ins Tor spitzeln, doch der ging nicht über die Linie. Sandra Lagodzinski setzte jedoch erfolgreich nach (43.).
Rhenanias Celine Baschek beweist ihre Joker-Qualitäten
„Wir sind nicht mit der Brechstange in die Halbzeit gegangen, die Mädels wussten selbst, dass unser Spiel bis dahin Kacke war“, erklärte Dietzek unverblümt. Die dosierten Anweisungen in der Kabine hatten die gewünschte Wirkung. In der 60. Minute verwertete Laura Buczkowski die Vorlage von Lea Siemes zum 2:0. „Sie hat sich trotz Foulspiel behauptet, da zeigt sie ihren guten Charakter“, lobte der Trainer.
Das 3:0 markierte Celine Baschek nur zehn Minuten nach ihrer Einwechslung; den Assist hatte Buczkowski geliefert. Kirmizi - nach Vorarbeit von Baschek - belohnte sich für ihren unbedingten Arbeitseifer und Sturmdrang mit dem 4:0 (75.). Erneut Baschek machte in der 77. Minute den 5:0-Deckel auf die Partie.
„Es war ein Geduldsspiel, denn Lankern hat mit Mann und Maus verteidigt, wir haben gegen zwei Viererketten gespielt. Aber wenn wir so agieren wie in der zweiten Halbzeit, gibt es keinen Gegner in der Liga, der bis zum Schluss dagegen halten kann. Unsere Offensive ist so stark, sie findet die Lücke, egal wie gut die anderen in der Defensive verschieben“, betonte Dietzek voller Überzeugung.
Dietzek bescheinigt seiner Debütantin eine überzeugende Leistung
Ihr Debüt gab Lina Grichnik aus der U17. „Den Nachwuchs zu fördern, gehört zu den schönsten Dingen im Trainerjob. Wir haben sie unter der Woche in Gesprächen darauf vorbereitet, dass sie eingesetzt werden könnte, und sie hat ihre Sache gut gemacht.“
Gepaart mit Mintards 1:1 sorgt Rhenanias Saisonsieg Nummer 15 für Hochspannung vor den letzten fünf Spieltagen in der Liga: Der Rückstand der Verfolgerinnen aus Bottrop beträgt nur noch zwei Punkte. „Ich hatte auf so etwas gehofft, denn ich wusste, dass sie gegen Brünen auf Asche spielen mussten. Dass es so gekommen ist, hat sich meine Mannschaft verdient. Seit dem Unentschieden gegen Mintard im Dezember haben wir alle Spiele gewonnen, seit 13 Begegnungen sind wir ungeschlagen.“
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